Montag, 06. Mai 2024

Tag des offenen Denkmals in Germersheim

Karte nicht verfügbar

Datum/Zeit
14.09.2014

Veranstaltungsart


Park Fronte Lamotte in Germersheim.
Fotos: KV GER

Germersheim – „Farbe“, so simpel lautet das bundesweite Motto für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 14. September. 

Geschichte zum Anfassen, das bietet der Denkmaltag dem Besucher dabei in wohl einmaliger Weise. In fachkundigen Führungen berichten Denkmalpfleger und historisch Geschulte an konkreten Beispielen über die Aufgaben und Tätigkeiten der Denkmalpflege.

Archäologen, Restauratoren und Handwerker demonstrieren Arbeitsweisen und -techniken und lenken den Blick auf Details, die dem ungeschulten Auge verborgen bleiben.

Wie jedes Jahr werden wieder historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen öffnen, dann sind alle Kultur-, Architektur- und Geschichtsliebhaber zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. Sämtliche an diesem Tag angebotenen Führungen und Besichtigungen sind kostenfrei.

Ziel ist es, bedrohte Kulturdenkmale zu bewahren und für den Gedanken des Denkmalschutzes zu werben. Rund 4 Millionen Besucher nutzten im letzten Jahr diese Möglichkeit.

Auch der Landkreis Germersheim lädt an diesem Tag ein, sich Zeugnisse aus seinem kulturellen Erbe intensiver anzuschauen. Zahlreiche historische Orte gilt es zu entdecken.

Die Veranstaltungsprogrammhefte zum „Tag des offenen Denkmals“ mit allen Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz sind bei den Stadt- bzw. Verbandsgemeindeverwaltungen sowie bei der Kreisverwaltung Germersheim erhältlich. Auch im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de oder www.gdke-rlp.de können Informationen zu den Themen abgerufen werden.

Geöffnet sind:

Stadt Germersheim

(Öffnungszeiten – sofern nicht anders angegeben – 14 – 18 Uhr)

Festungsanlage in Germersheim

Die Stadt Germersheim öffnet am Tag des offenen Denkmals in der Zeit von 14 bis 18 Uhr Teile der 1834 – 61 nach Plänen des bayrischen Majors Friedrich Ritter von Schmauß gebauten und 1920 – 22 geschleiften Festungsanlage.

Folgende Teile der Festungsanlagen sind geöffnet:

sog. Hufeisen, heute Städtische Musikschule, Internationaler Bund, Infanteriegalerie der Fronte Beckers, Minengalerie der Fronte Beckers, Mittelpoterne der Fronte Beckers, Nördliches Waffenplatzreduit heute Vereinsheim Europalz, Stadtpark Fronte Lamotte, Kunstmuseum Prof. Deutsch, Ludwigstor – Stadt- und Festungsmuseum, Zeughaus Modelleisenbahnfreunde.  14 -18 Uhr geöffnet.

 Stadt- und Festungsmuseum im Ludwigstor, Ludwigsring 2

Das Weißenburger Tor und das Ludwigstor bildeten zur Festungszeit die beiden einzigen Eingänge zur Stadt und wurden entsprechend gut bewacht.

Sechs Jahre nach dem Beginn der Arbeiten zum Bau der Festung, also 1840, war das Ludwigstor fertig gestellt. Es war, ebenso wie das 1839 fertig gestellte Weißenburger Tor, nach den Plänen des Münchener Professors Friedrich von Gärtner, gestaltet worden.

Professor Friedrich von Gärtner war einer der beiden damaligen Stararchitekten des bayerischen Königs Ludwig I. Das zweistöckige Gebäude ist 73 m lang und musste wegen seines Standorts im Bereich des „Woogs“ (ehemalige Morastarme) auf einem Rost von 850 Eichenpfählen errichtet werden. Die Außenfassade des Gebäudes zieren Statuen, die zwei Krieger in ritterlich – idealisierender Darstellung zeigen, welche der Überlieferung nach den bayerischen König Ludwig I. (1825 – 1848) und den Erbauer der Festung Germersheim, Ingenieur-Oberst Friedrich Ritter von Schmauß (1792 – 1846) darstellen.

Nach dem Durchschreiten des Durchgangs befindet man sich an der Innenseite des Ludwigstors, das in seinem Innern das „Stadt- und Festungsmuseum“ beherbergt. Auf einer Ausstellungsfläche von über 1500 m² präsentiert das Museum seine reichhaltigen Sammlungen zur Stadt- und Festungsgeschichte.

Vor dem Gebäude sieht man den Grundstein der Festung Germersheim (von 1834) sowie die im Jahr 2008 als Ersatz für die ursprünglich 1891 gepflanzte „Luitpoldlinde“ neue Linde. Auf der gegenüberliegenden Seite (Ludwigsring 3) befindet sich das „Octroi-Häuschen“, in dem zur Festungszeit eine der Stadt zustehende Verbrauchssteuer auf Waren erhoben wurde.  14 – 18 Uhr geöffnet

Ehemaliges Zeughaus, (Straßenmuseum), Germersheim, Zeughausstraße 10

Das Zeughaus ist während des Festungsbaues zwischen 1834 und 1861 entstanden. Es ist wie das Ludwigstor auf Eichenpfählen errichtet worden. Der monumentale Bau mit 73 m Frontlänge  und zwei Flügeln von jeweils 20 m Länge war als Defensivgebäude konzipiert und diente mit 37 Geschützständen und zahlreichen Gewehrscharten ebenso wie die Kriegskasernen der Verteidigung.

In ihm lagerten zur Festungszeit Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Während das Gebäude nach außen den Eindruck eines gewaltigen, wehrhaften Burgbaues erweckt, gleicht es in seiner Stadtfront mit den im Rundbogenstil gehaltenen Fenstern einem Palastbau.

Da das Gebäude wertvolles Material in sich barg, ist die Konstruktion besonders stark. An den Ecken weisen die Mauern eine Stärke von bis zu vier Metern auf. Vom Betrachter aus gesehen hinter dem Zeughaus liegt noch eine einschenklige Grabenwehr mit 14 Geschützkasematten.

1986 wurde das Zeughaus saniert und für eine museale Nutzung hergerichtet. Im Zeughaus ist seit 1990 das „Deutsche Straßenmuseum“, das Geschichte und Entwicklung des Straßenbaus mit zahlreichen Ausstellungsgegenständen dokumentiert, untergebracht.   11 -18 Uhr geöffnet, Führung um 17 Uhr.

Bürgersaal in der Stadtverwaltung

Das 1740 errichtete Gebäude wurde ab 1794 als Kaserne genutzt und ab ca. 1870 als Offizierskasino. 1893 wurde ein Festsaal angebaut, der durch seine aufwendig gestaltete Deckenmalerei besticht. Seit 1973 Sitz der Stadtverwaltung, Kolpingplatz 3, 76726 Germersheim.   14 – 18 Uhr geöffnet.

Weißenburger Tor, Paradeplatz 10

Das Weißenburger Tor wurde 1838, zusammen mit dem Ludwigstor im Nordwesten, nach Plänen von Friedrich von Gärtner errichtet. Mit der vorgelagerten Brücke über den Wallgraben vermittelt es einen guten Eindruck der ehemaligen Funktion als Stadttor.   Ausstellung „Festungsgeschichten“, 14 – 18 Uhr geöffnet.

 Stadt- und Festungsführung in Germersheim

14 Uhr, Stadt- und Festungsführung, August-Keiler-Straße, Treff: Parkplatz hinter Weißenburger Tor , neben Wegweiser Festung, 76726 Germersheim.

Kultur-und Naturführung in Germersheim

15 Uhr, Kultur-und Naturführung, August-Keiler-Straße, Treff: Parkplatz hinter Weißenburger Tor, neben Wegweiser Festung, 76726 Germersheim

Historische Gräber auf dem Friedhof Germersheim

Rundgang zu dem gusseisernen neugotischen Friedhofskreuz aus der Mitte des 19. Jh; dem Denkmal für die auf dem Friedhof bestatteten Angehörigen des 17. Infanterie – Regiments ORFF Ende 19.JH. und weitere aufwändige Grabmäler des 19.JH.

13 Uhr, Führung auf dem Friedhof (historische Gräber), August-Keiler-Straße, Treff: Parkplatz hinter Weißenburger Tor, neben Wegweiser Festung, 76726 Germersheim.

Information zu den einzelnen Objekten sind auch erhältlich bei:

Stadtverwaltung Germersheim, Kolpingplatz 3, 76726 Germersheim. Tel. 07274/960-0.

Die Zentrale im Stadthaus ist montags bis freitags von 8-18 Uhr, samstags von 8-12 Uhr besetzt.

Sondernheim

Ehemalige Alte Ziegelei Stubenrauch, Am Rheindamm in Germersheim – Sondernheim

Die ehemalige alte Ziegelei Stubenrauch direkt am Rhein gelegen öffnet als technisches Denkmal seine Pforten: ab ca. 1835 erbautes Ziegeleianwesen mit Rundofen, Fabrikations- und Verwaltungsgebäude, Essen und Trockenhütten, Feldbahnbetrieb. Ziegelfertigung von 1836 – 1978.

Führungen nach Bedarf ab 15 Personen, Dauerausstellung im Museum der Ziegelei zum Thema Ziegelherstellung und Verarbeitung, Feldbahnfahrten, Bewirtung der Besucher, Flohmarkt.

Geöffnet von 10.30 – 18 Uhr. Die Alte Ziegelei hat außerdem bereits am Samstag, 13. September, von 10.30 bis 17 Uhr geöffnet.

Rheinzabern

Terra -Sigillata- Museum, Rheinzabern, Hauptstraße 35

Das Terra- Sigillata- Museum Rheinzabern nimmt Sie mit auf eine Zeitreise ins römische Tabernae (heutige Rheinzabern).

Antike Keramik Exponate und Dokumentationen.

Geöffnet von 11 – 17 Uhr, kostenlose Führungen von 12.30 -17 Uhr.

Römische Brennöfen, Faustinastraße 1

In situ erhaltene römische Brennöfen –ein Terra-Sigillata und ein Ziegelbrennofen- aus dem 3 Jh., Zeugnisse der größten römischen Terra-Sigillata-Manufaktur nördlich der Alpen, die bis nach England und der Krim exportierte. Auch werden Führungen im Museum und in den Brennöfen angeboten.   Geöffnet von 14 – 16 Uhr.

Kleine Stadtführung Rheinzabern

14 Uhr Führung, Treffpunkt Eingangstreppe am Terra Sigillata Museum, Hauptstraße 35 in Rheinzabern

Telefon: 07272/955893, Mail: Info@terra-sigillata-museum.de.

Internet: www.terra-sigillata-museum.de

Bauernhaus mit Bauerngarten, Ausstellung „Leben und Arbeiten – früher“, Rappengasse 14

Typischer südpfälzer Bauernhof in fränkischer Haus-Hofbauweise mit Bauerngarten,. Die ehem. landwirtschaftlich genutzten Nebengebäude, zeigen Utensilien des Leben und Arbeiten früher Generationen auf dem Lande.

Der großzügig angelegte Bauerngarten der Familie Müller bietet Einblicke in den Grünzug mit dem Erlenbachlauf, auf gärtnerisch genutzte Bereiche und auf alte Tabakschuppen. Der Tabakanbau war in der Südpfalz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.  Geöffnet von 11 – 18 Uhr, Ansprechpartner: Frau Hildegard Müller, Tel. 07272 6947.

Bauernhaus mit Bauerngarten, Rappengasse 11

Fachwerkhaus von 1802 mit Bauerngarten sowie aus röm. Fundmaterial gebautem Gewölbekeller. Anstelle der ehemaligen landwirtschaftlichen Nebengebäude im Hofbereich wurde der alte Nutzgarten in den letzten zwei Jahrzehnten allmählich zu einem ländlichen Hausgarten umgewandelt mit üppigem Sommerflor und Kübelpflanzen. Im daran anschließenden Bauerngarten wachsen Rosen, Buchs, Sommerblumen, Gemüse, Obstbäume und Kräuter.

Von 10 – 18 Uhr geöffnet, Führungen um 11, 13, 15 und 17 Uhr durch Peter Hamburger, Tel. 07272/74263, E-Mail: peter.hamburger@web.de.

Rappengasse 11 in Rheinzabern.

Minfeld

Evangelische Kirche; Kirchgasse 3

Romanischer Saalbau, 1932 an der Westwand des Chors gotische Wandmalereien aus der 1. Hälfte des 14 Jh. Entdeckt. Am Chorgewölbe und an der Südwand Reste von Malereien des 15. JH.,  Darstellung des Christus-Zyklus. Derzeit restauratorische Konservierung der historischen Malereien. Geöffnet von 11 Uhr – 18 Uhr, Führungen zwischen 14 – 17 Uhr durch Mitglieder des Fördervereins.

Evangelische Kirche in Minfeld.

Westheim

Evangelische Pfarrkirche; Kirchgasse 214

Rechteckiger Saalbau mit einspringenden Fassadenturm, 1791

Öffnung der Kirche mit romantischer Orgelmusik, Bespielung der Voit-Orgel von 1895 durch den Organisten. Dieser stellt gerne die Orgel vor und steht auch für Fragen zur Verfügung. Orgelbesichtigung zwischen 15 und 17 Uhr.

Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Farbe in fast allen Kunstrichtungen mehr Gewicht, man denke nur an den Impressionismus in der Malerei. Und obwohl man Musik nicht sehen kann, spricht man auch hier von „Farben“ – Klangfarben.

Die Farbigkeit in der Musik wurde zu dieser Zeit noch einmal differenzierter und führte zu einem ganz anderen Klang-Raum-Gefühl. Wo könnte man das besser beobachten als im Orgelbau. Die Wahl der in die Orgeln dieser Zeit eingebauten Register spiegelt die Vorlieben der Hörer und Komponisten gleichermaßen wider.

Die historische Voit-Orgel der Protestantischen Kirche Westheim stammt aus dem Jahr 1895 und ist damit hervorragend geeignet, auf die Suche nach den Klangfarben zu gehen.

Zum „Tag des offenen Denkmals“, der unter dem großen Motto „Farbe“ steht, und aus Anlass des gleichzeitig stattfindenden „Deutschen Orgeltags“ lädt die Westheimer Kirche zur Orgelbesichtigung zwischen 15 und 17 Uhr ein. Der Organist Markus Sinnwell wird Musik des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts vortragen. (red)

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