Deutsche Sparer verschenken vier Prozent Rendite im Jahr

11. Juni 2013 | Kategorie: Wirtschaft

 

Foto: dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main – Anleger in Deutschland bekommen für ihr Geld jährlich vier Prozentpunkte weniger Rendite, als sie erreichen könnten.

Um dieses zusätzliche Geld zu bekommen, müssten sie kein höheres Risiko in Kauf nehmen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Untersuchung der Universität Frankfurt. Stattdessen könnten die Sparer mehr Rendite für das Risiko bekommen, das sie schon eingehen. Doch einige typische Anlagefehler hinderten die Deutschen an einem besseren Ergebnis, wie ein Team am Lehrstuhl des Finanzforschers Andreas Hackethal herausgefunden habe.

Drei Anlagefehler haben sich in der Untersuchung laut „Meine Finanzen“ als besonders kostspielig herausgestellt: Der teuerste ist die Tendenz, hochspekulative Wertpapiere zu kaufen und damit zum Beispiel heißen Aktientipps zu folgen. Dadurch verlieren die Deutschen immer noch überraschend viel Geld, im Durchschnitt bis zu drei Prozentpunkte im Jahr.

Der nächste Fehler geschieht, wenn Anleger ihr Geld nicht auf unterschiedliche Geldanlagen verteilen, sondern zu viel auf einen Haufen werfen.

Den dritten Fehler machen Anleger, wenn sie nicht regelmäßig in kleinen Beträgen sparen, sondern stattdessen ihr Depot in unregelmäßigen Abständen umschichten. „Oft kommen sie gerade dann auf die Idee, sich um ihr Depot zu kümmern, wenn an der Börse viel Unsicherheit besteht“, sagte Hackethal. „Und das sind gerade die Zeiten, in denen sie nicht kaufen oder verkaufen sollten.“

Für die Untersuchung haben die Forscher die Käufe und Verkäufe von 5.000 Depotinhabern einer Direktbank aus den Jahren 1999 bis 2011 analysiert. Die Ergebnisse stimmten mit denen anderer Bankkunden aus Hackethals Projekt „Bedeutung und Kosten von Anlagefehlern“ überein, sagte der Finanzforscher. Die Zahl sei auch jetzt gültig, obwohl die Zinsen allgemein niedrig sind. „Es handelt sich hier um eine Risikoprämie, und die ist über die Zeit recht stabil.“ (dts Nachrichtenagentur)

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