Deutliches Zeichen gesetzt: 1.000 Demonstranten für eine zweite Rheinbrücke

19. Juli 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional

Zu Fuß über die Rheinbrücke: Tausend Menschen demonstrieren für ihr Ziel.
Fotos/Vidoes: pfalz-express.de/Licht
Fotostrecke am Textende

Maximiliansau – Das war deutlich: Rund tausend Menschen haben am 19. Juli auf der Rheinbrücke für den Bau einer zweiten Brücke über den Rhein demonstriert.

Aufgerufen und organisiert hatte das Großereignis Steffen Weiß aus Wörth vom “Aktionsbündnis für den Bau der 2. Rheinbrücke Wörth Karlsruhe”.

Seit Jahren wird über den Rhein hinweg über eine weitere Rheinquerung gestritten, die etwa 1,5 Kilometer weiter nördlich entstehen soll – auf Wunsch der Pfälzer Seite und der Karlsruher CDU.

Die Karlsruher SPD mit Oberbürgermeister Frank Mentrup ist dagegen. Auch ein Bündnis aus rund 30 Naturschutzverbänden und Bürgervereinen lehnt die Planung ab.

Seit März 2011 laufen die beiden getrennten Planfeststellungsverfahren der Länder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Ein konkreter Zeitpunkt für den Abschluss des Verfahrens ist bislang nicht in Sicht. Weitere Informationen dazu gibt es hier.

Der morgendliche Pendlerverkehr von der Südpfalz in die Technologieregion Karlsruhe kommt häufig ins Stocken, oft geht stundenlang nichts mehr.

Mir der Demonstration solle ein Zeichen gesetzt werden, damit sich etwas bewege, sagte Steffen Weiß, der im Vorfeld in einen heftigen Diskurs mit dem Karlsruher OB ausgefochten hatte.

Initiator Steffen Weiß im Interview

Das Zeichen zu setzen scheint gelungen. Die Brückenbefürworter – meist aus der Südpfalz, aber auch Karlsruher – sammelten sich beim Kreisel bei der Auffahrt zur Brücke. Von den südpfälzer Bundestagsabgeordneten war Thomas Hitschler (SPD) mit von der Partie.

Der Demonstrationszug bewegte sich friedlich von 18 bis 19 Uhr über die in Fahrtrichtung Karlsruhe gesperrte Brücke – gewiss ein nicht alltäglicher und ob der großen Menschenmenge ein beeindruckender Anblick.

Am Verkehrsübungsplatz auf baden-württembergischer Seite endete die Demo, die Polizei gab die Straße wieder frei. Freundliches Winken der Demonstranten begleitete die ersten vorbeifahrenden Fahrzeuge.

Initiator Weiß zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf – aber ans Aufhören denkt er nicht: Die nächste Demo ist bereits in Planung. Am 20 September soll der nächste Zug über die Rheinbrücke stattfinden. (cli)

 

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4 Kommentare auf "Deutliches Zeichen gesetzt: 1.000 Demonstranten für eine zweite Rheinbrücke"

  1. Klaus Böhm sagt:

    Eine eindrucksvolle Demo, deren Organisation vorbildlich war. Teilnehmer aus der gesamten Region aus allen Parteien waren zu sehen. Schade, dass der Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler nicht begrüsst wurde. Hat das damit zu tun, dass sein Kollege Gebhardt der Demo fernblieb? Mit der Teilnehmerzahl hat das parteiunabhängige Aktionsbündnis mehr erreicht als kleine Parteidemos vorher.

    • Hallo Herr Böhm,

      zunächst vielen Dank für Ihr Lob an die Organisation!
      Ich habe mich sehr über den riesigen Zuspruch gefreut und war – nach der parteiübergreifenden Zurückhaltung auf den parteiübergreifenden Aufruf – auch sehr angetan von der erkennbaren Zahl an kommunalen Mandatsträgern.
      Insgesamt dürfte es für 70-80% der Teilnehmer ihre erste Demo gewesen sein.
      Es hat einfach alles gepasst.
      Bereits im Vorfeld hatte ich in Veröffentlichungen und bei Presseanfragen darauf hingewiesen, dass es lediglich einen gemeinsamen Marsch über die Brücke geben soll und, dass “Politiker keine Bühne geboten bekämen, nicht gesondert begrüßt würden und es auch keine Reden gäbe”.
      Ich selbst habe kurz begrüßt, bin kurz auf OB Mentrup eingegangen und habe dann lediglich technische Hinweise gegeben.
      MdB Thomas Hitschler habe ich vor der Veranstaltung persönlich begrüßt und ihn auch nochmal darüber informiert, dass ich niemanden gesondert begrüßen werde. Was für ihn völlig in Ordnung war.
      Insgesamt kam es sehr gut an, dass es als “Bürgerbewegung” stattfand. Die anwesenden Politiker – vom Ortsvorsteher über Ratsmitglieder und Beigeordnete bis zum MdB – reihten sich ein (teilweise sogar als Ordner!) und kamen so auf der Strecke mit vielen Bürgern ins Gespräch.
      Es war in jedem Fall kein Affront gegenüber Herrn Hitschler oder der SPD!

  2. Hellmuth Várnay sagt:

    Das Aktionsbündnis für den Bau der 2. Rheinbrücke Wörth-Karlsruhe hat breite Schichten der Bevölkerung erreicht; das könnte sich bei vielen Betroffenen herumsprechen. Was tun, wenn bei einer nächsten Demo 5.000 oder mehr Menschen teilnehmen? Das sollte den Verantwortlichen der Stadt Karlsruhe, die sich vehement gegen das Projekt stemmen, zu denken geben. Kann es sein, daß ein Großteil der Karlsruher Bevölkerung zwischenzeitlich die 2. Rheinbrücke und die Nordtangente befürwortet, weil sie des Öfteren die Überlastung der Südtangente miterlebt hat?

  3. Hallo Herr Böhm,

    zunächst vielen Dank für Ihr Lob an die Organisation!
    Ich habe mich sehr über den riesigen Zuspruch gefreut und war – nach der parteiübergreifenden Zurückhaltung auf den parteiübergreifenden Aufruf – auch sehr angetan von der erkennbaren Zahl an kommunalen Mandatsträgern.
    Insgesamt dürfte es für 70-80% der Teilnehmer ihre erste Demo gewesen sein.
    Es hat einfach alles gepasst.
    Bereits im Vorfeld hatte ich in Veröffentlichungen und bei Presseanfragen darauf hingewiesen, dass es lediglich einen gemeinsamen Marsch über die Brücke geben soll und, dass „Politiker keine Bühne geboten bekämen, nicht gesondert begrüßt würden und es auch keine Reden gäbe“.
    Ich selbst habe kurz begrüßt, bin kurz auf OB Mentrup eingegangen und habe dann lediglich technische Hinweise gegeben.
    MdB Thomas Hitschler habe ich vor der Veranstaltung persönlich begrüßt und ihn auch nochmal darüber informiert, dass ich niemanden gesondert begrüßen werde. Was für ihn völlig in Ordnung war.
    Insgesamt kam es sehr gut an, dass es als „Bürgerbewegung“ stattfand. Die anwesenden Politiker – vom Ortsvorsteher über Ratsmitglieder und Beigeordnete bis zum MdB – reihten sich ein (teilweise sogar als Ordner!) und kamen so auf der Strecke mit vielen Bürgern ins Gespräch.
    Es war in jedem Fall kein Affront gegenüber Herrn Hitschler oder der SPD!