
Foto: Richard Zinken, Weyher
Weyher. Mit einem beeindruckenden Konzert unter dem Motto „Scottish and Irisch Folk meets British Rock“ startete die Kolpingkapelle Weyher ins neue Jahr.
Das Ensemble aus 25 Musikerinnen und Musikern begeisterte die Zuhörer im ausverkauften Dorfgemeinschaftshaus zwei Stunden lang und bewies, das schottisch-irische Musik auch ohne den Einsatz von Dudelsäcken glänzend präsentiert werden kann.
Das Konzert war eigentlich als Jahreskonzert 2024 geplant gewesen, musste aber wegen Krankheit des Dirigenten Walter Bachmann zweimal verschoben werden. Er wurde bei den Proben von Gerhard Hög als „Frontmann“ vertreten, der so, mit die besten Grundlagen für das Konzert schaffte.
Neben der Musik stand eine Spende des Vereins „Rock am Friedensdenkmal“ aus Edenkoben, kurz „RaF“, auf dem Programm. Dessen erster Vorsitzender Jürgen Roth übergab zusammen mit Schatzmeister Werner Götz einen Scheck, der mit einem Gesamtbetrag von 6.665 Euro dotiert war, an die erste Vorsitzende der Kolpingkapelle, Ricarda Kronenwett. Der Betrag entsprach genau der Summe die nötig war, um ein neues Bariton-Horn anzuschaffen, welches von Alfred Hornbach gespielt wird, sowie dem Alt-Saxophon, mit dem Gerhard Lutz die hohen Lagen spielt.
Die Instrumente waren bei einem Einbruch in den Probenraum der Kapelle im August 2023 gestohlen worden. Für das Alt-Saxophon konnte bereits im vergangenen Jahr Ersatz beschafft werden. Dies hatte 3.200 Euro gekostet, das Baritonhorn 3.465 Euro. Die Täter konnten leider bis heute nicht ermittelt werden.
„Es ist großartig wie uns der Verein hier unterstützt hat. Als Kapelle könnten wir solche Beträge nie alleine stemmen. Ein ganz herzliches Dankeschön an Jürgen Roth und sein Team“ , freute sich Ricarda Kronenwett.

Philipp Anselmann und Alfred Hambsch
Foto: Richard Zinken
„Das neue Instrument spielt sich nochmal bedeutend leichter, als das vorherige. Zudem ist auch der Klang eindeutig besser“, freut sich Alfred Hornbach, dass er die Kapelle nun noch klanggewaltiger unterstützen kann. Auch Gerhard Lutz ist von seinem Saxophon begeistert „Man fühlt doch den Unterschied, im positiven Sinn! Es macht nun noch mehr Spaß zu spielen.“
Gekonnt durchs den Abend führte die Weyherer Weinprinzessin Franziska Öchsner, die mit detaillierten Infos zu jedem gespielten Stück aufwartete.
Teil 1 umfasste dabei den Ausflug in die schottisch-irische Musikwelt, beginnend mit „Celtic Crest“, welches unter anderem das früher bei sportlichen Großereignissen als schottische Nationalhymne gespielte „Scotland the brave“ beinhaltete. Es folgte die „Scottish Festival Ouvertüre“ und „Scottish Sunrise“. Da fühlte man sich wirklich wie bei einem Sonnaufgang in den schottischen Highlands.
Dann überraschte Alfred Hambsch mit einer gekonnten Gesangsdarbietung. Bei der Ballade „The Rose of Tralee“, in der es um die Liebe einer junge Dame namens Mary geht, erinnerte er mit seiner leicht rauchigen Stimme, schon sehr an einen knorrigen Highländer mit Whiskey geölter Kehle.
Nach „The magic of Ireland“ und „Isle of Hope“ endete der erste Teil des Konzertes mit „Highland Cathedral“, einem von den deutschen Uli Roever und Michael Korb komponierten Lied, das schon als Nationalhymne Schottlands vorgeschlagen wurde.
Der zweite Teil des Abends wurde mit dem Welthit „We will rock you“ von Queen eingeläutet. Hierzu löste der 13-jährige Philipp Anselmann aus Edesheim Alfred Hambsch am Schlagzeug ab und bewies welch großes Talent in ihm steckt. Es war sein erster Auftritt an den Drums vor großem Publikum, das begeistert mitklatschte.
Die Ohrwürmer „Sailing“ von Rod Steward,, Mull of Kintyre“ von den Wings, ein Medley von Eric-Clapton-Hits, „Skyfall“ aus dem gleichnamigen James-Bond-Film, „Perfect“ von Ed Sheeran sowie „Cocodile Rock“ und „Can you feel the love tonigt“ von Elton John entzückten das Publikum. Zum einem Höhepunkt wurde am und Ende des zweiten Teils „Wer are the Campions“ von Queen.
Gerade auch die beschwingte Art wie Walter Bachmann „seine“ Kapelle dirigierte, trug viel zum Gelingen dieses außergewöhnlichen Musikevents bei.
Die großartige Leistung der Kapelle verlangte natürlich nach Zugaben.
Beim aus allen Fußballstadien der Welt bekannten „You´ll never walk alone“ tat sich die etwas reifere Zuhörerschaft beim Mitsingen noch etwas schwer. Das änderte sich bei der deutschen Version von „Amacing Grace“. Bei „Ein schöner Tag ward uns beschert…“ bedurfte es bei vielen nicht einmal mehr des Ablesens des vorliegenden Textes, sie sangen alle vier Strophen auswendig mit.
Ein echtes optisches i-Tüpfelchen waren die ganz im Stil von karierten Schottenröcken gehaltenen Schärpen, die Ricarda Kronenwett und Michaela Bachtler selbst genäht hatten und welche die Musikerinnen und Musiker ganz „Scottisch fashioned“ daherkommen ließen. (Heinz Lambert, Burrweiler)

Foto: Richard Zinken

