Drei Mythen rund um Kontoführungsgebühren

20. November 2017 | Kategorie: Finanzen
Symboldbild: dts Nachrichtenagentur

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Sie ist beliebtes Werbemittel und versteckte Kostenfalle zugleich – die Kontoführungsgebühr.

Keine andere Dienstleistung ist landesweit so umstritten wie der monatliche Grundbeitrag der Geldinstitute. Dabei versetzen nicht allein die anfallenden Kosten in Unmut. Mitverantwortlicher für den schlechten Ruf: die Undurchsichtigkeit des Bankenwesens.

Was ist Fakt, was ist leere Versprechung? Hier sind die größten drei Mythen rund um Kontoführungsgebühren.

1. Das kostenlose Girokonto

Für die Kundenakquise eine Bereicherung, für die Geldinstitute eine finanzielle Belastungsprobe – das kostenlose Girokonto. Längst hat sich die gebührenfreie Kontonutzung zum Herzstück der Marketingkampagnen von Banken, Sparkassen und Volksbanken erhoben.

Nur die wenigsten können ihre Versprechungen am Ende aber auch halten. Die Postbank zum Beispiel konnte es nicht. Am 1. November 2016 verabschiedete sich mit ihr eine der größten deutschen Banken endgültig vom bedingungslosen Gratis-Girokonto. Der hohe Kostendruck, gepaart mit dauerhaften Niedrigzinsen und teuren Filialen, lässt sich mit dem angepriesenen Gratis-Rundumsorglospaket schließlich nur schwer vereinbaren.

Überraschend kommt die Abschaffung der kostenfreien Kontoführung allerdings nicht. Schon Georg Fahrenschon, ehemaliger Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, hatte Anfang 2016 den Untergang des Gratiskontos vorhergesagt: „Die Zeit der kostenlosen Girokonten ist vorbei.“

Das gilt aber nicht für alle Geldinstitute. Es gibt sie noch, die wenigen Ausnahmen, die sich der monatlichen Pflichtgebühr weiterhin erfolgreich entziehen. Eine Auswahl von Girokonten ohne Kontoführungsgebühren gibt es auf kontorat.de. Dort sind alle Gratis-Girokonten mitsamt Dispozins und Konditionen im direkten Vergleich zu finden. Auch über Anbieter mit kostenlosen Kreditkarten und ohne Mindestgeldeingang wird bestens informiert.

2. Konstante Kontoführungsgebühren

Wenn sich Geldinstitute nicht mit einem gebührenfreien Girokonto schmücken, dann tun sie es gerne mit konstant bleibenden Kontoführungsgebühren. Die Ära der Niedrigkosten neigt sich jedoch langsam dem Ende. Den Startschuss gab die Sparkasse Köln/Bonn Anfang 2015. 2016 taten es ihr die Haspa Bank Hamburg, die Münchner Bank und die Berliner Sparkasse schließlich gleich.

Anfang 2017 gesellte sich noch die Kreissparkasse Köln dazu. Begründet wird die Anhebung mit dem wachsenden administrativen Aufwand der Geldinstitute. So spricht die Postbank-Vorsitzende Susanne Klöß vom Girokonto inzwischen nicht mehr von einem Kundenservice, sondern von einer Dienstleistung, einer gewöhnlichen Dienstleistung, deren Kosten vom Verbraucher selbst zu tragen sind.

3. Studenten zahlen weniger

Geldinstitute wenden sich nicht mehr nur an Berufstätige. Auch Studenten haben sich längst als attraktive Zielgruppe bewährt. Nicht umsonst gilt der Jungakademiker als die neue finanzkräftige Elite Deutschlands.

So bieten Sparkassen und Banken dem potenziellen Gutverdiener während seiner Ausbildung Girokonten zu Spitzenkonditionen. Die Klassiker: Gebührenfreie Kontonutzung und Studententarife.

Sobald der Studentenstatus erlischt, erlischt auch das Recht auf die gebührenfreie oder kostengünstige Kontonutzung. Ein sicheres Pendant: Das kostenlose Girokonto. Auch Studenten können nach Überprüfung der Bonität bei beinahe jedem Geldinstitut ein Girokonto eröffnen.

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