Samstag, 04. Mai 2024

Security – Berufs- und Karrieremöglichkeiten

16. März 2023 | Kategorie: Allgemein, Ausbildung & Beruf, Ratgeber

Quelle: Pexels@pixabay.com – building-1839464_1280

Mit mehr als 300.000 Beschäftigen in etwa 6.000 Unternehmen ist die Wach- und Sicherheitsbranche in Deutschland eine der aufstrebenden Branchen und ein besonders wichtiger Part der Wirtschaft.

Neben Ladendetektiven, den Securitys vor Diskotheken und Wachleuten auf Firmengeländen gehören weitaus mehr Dienstleistungen zu diesem Berufszweig als man glauben könnte, womit es zahlreiche vielseitige und spannende Tätigkeiten in diesem Bereich gibt.

In diesem Artikel widmen wir uns den Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in der Security-Branche und sehen uns auch konkret an, welche Berufe in diesen Bereich fallen. Zudem erklären wir, weshalb es trotz hohem Bedarf auch in diesem Beruf zu einem Fachkräftemangel kommt.

Der Einstieg in die Wach- und Sicherheitsbranche

Zwei Ausbildungen kommen infrage, um in der Security-Branche tätig zu werden:

 • Fachkraft für Schutz und Sicherheit
 • Servicekraft für Sicherheit

Diese dualen, dreijährigen Ausbildungen werden mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer abgeschlossen, welche auch die Sachkundeprüfung nach Paragraph 34a der Gewerbeordnung beinhaltet. Diese Prüfung wird in den meisten Fällen auch von Quereinsteigern gefordert, die keine der beiden genannten Ausbildungen absolviert haben.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang Wissen zu folgenden Themen – egal, in welchem Tätigkeitsbereich man schließlich arbeitet:

 • Prävention von Gefahrensituationen und Ergreifen der nötigen Sicherheitsmaßnahmen
 • Krisenmanagement, auch Umgang mit Waffen
 • Rechtsvorschriften (z. B. Arbeitssicherheit und Gewerbeschutzrecht)
 • Erste-Hilfe- sowie Brandschutzkenntnisse
 • Betriebsorganisation
 • Grundkenntnisse in der Sicherheitstechnik

Hat man als Quereinsteiger nach der erfolgten Sachkundeprüfung letztlich einige Berufserfahrung gesammelt, ist auch das Ablegen der sogenannten Externenprüfung vor der IHK denkbar. Durch diese erlangt man auch ohne die dreijährige Ausbildung den Abschluss als Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Wie auch bei der Sachkundeprüfung kann das hierzu benötigte Wissen im Selbststudium oder auch in entsprechenden Kursen erworben werden.

Auf dem akademischen Weg ist der Einstieg in die Branche auch mittels einem Sicherheitsmanagement Studium möglich, welches durch Praktika und/oder Nebenjobs ergänzt werden sollten. Zu guter Letzt müssen allerdings auch Akademiker in vielen Fällen die Sachkundeprüfung ablegen. Eine Ausnahme kann hier letztlich nur auf Grundlage des Unterrichtungsverfahrens nach § 34a der GewO gemacht werden. Dabei kümmert sich der Arbeitgeber um die Vermittlung des benötigten Wissens und die regelmäßige Auffrischung dessen.

In welchen Jobs kann man nach der Ausbildung arbeiten?

Die genannten Ausbildungen bzw. die erfolgreich abgelegte Sachkundeprüfung ermöglicht schließlich die Arbeit in folgenden Bereichen:

 • Einkaufszentren oder Geschäfte wie Juweliere: Ladendetektiv
 • Veranstaltungen: Sicherheitsdienst, Einlass- und Taschenkontrolle
 • Unternehmensgelände oder Parkhäuser: Objektschutz (Wachleute)
 • Personenschutz für Promis
 • Beauftragter für die Kontrolle von Brandschutzanlagen
 • Revierdienst
 • Alarmaufschaltung und -verfolgung bei Gefahrenmeldeanlagen
 • Fluggast- und Gepäckkontrolle an Flughäfen
 • Bauzaunverleih
 • Geldtransporte
 • Bedienung von Drohnen
 • All-Service-Dienste: Wach-, Reinigungs-, Winter-, Streu-, Kurier-, Post- und Telefondienste

All diese Aufgaben können im Angestelltenverhältnis oder auch im Rahmen einer Selbstständigkeit erfüllt werden. Unabhängig davon sind Fort- und Weiterbildungen sowie Spezialisierungen immer unverzichtbar, um die eigenen Jobaussichten auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Konkurrenz ist groß, aber noch überschaubar: Der Bedarf nimmt immer weiter zu.

Wo arbeiten Wach- und Sicherheitsdienstleister?

Qualifizierte Arbeitnehmer in der Security-Branche können sowohl bei der Polizei oder beim Zoll im öffentlichen Dienst als auch bei deutschen Unternehmen wie Securitas Holding oder Wisag Sicherheits & Service Holding Fuß fassen. Insbesondere an den Flughäfen wird stetig Personal für die Gepäck- und Fluggastkontrollen gesucht, doch auch in anderen Bereichen besteht seit einiger Zeit ein massiver Fachkräftemangel.

Erfahrene Arbeitnehmer haben außerdem die Möglichkeit, in eine Selbstständigkeit zu wechseln, und sich so eine eigene Existenz in diesem Bereich aufzubauen.

Karrieremöglichkeiten in der Branche

Das Gehalt von Sicherheitsleuten liegt je nach Unternehmen und Tätigkeit bei einer Vollzeitstelle im Durchschnitt bei 33.000 brutto pro Jahr. Um dieses zu steigern, sind folgende Zusatzqualifikationen bzw. Weiterbildungen denkbar:

 • Meister für Schutz und Sicherheit
 • Schutz- und Sicherheitskraft RZ
 • Brandschutzhelfer
 • Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft (IHK)

Die Prüfungen werden üblicherweise bei der IHK abgelegt und erfordern im Vorfeld entsprechende Kurse bei zertifizierten Bildungsträgern. Zudem sind folgende Spezialisierungen im Rahmen von Aufbaulehrgängen möglich:

 • Personenschutz
 • Industrie und technische Arbeitsbereiche
 • Büro und Verwaltung
 • Arbeitsschutz

Wurde „nur“ eine Ausbildung abgelegt, kann selbstverständlich im Nachgang auch das genannte Sicherheitsmanagement Studium absolviert werden. Eine Alternative ist auch das Sicherheitstechnik Studium, in dem elektrotechnisches und ingenieurwissenschaftliches Wissen erworben wird. In beiden Fällen kann so tiefergehendes Wissen erworben und später gegebenenfalls eine Führungsposition übernommen werden.

Negative Aspekte und Fachkräftemangel in der Security-Branche

Wie bereits erwähnt, besteht auch in der Sicherheitsbranche mittlerweile ein erheblicher Fachkräftemangel – obwohl es einen immer höheren Bedarf an den Dienstleistungen gibt.
Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich aufgrund des eher schlechten Images zu wenige junge Menschen für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden. Die Schicht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie wechselnde Arbeitsorte und je nach Arbeitgeber die schlechte Bezahlung wirken abschreckend und verhindern eine gute Work-Life-Balance.

Zudem sollen die Anforderungen einiger Arbeitgeber an die Bewerber immens hoch sein: Sie prüfen die Lebensumstände, die Gesundheit und die Geschichte in Bezug auf Suchtkrankheiten etc. Sicherlich ist dies eher die Ausnahme als die Regel und dennoch dürfte klar sein, dass insbesondere eine gute Gesundheit bei einigen Tätigkeiten sehr wichtig ist.
Auch die Tatsache, dass Sicherheitsfachkräfte beispielsweise in Diskotheken häufig zum Ziel von Angriffen durch aggressive Gäste werden, macht die Arbeit nicht ungefährlich.

Nichtsdestotrotz gelten diese Aspekte nicht pauschal für alle Tätigkeiten der Branche, weshalb immer differenziert werden sollte. Grundsätzlich handelt es sich bei der Arbeit im Security-Gewerbe definitiv um eine sehr spannende und abwechslungsreiche, was die vielen Angestellten sehr zu schätzen wissen.
Zudem ist vor allem die Bezahlung auch von Spezialisierungen und Weiterbildungen abhängig, die jeder Arbeitnehmer absolvieren kann, um das eigene Gehalt zu steigern und mehr Verantwortung zu übernehmen.

Fazit

Sowohl für den Einstieg als auch für eine Karriere im Wach- und Sicherheitsgewerbe gibt es mehrere Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dabei werden nicht nur Schüler angesprochen, sondern auch Beschäftigte, die einen Quereinstieg wagen möchten. Wichtig ist in der Regel vor allem, die Sachkundeprüfung abzulegen, auf die viele Kunden sehr viel Wert legen.

Die Arbeit in diesem Bereich ist in jedem Fall trotz möglicher Negativaspekte äußerst vielseitig und spannend, sodass es Sinn macht, sich umfassend fortzubilden und zu spezialisieren. So ist letztlich auch eine Selbstständigkeit als Dienstleister in dieser Branche möglich. Aufgrund des Fachkräftemangels ist der Bedarf an qualifiziertem Personal in den meisten Bereichen auf jeden Fall sehr hoch.

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