Montag, 29. April 2024

Tag des offenen Denkmals am 13. September: Baukunst, Kultur und Archäologie im Kreis Germersheim

Karte nicht verfügbar

Datum/Zeit
13.09.2015

Veranstaltungsart


Festungsführung mit Kurt Burger.

Kreis Germersheim – Mit jährlich mehr als vier Millionen Besuchern ist der Tag des Offenen Denkmals eine der bedeutendsten Kulturveranstaltungen Deutschlands. Die Schönheit alter Bauwerke und der Wert des Denkmalschutzes stehen so seit 1993 einmal im Jahr im Fokus der Öffentlichkeit.

Am Sonntag, 13. September, öffnen bundesweit gut 7.700 historische Gebäude und Orte ihre Türen, die sonst gar nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind. Dann sind alle Kultur-, Architektur- und Geschichtsliebhaber zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. Sämtliche an diesem Tag angebotenen Führungen und Besichtigungen sind kostenfrei.

Auch der Landkreis Germersheim lädt an diesem Tag ein, sich Zeugnisse aus seinem reichen kulturellen Erbe intensiver anzuschauen. Zahlreiche historische Orte gilt es zu entdecken.

Die Veranstaltungsprogrammhefte zum „Tag des offenen Denkmals“ mit allen Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz sind bei den Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltungen sowie bei der Kreisverwaltung Germersheim erhältlich.

Festungsanlage in Germersheim

Die Stadt Germersheim öffnet am Tag des offenen Denkmals in der Zeit von 14 bis 18 Uhr Teile der 1834 – 61 nach Plänen des bayrischen Majors Friedrich Ritter von Schmauß gebauten und 1920 – 22 geschleiften Festungsanlage.

Folgende Teile der Festungsanlagen sind von 14 – 18 Uhr geöffnet:

-Ludwigstor – Stadt- und Festungsmuseum,

-ehem. Zeughaus (Deutsches Straßenmuseum im Zeughaus),

-ehem. Offizierskasino (Bürgersaal im Stadthaus),

-Fronte Beckers –Mittelpoterne, Infanteriegalerie, Minengalerie, sog. Hufeisen Grabenwehr Fronte Beckers,

-Fronte Lamotte -Infanteriegalerie, Kunstmuseum Prof. Deutsch, nördliches Waffenplatzreduit

Führungen:

14 Uhr, Stadt- und Festungsführung, Treffpunkt: Parkplatz hinter dem Weißenburger Tor (August-Keiler-Str.) neben der Orientierungstafel „Festung“

 Stadt- und Festungsmuseum im Ludwigstor, Ludwigsring 2

Das Weißenburger Tor und das Ludwigstor bildeten zur Festungszeit die beiden einzigen Eingänge zur Stadt und wurden entsprechend gut bewacht.

Sechs Jahre nach dem Beginn der Arbeiten zum Bau der Festung, also 1840, war das Ludwigstor fertig gestellt. Es war, ebenso wie das 1839 fertig gestellte Weißenburger Tor, nach den Plänen des Münchener Professors Friedrich von Gärtner, gestaltet worden. Professor Friedrich von Gärtner war einer der beiden damaligen Stararchitekten des bayerischen Königs Ludwig I.

Das zweistöckige Gebäude ist 73 m lang und musste wegen seines Standorts im Bereich des „Woogs“ (ehemalige Morastarme) auf einem Rost von 850 Eichenpfählen errichtet werden.

Die Außenfassade des Gebäudes zieren Statuen, die zwei Krieger in ritterlich – idealisierender Darstellung zeigen, die der Überlieferung nach den bayerischen König Ludwig I. (1825 – 1848) und den Erbauer der Festung Germersheim, Ingenieur-Oberst Friedrich Ritter von Schmauß (1792 – 1846) darstellen.

Nach dem Durchschreiten des Durchgangs befindet man sich an der Innenseite des Ludwigstors, das in seinem Innern das „Stadt- und Festungsmuseum“ beherbergt.

Auf einer Ausstellungsfläche von über 1500 m² präsentiert das Museum seine reichhaltigen Sammlungen zur Stadt- und Festungsgeschichte zeigt. Vor dem Gebäude sieht man den Grundstein der Festung Germersheim (von 1834) sowie die im Jahr 2008 als Ersatz für die ursprünglich 1891 gepflanzte „Luitpoldlinde“ neue Linde.

Auf der gegenüberliegenden Seite (Ludwigsring 3) befindet sich das „Octroi-Häuschen“, in dem zur Festungszeit eine der Stadt zustehende Verbrauchssteuer auf Waren erhoben wurde.

14 -18 Uhr geöffnet

Ehemaliges Zeughaus, (Straßenmuseum), Germersheim, Zeughausstraße 10

Das Zeughaus ist während des Festungsbaues zwischen 1834 und 1861 entstanden. Es ist sowie das Ludwigstor auf Eichenpfählen errichtet worden.

Der monumentale Bau mit 73 Meter Frontlänge und zwei Flügeln von jeweils 20 m Länge war als Defensivgebäude konzipiert und diente mit 37 Geschützständen und zahlreichen Gewehrscharten der Verteidigung wie die Kriegskasernen.

In ihm lagerten zur Festungszeit Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Während das Gebäude nach außen den Eindruck eines gewaltigen, wehrhaften Burgbaues erweckt, gleicht es in seiner Stadtfront mit den im Rundbogenstil gehaltenen Fenstern einem Palastbau.

Da das Gebäude wertvolles Material in sich barg, ist die Konstruktion besonders stark. An den Ecken weisen die Mauern eine Stärke von bis zu vier Metern auf. Vom Betrachter aus gesehen hinter dem Zeughaus liegt noch eine einschenklige Grabenwehr mit 14 Geschützkasematten.

1986 wurde das Zeughaus saniert und für eine museale Nutzung hergerichtet. Im Zeughaus ist seit 1990 das „Deutsche Straßenmuseum“, das Geschichte und Entwicklung des Straßenbaus mit zahlreichen Ausstellungsgegenständen dokumentiert, untergebracht.

14 -18 Uhr geöffnet.

Führungen: Deutsches Straßenmuseum: 17 Uhr

Bürgersaal und Stadtverwaltung

Das 1740 errichtete Gebäude wurde ab 1794 als Kaserne genutzt und ab ca. 1870 als Offizierskasino. 1893 wurde ein Festsaal angebaut, der durch seine aufwendig gestaltete Deckenmalerei besticht. Seit 1973 Sitz der Stadtverwaltung.Kolpingplatz 3, 76726 Germersheim.

14 -18 Uhr geöffnet.

Weißenburger Tor, Paradeplatz 10

Das Weißenburger Tor wurde 1838, zusammen mit dem Ludwigstor im Nordwesten, nach Plänen von Friedrich von Gärtner errichtet. Mit der vorgelagerten Brücke über den Wallgraben vermittelt es einen guten Eindruck der ehemaligen Funktion als Stadttor.

14 -18 Uhr geöffnet.

Führungen:

  • Kultur-und Naturführung in Germersheim, 15 Uhr, August-Keiler-Straße, Treff: Parkplatz hinter Weißenburger Tor , neben Wegweiser Festung, 76726 Germersheim
  •  Historische Gräber , Rundgang auf dem Friedhof Germersheim, 13 Uhr, August-Keiler-Straße, Treff: Parkplatz hinter Weißenburger Tor , neben Wegweiser Festung, 76726 Germersheim.

Katholische Kirche St. Jakobus, Germersheim

Die Katholische Kirche St. Jakobus Germersheim ist eine ehemalige Servitenklosterkirche, eine charakteristische Bettelordenskirche, die wohl bald nach Gründung des Klosters durch Kurfürst Ruprecht I. (zwischen 1355 und 1360) erbaut wurde. Beim großen Stadtbrand 1674 wurde sie bis auf die Umfassungsmauern vernichtet.

In der Zeit von 1682 bis 1697 erfolgte die Wiederherstellung ohne den um 1460 von der Bürgerschaft errichteten Turm. Man hatte sich später mit einem hölzernen Turm begnügt, der aber Mitte des 19. Jahrhunderts baufällig war und beseitigt werden musste. Im Jahre 1861 wurde dann der Grundstein zu dem heutigen hohen in gotischem Stil gehaltenen Turm gelegt, der 1863 vollendet wurde.

Die Kirche ist eine dreischiffige basilikale Anlage. An der Südseite der Kirche ist das ehemalige Klostergebäude angebaut, in dem heute das Pfarrheim und das Katholische Studentenwohnheim untergebracht sind.

Katholische Kirche St. Jakobus, Klosterstr. 11 (Öffnungszeit: 14-17 Uhr)

Protestantische Pfarrkirche, Germersheim

Für die Protestantische Pfarrkirche Germersheim wurde der Grundstein am 26.11.1782 gelegt. Die Einweihung erfolgte am 24.10.1784 (siehe Bauinschrift zwischen den geschweiften Giebelstücken auf dem Gebälk). Sie dient seit 1818, dem Jahr der Kirchenvereinigung in der Pfalz, der Vereinigten Prot. Kirchengemeinde als Gotteshaus.

Die Kirche ist eine Rechteckanlage mit 4 : 3 Fensterachsen. Die Flachdecke befindet sich über einer großen Hohlkehle und Gesims. An der Nord- und Westwand befindet sich eine Empore auf Rundsäulen. Die Brüstung ist geschlossen und gefeldert.

Die Kanzel hat einen runden Korpus mit kannelierten Pilastern und klassizistischen Gehängen. Die Fenster sind rundbogig und haben eine Hausteinrahmung mit Kämpfern und Keilstein. Am Giebel befinden sich außerdem drei kreisrunde Fenster.

Das Hauptportal (an der Nordseite) zeigt eine korbbogige Öffnung zwischen verkröpften ionischen Pilastern. Oberhalb des Portales, unmittelbar anschließend, ist ein verkürztes Rundbogenfenster.

Über dem Fassadengiebel ist ein achtseitiger Dachreiter mit Schieferverkleidung, rundbogigen Schallöffnungen und profilierter Kuppelhaube.

Evangelische Kirche, Pfarrkirche, Marktstr. 19 (Öffnungszeit: 14-17 Uhr)

Katholische Kirche St. Johannes der Täufer, Kirchstraße, Sondernheim

Für die Katholische Kirche St. Johannes der Täufer im Germersheimer Stadtteil Sondernheim war die Grundsteinlegung am 22. Juli 1867 und im Oktober 1868 fand der erste Gottesdienst statt.

Sie wurde nach den Plänen des Bauassistenten Ott unter Leitung des Bezirksschaffners Knorr erbaut. Es ist ein neugotischer Bau mit Frontturm. Der Chor hat ein Kreuzgewölbe.

Der Kreuzweg war nicht von Anfang an vorhanden, sondern wurde erst in der Amtszeit des Pfarrers Michael Bamberger, die von 1874 bis 1903 dauerte, angeschafft. Mit dem Erwerb der ersten Glocken war der Kauf eines Glockenstuhles erforderlich.

1868 wurde dieser sehr massive Stuhl durch eine Landauer Firma bezogen und wahrscheinlich im Eisenwerk Kaiserslautern gegossen. Bis zum Einbau eines elektrischen Läutwerkes im Jahre 1925, das 1958 durch eine moderne Läutwerkautomatik einer Herforder Elektrofirma ersetzt wurde, erklangen die Glocken durch handbetriebenen Seilzug.

Die Läuteanlage für die Glocken wurde 2006 im Rahmen der großen Renovierung erneuert. Ein besonderes Ereignis erlebte die Kirche 1950, als das Aachener Sühnekreuz auf seinem Weg von Aachen nach Rom durch die Gemarkung und mit einer Prozession von Sondernheimer Pfarrangehörigen aller Altersstufen durch die Gemeinde in die Kirche getragen wurde.

Katholische Kirche St. Johannes der Täufer

Information zu den einzelnen Objekten gibt es auch unter www.germersheim.eu oder direkt bei der Stadtverwaltung Germersheim, Kolpingplatz 3, 76726 Germersheim. Tel.: 07274/960-0. Die Zentrale im Stadthaus ist montags bis mittwochs von 8-16.30 Uhr, donnerstags von 8-18 Uhr, freitags von 8-12.30 Uhr besetzt.

Sondernheim

Ehemalige Alte Ziegelei Stubenrauch, Am Rheinhauptdeich zwischen Germersheim und Sondernheim

Die ehemalige alte Ziegelei Stubenrauch direkt am Rhein gelegen öffnet als technisches Denkmal seine Pforten, Ab ca. 1835 erbautes Ziegeleianwesen mit Rundofen, Fabrikations- und Verwaltungsgebäude, Essen und Trockenhütten, Feldbahnbetrieb. Ziegelfertigung von 1836 – 1978.

Führungen ganztags nach Bedarf, Dauerausstellung im Museum der Ziegelei zum Thema Ziegelherstellung und Verarbeitung, Feldbahnfahrten, Bewirtung der Besucher

Geöffnet von 10 -18 Uhr geöffnet., www.ziegelei-sondernheim.de

Rheinzabern

Terra -Sigillata- Museum, Rheinzabern, Hauptstraße 35

Das Terra- Sigillata- Museum Rheinzabern nimmt Besucher mit auf eine Zeitreise ins römische Tabernae (heutige Rheinzabern).

Antike Keramik Exponate und Dokumentationen.

Geöffnet von 11 – 17 Uhr, Führungen 11.30 -16 Uhr.

Römische Brennöfen, Faustinastraße 1

In situ erhaltene römische Brennöfen –ein Terra-Sigillata und ein Ziegelbrennofen- aus dem 3 Jh. Zeugnisse der größten römischen Terra-Sigillata-Manufaktur nördlich der Alpen, die bis nach England und der Krim exportierte. Auch werden Führungen im Museum und in den Brennöfen angeboten.

Geöffnet von 14 – 17 Uhr, Führungen zwischen 14 – 16 Uhr

Infos: Internet: www.terra-sigillata-museum.de, Telefon: 07272/955893. E-Mail: Info@terra-sigillata-museum.de.

Bauernhaus mit Bauerngarten, Ausstellung „Leben und Arbeiten – früher“, Rappengasse 14

Typischer südpfälzer Bauernhof in fränkischer Haus-Hofbauweise mit Bauerngarten,. Die ehem. landwirtschaftlich genutzten Nebengebäude, zeigen Utensilien des Leben und Arbeiten früher Generationen auf dem Lande.

Der Garten bietet Einblicke die umgebenden noch erhalten alten Tabakschuppen des Ortes. Der großzügig angelegte Bauerngarten der Familie Müller bietet Einblicke in den Grünzug mit dem Erlenbachlauf, auf gärtnerisch genutzte Bereiche und auf alte Tabakschuppen. Der Tabakanbau war in der Südpfalz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Geöffnet von 11 -17 Uhr, Ansprechpartner Hildegard und Alfred Müller, Tel. 07272/6947

Bauernhaus mit Bauerngarten, Rappengasse 11

Fachwerkhaus von 1802 mit Bauerngarten, mit aus röm. Fundmaterial gebauten Gewölbekeller. Anstelle der ehemaligen landwirtschaftlichen Nebengebäude im Hofbereich wurde der alte Nutzgarten in den letzten zwei Jahrzehnten allmählich zu einem ländlichen Hausgarten umgewandelt mit üppigem Sommerflor und Kübelpflanzen.

Im daran anschließenden Bauerngarten wachsen Rosen, Buchs, Sommerblumen, Gemüse, Obstbäume und Kräuter.

Geöffnet von 10 – 18 Uhr geöffnet, Führungen um 11 ,13, 15 und 17:00 Uhr durch Herrn Peter Hamburger. Tel. 07272/74263, E-Mail: peter.hamburger@web.de

Minfeld

Evangelische  Kirche; Kirchgasse 3

Romanischer Saalbau, 1932 an der Westwand des Chors got. Wandmalereien aus der 1. Hälfte des 14 Jh: entdeckt., am Chorgewölbe u. an der Südwand Reste von Malereien des 15. JH. Darstellung des Christus-Zyklus. Derzeit restauratorische Konservierung der historischen Malereien.

Geöffnet von 11 – 18 Uhr, Führungen stündlich zwischen 14 – 17 Uhr durch Mitglieder des Fördervereins.

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