Mittwoch 12.November 2025

Vogelgrippe im Rhein-Pfalz-Kreis nachgewiesen – Verdachtsfall im Kreis Südliche Weinstraße

27. Oktober 2025 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim, Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Ratgeber, Regional, Rhein-Pfalz-Kreis, Tiere

Foto (Archiv): Pfalz-Express

Im Rhein-Pfalz-Kreis ist bei einem Wildvogel die Vogelgrippe des Typs H5N1 bestätigt worden. Auch im Landkreis Südliche Weinstraße (SÜW) gibt es einen Verdachtsfall in einer privaten Tierhaltung.

Beide Kreise gehören zum Tierseuchenverbund Rheinpfalz, dem außerdem die Landkreise Bad Dürkheim und Germersheim angehören.

Nachweis bei Kanadagans am Silbersee

Im Rhein-Pfalz-Kreis wurde der Erreger H5N1 bei einer toten Kanadagans in Bobenheim-Roxheim festgestellt. Das Tier war am 20. Oktober am Silbersee entdeckt worden. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) bestätigte zunächst den Verdacht, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigte schließlich den Erreger.

Da es sich um einen Wildvogel handelt, ist in diesem Fall keine Keulung von Nutzgeflügel notwendig. Das Veterinäramt des Rhein-Pfalz-Kreises weist jedoch auf ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für Haus- und Nutzgeflügel hin. Schutzmaßnahmen sollten daher strikt eingehalten werden.

Verdacht in privater Tierhaltung im Kreis SÜW

Im Landkreis Südliche Weinstraße meldete ein Tierhalter aus der Verbandsgemeinde Edenkoben dem Veterinäramt vergangene Woche den Tod von zehn Gänsen. In den Tagen danach starben weitere sechs Tiere. Untersuchungen des LUA ergaben, dass die Tiere mit dem Geflügelpest-Erreger vom Typ H5 infiziert waren.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen die verbliebenen Tiere des Bestands in Freimersheim – fünf Hühner – vorsorglich getötet werden. Weitere Proben wurden an das FLI als nationales Referenzlabor geschickt. Mit einem endgültigen Ergebnis wird in den nächsten Tagen gerechnet. Erst dann gilt der Verdachtsfall als bestätigt.

Laufende Beobachtung der Lage

Die Situation wird von den Veterinärämtern im Tierseuchenverbund Rheinpfalz sowie von Landes- und Bundesinstituten fortlaufend überwacht. So können Maßnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe bei Bedarf angepasst werden.

Aufruf an Geflügelhalter

Die Veterinärämter appellieren an alle Tierhalter, ihre Schutzmaßnahmen konsequent umzusetzen, um den Kontakt von Haus- und Nutzgeflügel mit Wildvögeln zu vermeiden. Dazu zählen:

  • Abdeckung von Ausläufen oder geschützte Fütterung,

  • Trennung von Straßen- und Stallkleidung,

  • gründliches Händewaschen vor und nach dem Betreten der Ställe,

  • sichere Lagerung von Futter und Einstreu,

  • Absicherung von Ein- und Ausgängen gegen unbefugten Zutritt.

Verhalten in der Natur

Spaziergänger werden gebeten, tote Wildvögel den Veterinärämtern ihrer Landkreise zu melden – möglichst mit genauer Ortsangabe oder Geokoordinaten. Tauben und Singvögel sind von der Meldepflicht ausgenommen. Tote oder geschwächte Wildvögel sollten nicht berührt werden. Hunde sind in Ufer- und Feuchtgebieten anzuleinen, um den Kontakt zu vermeiden.

Für Menschen besteht in der Regel keine direkte Gesundheitsgefahr. Dennoch sollten erkrankte oder tote Tiere nicht angefasst werden, da das Virus über Schuhe oder Kleidung weitergetragen werden kann.

Meldungen können per E-Mail an die jeweiligen Veterinärämter im Tierseuchenverbund Rheinpfalz gesendet werden:

Risiko weiterer Ausbrüche bleibt hoch

Nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts ist das Risiko weiterer Ausbrüche sowohl bei Wildvögeln als auch in Geflügelhaltungen derzeit hoch. Aktuelle Informationen und Einschätzungen sind auf der Website des Instituts abrufbar: www.fli.de.

Meldepflicht für Tierhaltungen

Wer Hühner, Enten, Gänse, Puten oder Laufvögel hält, muss seine Tierhaltung bei der Tierseuchenkasse Rheinland-Pfalz melden – und zusätzlich einmalig bei der zuständigen Kreisverwaltung anzeigen.
Weitere Informationen finden sich online unter:

Der Tierseuchenverbund Rheinpfalz ruft alle Tierhalter auf, wachsam zu bleiben und alles zu tun, um ihre Bestände zu schützen und eine weitere Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern.

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