BWV bei Kundgebung gegen das Agrarpaket in Bonn: Hartelt: „Insektenschutz nur mit der Landwirtschaft möglich“

15. Oktober 2019 | Kategorie: Allgemein, Regional, Rheinland-Pfalz

Bauern-Demo in Bonn.
Quelle: bwv

Mainz. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. nahm am 14. Oktober an der Kundgebung nach dem Motto „Zukunft ohne Bauern?“ vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Bonn teil.

Nach der Demonstration des BWV am 26. September 2019 in Mainz ist dies die Fortsetzung der bundesweiten Proteste gegen das durch das Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium angekündigte Agrarpaket. „Weitere Aktionen werden folgen,“ kündigt der Verband an.

Um „5 vor 12“ demonstrierten Mitglieder des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V., des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes e.V. und des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V. für:

·        eine Rückbesinnung auf den kooperativen Natur- und Wasserschutz
·        eine fachlich begründete Düngeverordnung – keine unnötige Diät für Pflanzen
·        eine sachgerechte Bewertung für den Pflanzenschutz
·        eine ideologiefreie Klimadiskussion ohne weitere Extensivierung und Aufstockung
·        eine Kurskorrektur bei MERCOSUR – für faire Handels- sowie gleiche Umwelt- und Sozialstandards

An der Kundgebung nahmen rund 1.000 Landwirte mit 50 Traktoren teil. BWV-Präsident Eberhard Hartelt warnte in seiner Ansprache vor den Folgen des Agrarpaketes und forderte sowohl Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner als auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf, das Paket zurückzuziehen und mit den Bauernverbänden in den Dialog zu treten. Naturschutz sei nur mit und nicht gegen die Landwirtschaft umsetzbar.

Mit der Verabschiedung des Agrarpaketes wurden Verbote für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten sowie weitere Mindestabstände angekündigt, „welche nicht umsetzbar sind und darüber hinaus die Bedeutung eines drastischen Eingriffs in die Eigentumsverhältnisse der Landwirte und Grundstückseigentümer haben“, so Hartelt. Kranke und durch Schädlinge befallene Pflanzen müssten behandelt werden dürfen, anderenfalls komme es zu massiven Ertragsausfällen, erläuterte der BWV-Präsident im Rahmen der Kundgebung.

Die Politik dürfe sich nicht „durch ideologisch geprägte Argumente“ leiten lassen, sondern müsse „die heimischen Landwirte bei ihrer wertvollen Arbeit zur Produktion hochwertiger Lebensmittel unterstützen“.

Das nun angekündigte Gesetzespaket führe zu zahlreichen Produktionsaufgaben und einem Anstieg von importierten Nahrungsmitteln in den Regalen, die nicht nach heimischen Produktions- und Umweltstandards produziert wurden. (bwv) 

BWV-Präsident Eberhard Hartelt bei seiner Ansprache mit dem Präsidenten des BWV Rheinland-Nassau, Michael Horper.
Quelle: bwv

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