Euro-Zone drohen 2014 mehr als 20 Millionen Arbeitslose

8. Juli 2013 | Kategorie: Wirtschaft

Arbeit wird Mangelware in vielen Teilen Europas.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Brüssel – Die Zahl der Arbeitslosen könnte 2014 erstmals seit Bestehen der Euro-Zone auf über 20 Millionen steigen. Davon gehen die Forscher der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) in einer Prognose aus, die der „Welt“ vorliegt.

Demnach werde sich die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr um zehn Prozent auf 19,9 Millionen erhöhen. 2014 nehme die Zahl der Jobsuchenden dann um weitere zwei Prozent zu – und steige auf den Rekordstand von 20,3 Millionen. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 waren in der Währungsunion 11,8 Millionen Menschen ohne Job gewesen.

Als Grund für den starken Anstieg wird die schwache Konjunktur angeführt. Die Wirtschaft in der Währungsunion werde laut dem „EY Eurozone Forecast“ 2013 um 0,6 Prozent schrumpfen. Für 2014 erwarten die Forscher nur ein leichtes Plus von 0,9 Prozent. „Für eine deutlichere wirtschaftliche Erholung in der Euro-Zone fehlen derzeit die Voraussetzungen“, sagt Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). „Vor allem fehlt es an einer entschlossen Rekapitalisierung des Bankensektors in den Krisenstaaten.“

Zudem sei es schwer, den Staatshaushalt zu konsolidieren und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu steigern. Die großen Volkswirtschaften der Euro-Zone wie Frankreich, die Niederlande, Spanien und Italien werden dieses Jahr deshalb in einer Rezession stecken. Am stärksten werde der Wirtschaftseinbruch in Zypern ausfallen. Dort rechnet EY wegen der Schrumpfung des Bankensektors und dem Sparplan mit einem Rückgang der Konjunktur von zehn Prozent.

Die positive Ausnahme sei Deutschland: Dank einer Belebung im zweiten Halbjahr werde die Wirtschaft dieses Jahr um 0,3 Prozent wachsen. Die Zahl der Jobsuchenden soll konstant bleiben und gemessen auf der Statistik der Internationalen Arbeitsorganisation ILO um die Marke von rund 2,3 Millionen schwanken.  (dts Nachrichtenagentur)

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