Südpfälzer Roman-Autor Joachim Geil bekommt Pfalzpreis für Literatur

22. Oktober 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Regional

Die Preisträger 2013 (von links): Sebastian Wille, Torsten Jensen, Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Elena Müller, Prof. Dr. Jörg Peltzer, Katharina Buhl, Joachim Geil, Eva Bobe, Prof. Dr. Siegfried R. Waldvogel.
Foto: BZ Pfalz

Der Pfalzpreis für Literatur ging in diesem Jahr an den 1970 in Kandel geborenen Schriftsteller Joachim Geil für seine Romane „Heimaturlaub“ (2010) und „Tischlers Auftritt“ (2012).

Joachim Geil wuchs in Bad Bergzabern auf. Er studierte Theater-, Film und Fernsehwissenschaft, Kunstgeschichte und Slawische Philologie an der Universität zu Köln.

Joachim Geil

Seinen viel beachteten Erstlingsroman „Heimaturlaub“ veröffentlichte Geil 2010 im Steidl Verlag. Darin wird die Geschichte eines jungen Wehrmachtssoldaten erzählt, der im Sommer 1944 für eine Woche in die idyllische Pfälzer Provinz kommt. Er wird von den Erlebnissen an der Ostfront geplagt und von Schuldgefühlen zerstört.

2012 erschien ebenfalls im Steidl Verlag der Roman „Tischlers Auftritt“, die tragikomische Geschichte eines krebskranken Autors, der bei einem Auftritt in einer Kochsendung auf Episoden seines Lebens zurückblickt: Von sexuelle Befreiung, Drogenkonsum und Radikalisierung in den 60er Jahren bis hin zu einem geplanten Attentat in der Sendung.

In den Jahren zuvor veröffentlichte Geil zahlreiche Essays, Kurzgeschichten und Reden über bildende Künstler.

Joachim Geil lebt heute in Köln.

Auch in anderen Kategorien wurden Preise vergeben

17 Nominierte in den drei Kategorien Literatur, Geschichte und Zukunft warteten gespannt auf die Öffnung der Umschläge um das Geheimnis um die diesjährigen Pfalzpreisträger zu lüften. „Seit 60 Jahren verleiht der Bezirksverband Pfalz Pfalzpreise, um Talente der Region zu fördern“, erläuterte der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder, der die Preise übergab.

Der Pfalzpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, der Nachwuchspreis mit 2.500 Euro. Zudem wurden die Preisträger mit einer Trophäe und einer Urkunde geehrt. Wer nicht gewann, ging trotzdem nicht leer aus. Eine Anerkennungsprämie von 500 beziehungsweise 200 Euro wurde an die Nominierten ausgezahlt. „Insgesamt schüttet der Bezirksverband Pfalz für die drei Pfalzpreise über 40.000 Euro aus“, so Wieder.

Der Zukunftspreis Pfalz ging an das Institut für Organische Chemie der Johannes Gutenberg Universität Mainz unter der Leitung von Prof. Dr. Siegfried R. Waldvogel, da es ihm gelungen ist, „grünes“ Vanillin aus Holzabfällen mit Hilfe von Strom zu gewinnen.

Den Nachwuchspreis erhielten Dipl.-Ing. Sebastian Wille und Torsten Jensen, Doktorand und Student der TU Kaiserslautern, für ihr neuartiges Hausnotrufsystem, einem ID-enter Begleitsystem. Mit kleinen kabellosen Sensoren werden Aktivitäten in der Wohnung erfasst und an einen Server gesendet, der wiederum Notfallsituationen erkennt. Die beiden setzten sich gegen Dennis Röver durch.

Zu den Nominierten des Pfalzpreises für pfälzische Geschichte und Volkskunde gehörten Dr. Jürgen Voss, Dr. Karl-Heinz Rothenberger und Prof. Dr. Jörg Peltzer. Letzteren zeichnete der Bezirksverband Pfalz für seine Forschungen zu dem Rang der Pfalzgrafen bei Rhein und die Gestaltung der politisch-sozialen Ordnung des Reichs im 13. und 14. Jahrhundert aus.

Peltzer ist seit 2012 Professor für vergleichende Landesgeschichte in europäischer Perspektive an der Universität Heidelberg.

Eva Bobe, Katharina Buhl und Elena Müller, Schülerinnen des Burggymnasiums Kaiserslautern, erzielten für ihre Ausstellung „Frankreich und die Pfalz – mehr als nur Nachbarn“ den Nachwuchspreis. Die Ausstellung befasste sich mit der pfälzischen Nachkriegsgeschichte und  gab Einblicke in die Besatzungszeit. Desweiteren kam Jasmin Wagner in die engere Wahl, ebenfalls Schülerin des Burggymnasiums.

Tanja Hermann und Günther Fingerle vom Pfalztheater moderierten die unterhaltsame Veranstaltung im gut besetzten Großen Haus. Das Orchester des Pfalztheaters unter Leitung des Generalmusikdirektors Uwe Sandner spielte Stücke von Albert Lortzing, Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven und Guiseppe Verdi.

Im kommenden Jahr vergibt der Bezirksverband Pfalz den Pfalzpreis für Bildende Kunst (Plastik), Kunsthandwerk und Musik (Popularmusik); Informationen auf  www.pfalzpreise.de. (cli/bz paflz)

 

 

  (red/cli)

 

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