Ernährungsminister will Zigarettenwerbung häufiger verbieten

9. April 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Werbung für Tabak soll größtenteils verboten werden - für Alkohol hingegen gilt die Beschränkung nicht.  Foto: dts Nachrichtenagentur

Werbung für Tabak soll größtenteils verboten werden – für Alkohol hingegen gilt die Beschränkung nicht.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Bundesernährungsminister Christian Schmidt will Zigarettenwerbung auf Plakaten und im Kino zügig verbieten.

„Der entsprechende Gesetzentwurf wird in Kürze im Kabinett behandelt“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Rauchen sei das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. „Vor allem Kinder und Jugendliche sollen nicht den Eindruck bekommen, Rauchen sei ein harmloser Spaß“, sagte Schmidt.

Deutschland ist nach Angaben des Ernährungsministeriums das letzte Land in der EU, in dem noch uneingeschränkt Außenwerbung für Tabakerzeugnisse zulässig ist.

Das geplante Tabakwerbeverbot ab 2020 schließt auch E-Zigaretten ein und erstreckt sich auf Außenflächen wie Plakatwände oder Litfaßsäulen. Weiterhin zulässig bleibt die Werbung an Außenflächen von Fachgeschäften. Auch in Verkaufsstellen wie Trinkhallen oder Tankstellen soll Tabakwerbung erlaubt bleiben.

Das Werbeverbot in Kinos soll bei allen Filmen gelten, die für Zuschauer unter 18 Jahren freigegeben sind. Das betrifft den überwiegenden Teil der Filme.

Die Grünen-Politikerin Renate Künast begrüßte die neuen Verbote grundsätzlich. „Na endlich“, sagte Künast. „Das ist ein lange geforderter Schritt.“ Tabakwerbung habe in der Öffentlichkeit nichts zu suchen.

Die Vorsitzendes des Bundestagsausschusses für Verbraucherschutz kritisierte jedoch die geplanten Einschränkungen.

„Der Minister bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten“, sagte sie den Funke-Zeitungen. Mit den Ausnahmen für Filme mit FSK-18-Einstufung liefere die Bundesregierung „nur Halbgares“.  (dts Nachrichtenagentur)

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