Germersheim – Hilfe für die Demonstranten in der Türkei kommt auch aus Germersheim.
Die türkische Abteilung des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes-Gutenberg Universität in Germersheim hatte unlängst das Übersetzungsprojekt „Translate for Justice“ ins Leben gerufen. Dabei engagieren sich ehrenamtliche Übersetzer, um die neuesten Nachrichten aus Istanbul und anderen Teilen der Türkei in ihre jeweiligen Sprachen zu übertragen und online zu verbreiten.
Zudem hatten Angestellte deutscher Universitäten eine Petition verfasst, die wiederum an eine Petition des türkischen Künstlers Fatih Akin angelehnt war. Akin hatte diese gemeinsam mit zahlreichen Künstlerkollegen ins Leben gerufen. Prof. Dr. Dilek Dizdar, Dozentin bei der türkischen Abteilung des Germersheimer Fachbereichs und Mitinitiatorin von „Translate for Justice“, lud die Studenten dazu ein, sich an der Petition zu beteiligen. Die Mitglieder des AStA nahmen den Gedanken begeistert auf, doch sollte zusätzlich noch etwas im Namen der Studierenden geschehen.
Dizdar ermutigte dazu, eine eigene Petition zu erstellen. Zudem regte sie an, Solidarität direkt zum Ausdruck zu bringen – zum Beispiel nach dem Vorbild des türkischen Performance Künstlers Erdem Gündüz. Dieser hatte sich, nachdem Demonstrationen und Versammlungen seitens der Regierung gewaltsam aufgelöst wurden, acht Stunden regungslos auf den Taksim-Platz gestellt – einerseits, um für seine Meinung einzustehen und andererseits, um der Polizei keine Zugriffsmöglichkeit auf seine Person zu geben. Diese eindringliche Form des Protests hatte sich über die türkischen Grenzen hinaus verbreitet und sollte nun auch auf dem Campus des FTSK Einzug halten.
Acht Minuten Schweigen und Stillstehen
Der Start der Protestaktion, die symbolische acht Minuten dauern sollte, war so gewählt, um möglichst viele Kommilitonen darauf aufmerksam zu machen: So versammelten sich zur Mittagspause etwa 50 Studierende. Unterstützung erhielten sie von Dilek Dizdar und Dr. Sebnem Bahadir. Bahadir hatte ihre Studenten dazu ermutigt, Plakate mit den Sätzen „Solidarität ist überall“ und „Solidarität mit Gezi“ zu gestalten und unter den Protestierenden zu verteilen.
Dann war – Schweigen. „Ein spannendes Gefühl, für eine Sache einzustehen und dies öffentlich darzustellen“, berichtet ein Protestteilnehmer. „Die Macht dieser Aktion konnte man nicht nur als Teilnehmer spüren, sie war auch an den Gesichtern aller Universitätsangehörigen zu sehen, die sich plötzlich einer nicht zu übersehenden Gruppe Schweigender gegenüber sahen. Am eindrucksvollsten war die Reaktion einiger, die sich spontan dem Protest anschlossen und somit dafür sorgten, dass die still protestierende Gruppe weiter wuchs. Nach den acht Minuten löste sich die Spannung und lauter, anhaltender Applaus brach aus. Wir hatten eine bewegende und erfolgreiche Aktion erlebt.“ (Matthias Balzer/red)
Information:
Auf der Internet-Petitionsplattform change.org können auch Studierende anderer Universitäten die Petition mitzeichnen. Link hierzu: http://chn.ge/11PfHaH

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