
Foto: Pfalz-Express
Laufeld. In der Nacht zum 6. Juli 2025 verstarb Frank Laufenberg im Alter von 80 Jahren in seiner Wahlheimat Laufeld nach kurzer, schwerer Krankheit.
Mit ihm verliert die deutsche Medienlandschaft einen der prägendsten Radiomoderatoren, Musikexperten und Autoren der Nachkriegszeit, der Generationen von Musikfans mit seiner unvergleichlichen Leidenschaft für Pop und Rock begeisterte.
Frank Laufenberg, geboren am 2. Januar 1945 in Lebus, wuchs in Köln-Ehrenfeld auf und begann seine Karriere in den 1960er-Jahren als DJ in Kölner Diskotheken. Schon früh zeigte sich sein untrüglicher Instinkt für Musik, der ihn 1970 zum Südwestfunk (SWF) nach Baden-Baden führte. Dort war er einer der Gründerväter des legendären Jugendprogramms „Pop Shop“, aus dem später die Popwelle SWF3 (heute SWR3) hervorging.
Mit Sendungen wie „Pop Shop“, „SWF3 Radioclub“ und „Facts und Platten“ leistete er Pionierarbeit und machte Künstler wie Genesis in Deutschland erstmals einem breiten Publikum bekannt.Laufenberg war nicht nur ein Radiomann, sondern auch ein wandelndes Musiklexikon. Seine Nachschlagewerke wie „Frank Laufenbergs Rock- und Pop Lexikon“ oder das „Rock und Pop Diary“ wurden zu Standardwerken für Musikliebhaber und Fachleute.
Seine Bücher über Joe Cocker, Cliff Richard und Deep Purple zeugen von seiner tiefen Kenntnis der Musikgeschichte. Auch im Fernsehen hinterließ er Spuren: Von 1980 bis 1990 moderierte er den „WWF Club“ im WDR, präsentierte 250 Folgen der Gameshow „Supergrips“ beim Bayerischen Rundfunk und war Gastgeber der Kult-Musiksendung „Ohne Filter“ beim SWF, die internationale Künstler live ins deutsche Fernsehen brachte.
Sein Wechsel zu Sat.1 für „Frank & frei“ 1990 sorgte für Schlagzeilen, führte jedoch auch zu seiner Kündigung beim SWF, da paralleles Engagement bei einem privaten Sender nicht toleriert wurde.Ein besonderer Meilenstein war sein Ausflug in die Musik: 1980 landete er als Teil der Rap-Formation G.L.S.-United mit Thomas Gottschalk und Manfred Sexauer mit „Rapper’s Deutsch“ – einer Coverversion von „Rapper’s Delight“ – auf Platz 49 der deutschen Charts. Der Song gilt als erster deutschsprachiger Hip-Hop-Track und zeigte Laufenbergs Experimentierfreude.

Ein „must-have“ für jeden Popinteressierten.
Quelle: Pfalz-Express/Ahme
Bis ins hohe Alter blieb er aktiv. Von 2013 bis 2024 betrieb er sein eigenes Internetradio „PopStop“, das mit einer Playlist von etwa 6500 Titeln und moderierten Shows Musikliebhaber begeisterte.
Beim Saarländischen Rundfunk präsentierte er bis kurz vor seinem Tod die Rubrik „Zwei bei Frank – die kleinste Radiosendung der Welt“ im SR 3-Oldieabend, in der er Perlen aus seinem riesigen Musikarchiv vorstellte. Sein Engagement für die Musik und das Radio war ungebrochen, auch nach einem Schlaganfall 2008, der ihn nicht aufhalten konnte.Frank Laufenberg war mehr als ein Moderator – er war ein Geschichtenerzähler, der Musik lebendig machte.
Sein Kollege Matthias Holtmann nannte ihn „einen der profiliertesten Radio-DJs der Nachkriegszeit“, und SWR-Redakteur Michael Leupold betonte: „Er hatte keine Starallüren, wusste aber, dass er als der deutsche Radio-Papst galt.“
Thomas Gottschalk, der mit ihm in G.L.S.-United rappte, trauerte: „Der Musikmann unter uns, mit der tiefsten Stimme und der größten Plattensammlung.“Privat erlebte Laufenberg Höhen und Tiefen.
2010 verlor er seine erste Frau Ingrid, die tragisch in ihrem Badezimmer ertrank. Mit seiner zweiten Frau, der Malerin und Schriftstellerin Petra Laufenberg, fand er in Laufeld ein neues Zuhause, von wo aus er bis zuletzt sein Internetradio betrieb.
Sein Sohn Thore trat in seine Fußstapfen und gründete ein eigenes KI-gestütztes Lokalradio.
Frank Laufenberg hinterlässt eine große Lücke, die schwer zu schließen ist. Wie er selbst einst sagte: „Man muss Musik fühlen, nicht nur hören.“

Laufenberg war Kult. Sein Wissen über Pop unglaublich…
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