Klingbeil will SPD-Generalsekretär bleiben

30. Oktober 2019 | Kategorie: Nachrichten, Politik

Lars Klingbeil
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil würde sein Amt nach dem Parteitag im Dezember gerne weiter ausüben.

„Bei aller Bescheidenheit glaube ich, dass ich als Generalsekretär eine sehr ordentliche Bilanz vorzuweisen habe. Das Amt macht mir nach wie vor großen Spaß“, sagte Klingbeil den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.

Wenn die neue Parteispitze ihn „in ihrem Team dabeihaben“ wolle, sei er „gerne bereit, mich weiter einzubringen“, so der SPD-Politiker weiter.

Er habe in den zwei Jahren seiner Amtszeit loyal mit sechs unterschiedlichen Parteivorsitzenden zusammengearbeitet. „Ich habe mich immer in den Dienst der Partei gestellt, den Laden in schwierigen Zeiten zusammengehalten und trotzdem die Veränderung vorangetrieben“, sagte Klingbeil

. Die neue SPD-Führung müsse sich durch Teamspiel auszeichnen. „Wir müssen weg vom Lagerdenken und den ewigen Grabenkämpfen. Die SPD ist zu viele Jahre durch Ego-Shooter geprägt worden. Das hat uns dahin gebracht, wo wir heute sind“, so der SPD-Generalsekretär weiter.

SPD-Kandidatenduos zu Positionierung in GroKo-Frage angemahnt

Klingbeil hat weiterhin die Abstimmung über die neue Parteispitze zu einer Richtungsentscheidung erklärt und die verbliebenen zwei Kandidatenduos aufgefordert, ihre Haltung zum Fortbestand der Großen Koalition sowie zu weiteren inhaltlichen Fragen zweifelsfrei zu klären.

„Beide Bewerberteams werden sich in den kommenden Wochen deutlich positionieren müssen. Das gilt nicht nur für die Frage, wie es mit der Großen Koalition weitergeht, sondern genauso für viele weitere inhaltliche Punkte. Unsere Mitglieder haben ein Recht darauf, zu erfahren, für welche Richtung die einzelnen Teams stehen. Nur auf dieser Grundlage können Sie eine Entscheidung treffen“, sagte der SPD-Politiker weiter.

„Natürlich geht es bei der Wahl auch um die künftige Ausrichtung unserer Partei.“ Er erwarte, dass die künftige Parteispitze „klare Führung“ auf den letzten Metern zum Parteitag und danach zeige, so Klingbeil. „Wir wählen kein Moderatorenteam, sondern eine neue Führung. Das sollte jedem klar sein.“

Das Kandidatenduo Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans hatte sich zuletzt schwer damit getan, eine einheitliche Antwort auf die Frage zu formulieren, ob die SPD das Regierungsbündnis mit CDU und CSU beenden oder fortsetzen soll. Auch hatten Esken und Walter-Borjans mit der Aussage für Verwirrung gesorgt, dass sie im Fall eines Wahlsieges mit der Union Verhandlungen über ein massives Investitionsprogramm im sozialen Bereich aufnehmen wollten.

Zwischen der Ergebnisbekanntgabe des Mitgliedervotums und dem SPD-Parteitag, der über den Fortbestand der Großen Koalition entscheiden soll, liegen nur fünf Tage.

(dts Nachrichtenagentur)

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