Montag, 06. Mai 2024

Die gläserne Gesellschaft: Vortrag zu Jewgenij Samjatin

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Datum/Zeit
29.11.2015

Ort
Frank-Loebsches Haus

Veranstaltungsart


Das "rank Loebsche-Haus" in Landau. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Das „Frank Loebsche-Haus“ in Landau.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. In der Diskussion um unsere gläserne Gesellschaft werden immer wieder Huxleys „Schöne Neue Welt“ und Orwells „1984“ erwähnt. Dass die beiden englischen Schriftsteller einen Vorgänger hatten, auf den sie sich auch beriefen, ist kaum bekannt: Jewgenij Samjatin.

1884 in Mittelrussland geboren und aufgewachsen, studierte Samjatin in St. Petersburg Schiffsbau. Durch seinen Beruf lernte er viele Meere und Flüsse kennen. Seine Erlebnisse verdichtete er in skurrilen Erzählungen. Als er 1905 in Odessa die Meuterei auf der Potjomkin miterlebte, wurde er zum glühenden Kämpfer für den Sozialismus.

Nach der Oktoberrevolution 1917 stand er als Journalist und Schriftsteller an vorderster Front. Bald aber erkannte er, dass die erhoffte Befreiung in neuem Terror mündete.

So schrieb er 1920 seinen Zukunftsroman „Wir“, eine böse Satire auf den Totalitarismus, den er selber immer mehr zu spüren bekam. 1931 gelang es Samjatin, die Sowjetunion zu verlassen, in der er hinfort bis zu ihrem Ende totgeschwiegen wurde. Er starb 1937 im Pariser Exil.

Jetzt gilt er als einer der großen russischen Schriftsteller des vergangenen Jahrhunderts. Ihn zu entdecken gilt es in einer Matinee unter dem Titel „Das Spiegelmeer“ am Sonntag, 29. November, 11 Uhr, im Frank-Loebschen-Haus in Landau.

Es lesen Peter Kühn und Martin Heide. Der Verein für Volksbildung und Jugendpflege – VVJ – lädt hierzu herzlich ein. (red)

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