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Bericht der Universitätsbeauftragten Sophia Maroc im Stadtrat: Für alle Bürger ein offenes Ohr

16. Juli 2016 | Kategorie: Landau, Politik regional
Sophia Maroc. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Sophia Maroc.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. In der letzten Stadtratssitzung berichtete die Universitätsbeauftragte und Stadtratsmitglied der Grünen, Sophia Maroc, über das zweite Jahr im Amt als Universitätsbeauftragte.

Grünen-Fraktionsvorsitzender Lukas Hartmann betonte, dass Maroc einen großen zeitlichen Aufwand geleistet habe. Es sei eine gute und richtige Entscheidung gewesen, diese Stelle einzurichten, lobte auch OB Hirsch. Insgesamt fand Marocs Bericht im Stadtrat große Aufmerksamkeit und Beifall.

Hier Sophia Marocs Bericht (Zeitraum Juni 2015 bis Juli 2016).

Rat der Stadt für Fragen der Universität und ihrer Studierenden (Unirat)

Die Sitzung des Wintersemesters 15/16 ist wegen terminlichen Engpässen bei der Abstimmung der Termine zwischen dem scheidenden Oberbürgermeister und des Vizepräsidenten leider ausgefallen. Ein gemeinsamer Termin konnte erst im April dieses Jahres, also im Sommersemester 2016 gefunden werden.

Die Arbeitsweise im Unirat ist meines Erachtens nicht effizient genug. Zur Effizienzsteigerung wurde ein Konzept zur Vorbereitung der Sitzungen vorgestellt und angenommen. Um zu kurze Tagesordnungen und gleichzeitig spontane Anträge in der Sitzung selbst zu vermindern, wird es ab sofort ein Vortreffen zwischen dem Vizepräsidenten der Uni, dem Oberbürgermeister der Stadt, einer Vertretung des AStA und der Unibeauftragten geben um einen gemeinsamen thematischen Schwerpunkt für die Uniratssitzungen festzulegen und vorzubereiten.

Des Weiteren wurde ein Arbeitskreis Mobilität und Universität geschaffen, dessen erster Termin sich gerade in Absprache befindet. Die Tagesordnung ist bereits groß und reicht unter anderem vom Uniparkplatz über Fahrradstellplätze an Außenstellen bis hin zu beantragten Veränderungen im Straßenverkehr zur Beruhigung der Verkehrssituation vor Universitätsaußenstellen.
Kommunikation

Eine regelmäßige Kommunikation mit Vertretern der Stadt und Vertretern der Universität ist gegeben. So wurde mit den neu gewählten Vertretern des AStA und des StuPa sogar ein regelmäßiges Treffen ein bis zweimal im Monat vereinbart.

Die Gespräche und Absprachen mit der städtischen und universitären Verwaltung, dem Stadtvorstand und der Unileitung finden nach Bedarf statt. Um Informationen, die Mitarbeit oder um Stellungnahme als Unibeauftragte wird von vielen Seiten häufig gebeten.

So hat sich beispielsweise auf Bitte des Zoodirektors meine Mitarbeit am Prozess der Generierung von festeingestelltem pädagogischen Fachpersonal für die Zooschule ergeben. Um das Amt der Unibeauftragten weiterhin bekannt zu machen, habe ich in beiden Semestern bei der Erstsemesterveranstaltung die neuen Studierenden offiziell begrüßt.

Selbstverständlich bin ich für alle Studierenden und Bürger telefonisch, in sozialen Netzwerken, per Mail und persönlich zu erreichen.

Des Weiteren fungiere ich häufig als Kommunikationsschnittpunkt zwischen Uni und Stadt. So gebe ich Hilfe bei der Suche nach dem richtigen Ansprechpartner oder übernehme die Kommunikation selbst. Dadurch ergibt sich oft die Kommunikation städtischer (oder von Landauer Einrichtungen organisierter) für die Universität relevante Veranstaltungen und Projekte.

Die Kommunikation ist eines der wichtigsten Gebiete für das Amt der Unibeauftragten, da so die gegenseitige Wahrnehmung und die Wertschätzung der kooperativen Möglichkeiten zwischen Landau und Universität gestärkt werden.

Im Vergleich zum Vorjahr kann ich eine deutliche Steigerung der Anzahl der Kontaktaufnahmen wahrnehmen und auch generell ist meines Erachtens auch immer stärker das Bewusstsein füreinander zu spüren.

Mitarbeit an Projekten

In meiner Funktion als Unibeauftragte nehme ich an unterschiedlichen Projekten teil. Dazu zählen der Markenbildungsprozess „Stadt als Marke“, sowie die Veranstaltungen „Wirtschaft und Wissenschaft im Gespräch“.

Seit kurzem bin ich Teil der Leitgruppe des „Transferaudit“ der Uni, die sich gerade bildet. Mit dem Sozialamt habe ich an dem Konzept „Flüchtlingsunterkunft und Studierendenwohnheim“ in Dammheim gearbeitet.

Eigene Aktionen und Projekte

Workloadpunkte-Projekt

Das im letzten Jahr angekündigte Projekt konnte realisiert werden. Die meisten Studierenden müssen während ihres Studiums sogenannte Workloadpunkte zum Erreichen der erforderlichen Punktzahl für ihren angestrebten Abschluss absolvieren. Diese können durch zusätzliche, pädagogische Aktivität erreicht werden.

Der größte Teil der Studierenden absolviert seine Workloadpunkte im universitären Zusammenhang. Um eine stärkere Bindung der Studierenden an die Stadt und eine stärkere Profitierung der Stadt von der Universität zu erreichen, wollte ich die Möglichkeit eröffnen, die Punkte in städtischen Einrichtungen absolvieren zu können.

So hat sich eine Kooperation mit dem Fachbereich 5, Erziehungswissenschaften und vor allem mit dem Netzwerk Familienbildung der Jugendämter Landau und Südliche Weinstraße ergeben, deren Einrichtungen Studierende aufnehmen und ihnen die Möglichkeit zur Absolvierung ihrer Workloadpunkte geben.

Der erste Infoabend und auch die Information in den sozialen Medien stießen auf großes Interesse. Die Liste der Einrichtungen mit dem Angebot an Projekten wurde vor wenigen Wochen auf der AStA-Homepage veröffentlicht.

Bereits einige Studierende haben den Weg in Einrichtungen gefunden. Zu Beginn des nächsten Semesters wird ein großer Anstieg der Annahme des Angebots erwartet. Ist dies erfolgreich, ist es das Ziel weitere Einrichtungen zu finden, die sich dem Projekt anschließen.

Ein weiteres Ziel ist es natürlich auch, dass einige Studierenden auch über die Zeit der studiumsbezogenen Arbeit in den Einrichtungen als regelmäßige Helfer verbleiben. Engagement für die Stadt in der man lebt, erzielt eine große Identifizierung mit der Stadt.

Erstitüten

Die Willkommenskultur für Studierende in dieser Stadt zu stärken war eines meiner Hauptziele zu Beginn meiner Amtszeit. Als Beitrag dazu habe ich eine Kooperation mit dem AKU ins Leben gerufen. Die Erstitüten, die unter dem Motto „Schoppe statt Energiedrink – so studiert Landau“ laufen, enthalten Gimmicks und Gutscheine von den Unternehmen des AKU.

Auch der AStA kann die Taschen mit Informationen befüllen und ab dem nächsten Semester beteiligt sich voraussichtlich auch das Studierendenwerk am Inhalt der Taschen. Zusammen mit der Pressestelle der Stadt wurde eigens ein „Ersti-Flyer“ erstellt, der die Studierenden im Namen des Oberbürgermeisters und der Unibeauftragten begrüßt und ihnen mithilfe einer Stadtkarte die wichtigsten städtischen Anlaufstellen und Uniaußenstellen zeigt.

Zusammen mit dem AStA wurden im Oktober und im April die Tüten gepackt und bei der Begrüßungsveranstaltung zu Beginn der Semester an die „Erstis“ verteilt. Die Tüten werden sehr gut angenommen und vom AKU weiterhin gestellt.

Kunst findet Stadt

Der Gloria Kulturpalast und ich haben eine Kunstausstellung im Gloria organisiert, die unter dem Titel „Kunst findet Stadt – Leben und Studieren in Landau“ vom 4. bis 6. November letzten Jahres zu besichtigen war. Studierende und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität stellten Werke zu dem Thema aus, mit dem Ziel, das universitäre Potential in der Stadt zu zeigen.

Eine Jury aus der Leiterin der städtischen Kulturabteilung, einem Kunststudierenden, eines Kunstprofessors der Uni und dem Betreiber des Glorias haben die besten Werke ausgewählt, die dann auf der Vernissage prämiert wurden.

Mit der Sparkasse Südliche Weinstraße, der Kissel Stiftung, der VR Bank Südpfalz und dem Unishop konnten wir einige wichtige Sponsoren gewinnen. Die Veranstaltung war mit über 200 Besuchern ein Erfolg. „Kunst findet Stadt“ ist als Veranstaltungsreihe aufgebaut – die zweite Ausstellung zu einem anderen Thema ist gerade am Anfang der Vorbereitung.

Studierendenstreik und Raumnot

Während des Streiks der Studierenden Ende des Jahres 2015 lag meine Rolle vor allem in der Hilfe zur Beschaffung von räumlichen Ausweichmöglichkeiten in der Stadt zur Gewährung geringstmöglichen Ausfalls von Seminaren und Vorlesungen.

Wir konnten nach der Suche nach geeigneten Räumen viele dieser Veranstaltungen im Universum Kinocenter unterbringen. Die Endphase des Streiks konnte ich aufgrund eines mehrwöchigen Auslandsaufenthalts leider nicht mehr persönlich unterstützen.

Seit Ende Januar ist der Streik beendet und trotz großer medialer Aufmerksamkeit leider Großteils ins Leere gelaufen. Die erzielten Erfolge jedoch können unter streik.asta-landau.de nachvollzogen werden.

Die Stadt konnte der Raumnot durch die Bereitstellung einiger Räume auf dem Landesgartenschau ein wenig Abhilfe leisten und ich konnte zusätzlich einige Räume im ehemaligen Verwaltungsgebäude von Frey & Kissel beschaffen, die nun bereits von der Universität angemietet sind.

Neue Projekte

Zu den bereits genannten Planungen kommt der Wunsch nach einer gemeinsamen Planung eines „Sportfestivals“ zusammen mit dem Bürgermeister, dem Sportkreis, dem AStA und eventuell des universitären Hochschulsports. Erste Gespräche mit dem AStA und dem Bürgermeister sind bereits positiv verlaufen.

Gemeinsam mit der Studierendenvertretung wurde eine Themenliste erarbeitet, die in den nächsten Monaten in Angriff genommen werden soll. Unter anderem handelt es sich dabei um die Möglichkeiten der Steigerung der Attraktivität zu Anmeldung des Erstwohnsitzes in Landau. (red)

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