Fragen an SÜW-Landratskandidat Torsten Blank (SPD)

1. Juni 2017 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Wahlspecial: Landrats-und Bürgermeisterwahl 2017 im Landkreis Südliche Weinstraße
Torsten Blank

Torsten Blank

Torsten Blank ist 46 Jahre alt, Vater von zwei Töchtern und lebt mit seiner Familie in Billigheim-Ingenheim, wo er 10 Jahre Ortsbürgermeister war. Nach dem Abitur am Alfred-Grosser-Schulzentrum in Bad Bergzabern hat er an der TU Kaiserslautern Maschinenbau studiert. Seit 2011 ist er hauptamtlicher Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land.

Vor seinem Wechsel in die Kommunalverwaltung war Blank als Projektleiter bei der Pfalzwerke AG mit der Umsetzung von Projekten der erneuerbaren Energie im Arbeitskreis Elektromobilität und der Kommunalberatung tätig.

Herr Blank, warum möchten Sie Landrat werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Die Südliche Weinstraße – mit all ihrer Vielfalt und ihrem Reichtum! Unser Landkreis steht in vielen Bereichen gut da. Das dies heute so ist, ist hart erarbeitet, es ist eine große Gemeinschaftsleistung aller gesellschaftlichen und politischen Kräfte in den Gemeinden, in den Verbandsgemeinden und im Kreis – nicht zuletzt auch von unsere Landrätin Theresia Riedmaier, die die Südliche Weinstraße nunmehr 20 Jahre klug, fair und mit großer Weitsicht geführt hat. Diese Entwicklung möchte ich mit der gleichen Empathie und Leidenschaft in meiner politischen Arbeit fortsetzen.

Ich mache seit vielen Jahren mit großer Begeisterung Kommunalpolitik. Als Ortsbürgermeister, als Bürgermeister einer Verbandsgemeinde mit 14 Gemeinden und Leiter einer Kommunalverwaltung mit rund 100 MitarbeiternInnen habe ich die notwendige Erfahrung an der Spitze einer Kommune – deshalb habe ich gesagt, ich bin bereit für das Amt des Landrates zu kandidieren.

Beschreiben Sie einem Fremden den Landkreis mit maximal drei Sätzen…

Wir haben einmal geworben: „Die SÜW – kein Paradies, aber ganz nah dran!“ Das trifft es ziemlich gut. Wir leben in einem wunderbaren Landkreis, der sich in den letzten 40 Jahren großartig entwickelt hat, eine Region mit wirtschaftlicher Stärke und guten Arbeitsplätzen sowie mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität in unseren Gemeinden. Die Südliche Weinstraße ist geprägt von Weinbau und Tourismus und das sorgt für ein ganz besonders Lebensgefühl bei den Menschen, das sie stolz sein lässt auf ihre Heimat.

Wenn ich Landrat werde, werde ich als erstes…?

Nach der Wahl einmal tief Durchatmen, mich bei den Wählerinnen und Wählern bedanken und mit Landrätin Theresia Riedmaier und den Verantwortlichen der Kreisverwaltung einen geordneten Übergang vorbereiten. Dazu gehört das Gespräch und der Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch mit den Gemeinden und benachbarten Behörden, mit denen man als Landrat zusammenarbeitet – zu vielen pflege ich schon heute als Bürgermeister enge und vertrauensvolle Kontakte … und dann geht’s an die Arbeit!

Die nächsten drei Projekte sind…?

Mit Blick auf die Digitalisierung unserer Gesellschaft ist es mein erklärtes Ziel, bis Ende 2018 jedes Haus im Landkreis an das schnelle Internet angebunden zu haben, dazu in jeder Gemeinde mindestens ein freier W-LAN Hotspot – damit schaffen wir die Infrastruktur für einen zukunftsfähigen Landkreis. Von dem technischen Fortschritt, der dann möglich ist, werden alle profitieren, nicht nur die junge Generation.

Aktive Unterstützung unserer Gemeinden bei der Gestaltung der demografische Entwicklung: Die Zahl der älteren Menschen wird in den nächsten zwanzig Jahren deutlich zunehmen. Wir müssen in dieser Zeit die Infrastruktur in unseren Gemeinden dieser Entwicklung anpassen: neue Wohnformen, Tagespflegeeinrichtungen, Ausbau der ambulante Pflegeangebote, nachbarschaftliche Hilfsangebote, Nahversorgung, medizinische und hausärztliche Nahversorgung – all das wird notwendig sein, um auch im Alter gut an der Südlichen Weinstraße leben zu können.

Die Fortschreibung des Nahverkehrsplans ist in Vorbereitung – hier kann es weitere Verbesserungen in der Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger geben, auch der Busverkehre. Insbesondere im Raum Herxheim gibt es nachvollziehbare Bedarfe aber auch die Angebote an den Wochenenden und Abenden – insbesondere im Interesse auch der jungen Generation – auszuweiten, ist mir ein Anliegen.

Worin sehen Sie derzeit die größte Herausforderung?

Die Digitalisierung ist ein globaler Megatrend, mit großen Veränderungen in der gesamten Daseinsvorsorge. Sie ist eine Chance für den ländlichen Raum! In vielen Lebensbereichen wird es einen technologischen Fortschritt geben: in der Energieversorgung, Verkehr (Elektromobilität), öffentliche Verwaltung und in der Bildung. Unsere Aufgabe von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft wird sein, die Digitalisierung aktiv und im Interesse der Menschen zu gestalten.

Die Chancen beispielsweise in der medizinische Versorgung nutzen, die Verwaltungsprozesse in unseren Verwaltungen verschlanken und uns intelligent mit den Bürgerinnen und Bürgern vernetzen. Auch und gerade in unseren Schulen müssen wir unsere Kinder auf diese Veränderungen vorbereiten: Medienkompetenz beibringen, aber auch die Risiken vor Augen führen. Die Digitalisierung wird DAS Zukunftsthema sein, dem wir uns stellen müssen und das wir mit allen Chancen und Herausforderungen angehen müssen. „SÜW 4.0“ wird die große Aufgabe des neuen Landrates sein.

Die global größte Herausforderung für die Menscheit ist der Klimaschutz und der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen Wir müssen die Energiewende mit noch größerem Nachdruck verfolgen – global und lokal. Ich sage dies auch – und vor allem – in Verantwortung vor unseren Kindern und Enkeln, deren Lebensgrundlagen wir nicht weiter zerstören oder gefährden dürfen. Hier sind wir alle gefordert einen Beitrag zu leisten.

Langfristig möchte ich für den Kreis erreichen…?

Dass wir unseren Erfolgskurs fortsetzen! Wir haben eine starke, breit aufgestellte Wirtschaftskraft und gute Standortfaktoren. Wir haben aber auch gute soziale Strukturen, was den Kita-Ausbau angeht sind wir in der absoluten Spitzenklasse. Wir haben eine gut ausgebaute und klug aufgestellte Schullandschaft.

Was ich als Vorteil sehe, sind die kleinteiligen Gemeindestrukturen, das schafft Zusammenhalt in der Gesellschaft. Je kleiner die Einheiten sind, desto mehr gibt’s noch die Verbundenheit in den Gemeinden. Deshalb darf man wirtschaftlichen Standortfaktoren und diese sozialen Strukturen nie gegeneinander ausspielen. Ich glaube, das ist die Stärke und das Erfolgskonzept der Südlichen Weinstraße, das muss auch langfristig so angelegt werden, damit wir ein innovativer, moderner, familien- und generationenfreundlicher Landkreis bleiben.

Dazu kommt natürlich die einzigartige Kulturlandschaft von der Ebene im Osten über die Weinberge bis in den Pfälzerwald hinein – diese müssen wir uns, gerade im Blick auf künftige Siedlungsentwicklung, erhalten. Es gibt wenige Landstriche, wo sich die Menschen so sehr mit ihrer Heimat identifizieren und auch mit ihrem Landkreis. Das gibt Bindung nach innen und Stärke nach außen.

Was sind Ihre drei liebsten Beschäftigungen?

Ich lebe mein Amt als Bürgermeister und insofern bin ich oft und gerne unterwegs auf allen denkbaren Veranstaltungen und im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern. Die freie Zeit, die bleibt gehört vor allem meiner Familie, Haus und Garten. Für das Bergwandern undmehrtägige Hüttentouren bleibt mir leider nicht mehr viel Zeit, das habe ich früher öfter und mit großer Freude gemacht.

Webseite von Torsten Blank: wp.torsten-blank.de

Anmerkung der Redaktion: Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass die Antworten (laut Kandidat aus Termingründen) verspätet eingegangen sind und deshalb erst vier Tage nach den Beiträgen der beiden Mitbewerber veröffentlicht werden konnten. 

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