Samstag, 27. April 2024

Joe Biden erklärt sich zum Sieger – Trump erkennt Wahl nicht an

7. November 2020 | Kategorie: Nachrichten

Joe Biden
Foto: dts Nachrichtenagentur

Washington – Joe Biden hat sich zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl erklärt, nachdem alle großen US-Fernsehsender eine erforderliche Mehrheit verkündet hatten.

„Amerika, ich fühle mich geehrt, dass Ihr mich ausgewählt habt, um unser großartiges Land zu führen. Die Arbeit vor uns wird hart sein, aber ich verspreche Ihnen: Ich werde Präsident für alle Amerikaner sein – ob Sie für mich gestimmt haben oder nicht“, schrieb Biden auf Twitter.

Gleichzeitig lief in Amerika eine Pressekonferenz mit Trump-Anwälten und republikanischen Wahlbeobachtern. Trump werde die Wahl nicht anerkennen, hieß es. Es sei noch lange nicht vorbei, teilte der Präsident mit. Verschiedene Prozesse sollen Trumps Vorwurf des Wahlbetrugs und der Manipulation untersuchen. Bislang gibt es jedoch keinerlei Hinweise auf Wahlbetrug.

Trump hielt sich in seinem Golfclub in Virginia auf, als ihn die Nachricht vom Sieg Bidens erreichte. Zuvor hatte er wieder über Twitter mehrere bislang völlig haltlose Vorwürfe gepostet, wonach es bei der Wahl zu Betrug gekommen sei. Twitter markierte die Posts mit Warnhinweisen.

Biden wartete mit seiner Familie und engsten Vertrauten in seinem Haus in Wilmington (Delaware) auf die Ergebnisse.

Kanada  gratuliert als erstes Land

Aus dem traditionell eng verbündeten Nachbarland Kanada kamen ungeachtet dessen unmittelbar Glückwünsche an Biden: „Wir teilen eine Beziehung, die auf der Weltbühne einzigartig ist. Ich freue mich sehr darauf, mit Ihnen beiden zusammenzuarbeiten und darauf aufzubauen“, schrieb Kanadas Premierminister Justin Trudeau gerichtet an Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris.

Großbritannien und Deutschland erkennen Bidens Wahlsieg an

Nach Kanada hat mit dem Vereinigten Königreich ein weiterer besonders wichtiger Verbündeter der USA den Wahlsieg von Joe Biden anerkannt. „Congratulations“, schrieb Großbritanniens Premier Boris Johnson am Samstag auf Twitter an Biden und seine Vize Kamala Harris gerichtet.

Aus Deutschland kamen offizielle Beglückwünschungen etwas zögerlich: Von der Bundesregierung gab es erst gegen 19 Uhr deutscher Zeit eine offizielle Reaktion, rund eineinhalb Stunden nachdem alle großen US-Fernsehsender Biden zum Wahlsieger erklärt und andere Staatsoberhäupter schon längst gratuliert hatten. Sowohl Kanzlerin Merkel als auch Bundespräsident Steinmeier sendeten Biden schließlich ihre Glückwünsche.

Deutsche Politiker begrüßen Bidens Wahlsieg

Spitzenpolitiker aus Deutschland haben Biden zum Sieg gratuliert und das Ergebnis begrüßt. „Mit ihm bekommen die USA einen Präsidenten, der wieder Anstand und Verlässlichkeit ins Weiße Haus bringt“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem Nachrichtenportal Watson. Die US-Amerikaner hätten sich in einer „Rekordwahl“ für Biden entschieden. Die Versuche des amtierenden Präsidenten Donald Trump, „dieses Ergebnis schlecht zu machen, werden keinen Erfolg haben, davon bin ich überzeugt“, sagte der Sozialdemokrat.

Mit Blick auf die kommenden Jahre sieht Klingbeil große Aufgaben für Biden. „Nach vier Jahren Hetze, Lügen und Populismus liegt nun vor Joe Biden und Kamala Harris die riesige Aufgabe, die USA wieder zusammenzuführen. Es ist vieles kaputtgegangen, auch in der internationalen Gemeinschaft, was wieder gekittet werden muss.“

Auch Grünen-Chefin Annalena Baerbock begrüßte Bidens Wahlsieg: „Was für eine befreiende Nachricht“, schrieb sie auf Twitter.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet schrieb: „Es gibt Tage der Hoffnung. Die Wahl von Joe Biden zum Präsidenten der USA und Kamala Harris zur Vizepräsidentin zeigt, dass Respekt und Stil stärken sein können als Aggression und Hass. Joe Biden ist die Kraft zu wünschen, ein gespaltenes Land zu einen“, so der CDU-Vorsitzkandidat.

Auch Linken-Chef Bernd Riexinger kommentierte das Ergebnis erleichtert: „Der Rassist Trump im Weißen Haus ist abgewählt. Ein guter Tag für viele Menschen. Die Hoffnung besteht nun, dass Joe Biden mit den progressiven Teilen bei den Demokraten für einen Green Deal und eine bessere Gesundheitsversorgung in den USA sorgt.“

(dts Nachrichtenagentur/red) 

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