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SÜW-Landratskandidat Torsten Blank: „Politik muss sich in den Dienst der Menschen stellen“

17. März 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional
Begeistert: Die Parteifreunde gratulieren zu 100 Prozent. Foto: Pfalz-Express/Licht Fotogalerie am Textende

Begeistert: Die Parteifreunde gratulieren zu 100 Prozent.
Fotos: Pfalz-Express/Licht
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Klingenmünster: Riesen Erfolg für Torsten Blank: Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land ist am Mittwochabend bei der Nominierungskonferenz des SPD-Kreisverbands Südliche Weinstraße mit 100 Prozent zum Kandidaten für die Landratswahl am 11. Juni gewählt worden.

109 Delegierte gaben in der Klingbachhalle ihre Stimme ab – und alle stimmten für Blank, ohne Enthaltungen oder Nein-Stimmen.

Die noch amtierende Landrätin Theresia Riedmaier bescheinigte Blank in ihrer Begründungsrede „ganz besondere Fähigkeiten“. So bringe Blank reiche kommunalpolitische Erfahrung mit. Schon mit 24 Jahren habe er als Mitglied des Gemeinderats Billigheim-Ingenheim Verantwortung übernommen. Bis heute sei er sehr erfolgreich als Bürgermeister, könne aber auch mit Berufserfahrung außerhalb von Politik und Verwaltung punkten. Torsten Blank sei eine Person „voller Anstand und Fairness“, habe einen „weiten Blick“ und führe zusammen statt zu polarisieren.

„Er kann Menschen mitnehmen, das ist sehr wichtig für den Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagte Riedmaier. „Kämpfen wir jeden Tag um das Vertrauen der Bürger, um jede Stimme.“ Der Wahlkampf werde mit Sicherheit kein Spaziergang, aber man sei voller Zuversicht, so die Landrätin.

„Keine Parteipolitik“ 

Nach einem Imagefilm, lautstark mit dem Bourani-Song „Ein Hoch auf uns“ unterlegt, trat der Kandidat zu seiner Bewerbungsrede ans Mikrofon und sprach Theresia Riedmaier „größten Respekt und tiefe Dankbarkeit“ für ihr 20-jähriges Wirken als Landrätin aus. Sie habe wahrhaftig Maßstäbe gesetzt, sagte Blank.

Seine eigene Arbeit will er im Fall eines Wahlsiegs auf den drei Säulen „Vertrauen“, „Zusammenhalt“ und „Fortschritt“ aufbauen. Demokratie lebe vom Mitmachen, „nicht vom Besserwissen, sondern vom Bessermachen.“

Torsten Blank, Südliche Weinstraße, SPD, Nominierungskonferenz Landratswahl

Wie schon bei seiner ersten Vorstellung in Landau vor einigen Wochen betonte Blank, dass er sein Amt absolut unparteiisch ausüben wolle. Das Parteibuch dürfe nicht der Maßstab des Handelns sein, sondern immer und zu allererst sei das Wohl der Menschen in den Vordergrund zu rücken. Um das Vertrauen der Bürger zu erhalten, müsse sich die Politik mit nachvollziehbaren Entscheidungen in deren Dienst stellen.

„Wir müssen ausgleichen“

Für Zusammenhalt will Blank unter anderem mit einem weitreichenden Interessenausgleich unter den Gemeinden und Kommunen sorgen: „Die Gemeinden jenseits der Waldgrenze haben es deutlich schwerer als die im Rheinbecken. Die Steuerkraft in Offenbach ist viel höher als in einem Ort der Verbandsgemeinde Annweiler.“

Da man nun schon „die 25. Resolution nach Mainz“ schicke, brauche man dort eine gewichtige Stimme. Die habe man mit Alexander Schweitzer, SÜW-Abgeordneter und SPD-Fraktionchef im Landtag. „Diese Aufgaben müssen wir angehen.“

Auch die „Fliehkräfte“ in der Gesellschaft würden immer größer, so Blank. Am Beispiel der Flüchtlinge jedoch habe der Kreis Südliche Weinstraße einen „guten Geist gezeigt und gelebt.“ Für diesen guten Geist wolle auch er einstehen.

Das Ehrenamt müsse weiter so hochgehalten werden wie bisher, betonte der Landratskandidat und sagte Ehrenamtlern oder Vereinsverantwortlichen in dringenden Angelegenheiten „auch mal schnelle unbürokratische Hilfe“ zu.

„Wie soll die SÜW in 10 oder 20 Jahren aussehen?“

Die SÜW sei „angesehen, modern und fortschrittlich, wirtschaftlich stark durch Mittelstand und Handel, liege in einem Wissenschaftsdreieck renommierter Universitäten, Weinbau und Tourismus hätten ein hohes Niveau erreicht und schafften Arbeitsplätze, attestierte Blank dem Landkreis.

Bundesweit liege man an der Spitze mit Kitaplätzen: „Das sind wir seinerzeit sofort angegangen. Die Familie hat immer einen hohen Stellenwert an der Südlichen Weinstraße eingenommen.“ Nun gelte es, diese gute Bilanz fortzuentwickeln.

„Wie soll die SÜW in 10 oder 20 Jahren aussehen?“, stellte Blank in den Raum und lieferte dazu gleich die Antworten. Für den Breitbandausbau und die Digitalisierung in den nächsten Jahren brauche es entsprechende Handlungsstrategien. Bis Ende 2018 solle jede Gemeinde ans schnelle Internet angebunden sein.

E-Government mit dem Tablet oder Handy zuhause, digitale Akte, digitale Dörfer, Energieversorgung und Telemedizin, mindestens einen freien Hotspot in jeder Gemeinde – das alles soll laut Blank rechtzeitig und intensiv ausgebaut werden, um den Anschluss nicht zu verpassen: „Und kein Unternehmen darf wegen eines zu langsamen Internets abwandern.“

Um dem Fachkräftemangel besonders im Handwerk entgegenzuwirken, will Blank die Duale Ausbildung weiter in den Fokus rücken. Und:  „Sobald wir sehen, dass neue Wirtschaftszweige entstehen, müssen wir sofort reagieren.“ Dazu müsse die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch stärker ausgebaut werden.

Als weitere Herausforderung nannte Blank den demografischen Wandel. Im Jahr 2035 seien 33 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre. Dafür müsse Schritt für Schritt die Infrastruktur „bis in die kleinste Gemeinde hinein“ angepasst werden. „Es muss möglich gemacht werden, dass die Menschen so lange es geht in ihrem Zuhause leben können.“

Auch auf die Themen Wein und Tourismus ging Blank ein. Wein sei eine Wertschöpfung, die nicht abwandern könne: „Weinberge können nicht davon laufen.“ Trotzdem müsse man sich immer weiter nach vorne bewegen, denn besonders im Bereich Tourismus bedeute Stillstand Rückschritt. Es sei wichtig aufzupassen, dass die Infrastruktur nicht veralte, wie es beispielsweise im Schwarzwald geschehen sei. „Auch bei uns sind viele Unterkünfte in die Jahre gekommen, Kapazitäten gehen oft wegen mangelnder Nachfolge zurück. Da müssen wir was tun.“ Der Wild-und Wanderpark Silz brauche ebenfalls eine „Frischzellenkur“.

Eine Herzensangelegenheit sei für ihn der Schutz der Natur und des Klimas, sagte Blank, der selbst beruflich aus der Energiewirtschaft kommt. Die Auswirkungen des Klimawandels seien spürbar: „Auch wenn es ein globales Problem ist, müssen wir lokal handeln. Das sind wir unseren Kindern schuldig.“

Für seine 45-minütige Rede gab es minutenlangen Applaus von den Genossen, die Stimmung war auf dem Höhepunkt. Zusätzliche Bestätigung kam von mehreren Rednern, so auch von Alexander Schweitzer und vom Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler.

Schweitzer: „Das war die Rede eines Landrats, die wir gehört haben, nichts anderes. Wir haben es auch nicht nötig, die Konkurrenz (gemeint ist CDU-Gegenkandidat Dietmar Seefeld, Anm.d.Red) zu sehr in den Fokus nehmen.“ Man sei nicht überheblich, aber selbstbewusst, denn die Menschen an der Südlichen Weinstraße bräuchten keinen Landrat, der Grenzen aufbaue, sondern für eine gute Zukunft sorge. Ab jetzt sei „Anpfiff“, schickte Schweitzer die Parteifreunde in den Wahlkampf.

Ähnlich äußerte sich auch Thomas Hitschler: “Wir haben den besten Kandidaten. Lasst uns loslegen, das Trikot schwitzt nicht von allein.“ (cli)

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2 Kommentare auf "SÜW-Landratskandidat Torsten Blank: „Politik muss sich in den Dienst der Menschen stellen“"

  1. GEEEKEE sagt:

    Wenn das so weiter geht werden zukünftige SPD-Kandidaten wohl mit 110% der Stimmen gewählt werden …

  2. Johannes Zwerrfel sagt:

    „Politik muss sich in den Dienst der Menschen stellen“

    Die SPD steht aber für Politik GEGEN die Mehrheit der Deutschen.

    Was treibt die Menschen zur SPD?
    Ausgerechnet zur dieser Partei. Masseneinwanderung des Islam, Doppelpass, Schariarelativierung, Agenda 2010, Hartz IV, Rentenkürzung, Private Public Partnership, Lohndrückerei, explosionsartige Ausweitung von Zeitarbeit, Werksverträgen, Minijobs, Vernichtung der umlagefinanzierten Rente, Bankenrettung, Griechenland-Milliarden, Targetschulden, Kürzung der Witwenrenten… ich habe keine Lust mehr fortzufahren.
    Was treibt Menschen zu so einer Partei, was?