Freitag, 26. April 2024

IHK-Blitzumfrage: Pfälzer Industrie trägt Russland-Sanktionen mit

28. Februar 2022 | Kategorie: Wirtschaft in der Region

Symbolbild: Pfalz-Express/Ahme

Ludwigshafen. Wie eine Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz unter 250 Industrieunternehmen in der Pfalz ergeben hat, befürworten mehr als 90 Prozent der befragten Unternehmen harte Sanktionen gegenüber Russland.

Neben persönlichen Sanktionen gegen führende Politiker unterstützen die Unternehmen auch restriktive Maßnahmen in den Bereichen Wirtschaft und Finanzen. Bei letzteren wird vor allem ein Ausschluss aus dem internationalen Zahlungsverkehrssystem SWIFT als zielführend betrachtet.

Dabei nehmen die befragten Unternehmen auch ausdrücklich negative Folgen für die eigene Geschäftstätigkeit in Kauf. Auf der Einfuhrseite fordern die Unternehmen, den Gasimport aus Russland komplett auszusetzen und Alternativen zu suchen. Vereinzelt warnen sie allerdings vor einer weitere Eskalation der ohnehin angespannten Situation auf den Energie- und Rohstoffmärkten.

Volker Scherer, Geschäftsführer der IHK Pfalz, fasst die Antworten zusammen: „Die Unternehmen sehen in den Sanktionen einen wichtigen Schritt und die Notwendigkeit, Russland soweit wie möglich politisch und wirtschaftlich zu isolieren. Auch wenn sie durch die Corona-Pandemie, Lieferengpässe und bereits sehr hohen Energiekosten belastet sind“.

Die Unternehmen beklagen zudem erste Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf ihre aktuelle Geschäftstätigkeit. Diese waren bereits vor dem Inkrafttreten der ersten Sanktionen gegen Russland spürbar, zum Beispiel werden LKWs an den Grenzen vom ausländischen Zoll festgehalten. Zudem befürchten die Unternehmen Umsatzverluste, weitere Preisanstiege und Verknappung bei Rohstoffen und Energie sowie Probleme bei den Lieferketten.

Rund 200 Unternehmen aus der Pfalz stehen in Handelsbeziehungen mit Russland und rund 60 Unternehmen mit der Ukraine. Rheinland-pfalzweit betrug im Jahr 2021 das Handelsvolumen mit Russland gut 1,2 Milliarden Euro und mit der Ukraine rund 230 Millionen Euro. An erster Stelle der Exportgüter mit Russland aber auch mit der Ukraine stehen Chemische und Pharmazeutische Erzeugnisse, Maschinen, Metalle und Metallerzeugnisse.

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