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Kinder bekommen Einblicke in Indienhilfe: Pater Franklin besuchte Grundschule Dorschberg

6. Februar 2020 | Kategorie: Kreis Germersheim

Fotos: Lumi

Wörth – Die Grundschule Dorschberg unterhält seit mehr als 15 Jahren Kontakt zu Pater Franklin aus Indien. Den Erlös eines Flohmarkts für Kinderspielsachen, den sie zweimal jährlich ausrichtet, spendet die Schule seinen Projekten der Indienhilfe.

„Eure Hilfe ist ein großer Segen für uns. Sie bedeutet viel Freude für unsere Kinder, die lernen wollen, immer mehr lernen wollen“, sagte er bei einem Besuch in der letzten Woche in der Schule zusammen mit Pater Agnel. Zuerst waren die 3. und 4. Klasse, dann die 1. und 2. Klasse eingeladen.

Nach der Begrüßung durch Schulleiter Mario Scherrer – „Eine besondere Ehre für unsere Schule“ – stimmte Religionslehrerin Heike Schottmüller mit allen Schülern der 3. und 4. Klassen mit Flötenbegleitung das Einstiegslied „Du bist ein Unikum“ für Pater Franklin, der diesen Monat 80 Jahre wird, an.

Hans Erich Klein vom Aktionskreis „Fröhliches Kunterbunt“ aus Bad Bergzabern, der Projekte in Togo, Brasilien und die Indienhilfe unterstützt, zeigte zwei Filme mit verschiedenen Projekten von der Hilfe von Pater Franklin. Dieser ist seit 34 Jahren hier aktiv. Zunächst war er in Naga Haveli tätig, jetzt wirkt er seit langem in Bhopal. Hier kümmert er sich um ganz arme Familien, arme Kinder und Waisenkinder, denen er eine Heim- und Schulbildung vermittelt, aber auch um Leprakranke.

In den Filmen wurden die Projekte den Schülern näher vorgestellt. Theresa Wiersch aus Maximiliansau, die ihr Examen als OP-Schwester bestanden hat, erläuterte diese näher. Sie hat ein halbjähriges Praktikum bei Pater Franklin in Bhopal absolviert.

Es gibt dort ein Vorschulkinder-Heim mit 100 Kindern, die grundlegende Dinge für das Leben lernen und ein bisschen schulischen Unterricht erhalten sowie vier zusätzliche Kindergärten zur Betreuung bei arbeitenden Eltern. Für Erstklässler (Mädchen und Jungen) ist das Tribal – Hostel (oder Heim) mit 150 Kindern zuständig, ehe sie entweder ins Boys- oder Girls- Hostel mit jeweils 400 Kindern kommen.

Dann geht es in die große Schule mit 1 400 Schülern, in der auch 600 Externe aus der Umgebung sind, die zuhause wohnen. Hier war im Film besonders die dort herrschende Disziplin zu sehen. „Keiner tanzt da aus der Reihe“, erzählte Hans Klein. Einmal im Jahr bekommt jedes Kind einen Pullover, zu Weihnachten ein Paket mit Gebäck und Süßigkeiten.

Weiterhin gibt es eine Nähschule für Frauen, die keine Bildung erfahren haben. Ein Jahr lang sind sie in Ausbildung und nach einer bestandenen Prüfung bekommen sie eine Nähmaschine geschenkt, um damit arbeiten zu können und Geld zu verdienen. Als Hilfe zur Selbsthilfe dient auch das Ziegen-Projekt für arme Leute, die zwei Ziegen bekommen, von denen sie eine zurück geben müssen, wenn sie Junge bekommen hat und dann von den etwa 40 Ziegen ihren Lebensunterhalt bestreiten und die Kinder in die Schule schicken können. Zur Behandlung von Lepra-Kranken hat Pater Franklin dort extra ein Dorf aufgebaut.

Zum Abschluss spielte Pater Franklin auf der Gitarre und sang ein Kinderlied für Weihnachten in indischer Sprache, bevor er mit allen auf Deutsch „Mama, ich will einen Schnuller“ sang und mit der Gitarre begleitete.

Marlene aus der 4.Klasse fand es spannend, „wie die in Indien leben. Es war gut, dass wir gesehen haben, dass es nicht allen so gut geht wie uns.“ Lilly meinte: „Es war schön zu sehen, dass ärmere Kinder glücklich und zufrieden sind mit dem, was sie haben und nicht alles haben wollen.“

Sean fand es interessant, „womit sie essen, welche Sportarten sie betreiben, dass sie Tische und Bänke bekommen haben, als sie älter wurden und wie sie sich nach der Pause aufgestellt haben“ Noel fand es gut, dass Kinder, die keine Eltern haben und arm sind, auch viel lernen können vom Kindergarten bis in die Schule und Essen bekommen.“ (lumi)

 

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