Theologe Küng: Schattenpapst und Hofstaat im Vatikan

17. Februar 2013 | Kategorie: Panorama

Das „Papstfenster“ im Vatikan. Von dort grüßte Benedikt jeden Mittwoch die Gläubigen. Bald wird ein andere Papst resdieren – aber Benedikt XVI.soll angeblich weiter in der Nähe sein. Foto: Licht

Zürich – Der Schweizer Theologe Hans Küng befürchtet einen Machtkampf im Vatikan. „Es droht mit Benedikt XVI. ein Schattenpapst, der zwar abgedankt hat, aber indirekt weiter Einfluss nehmen kann“, sagte Küng.

Benedikt habe sich selbst einen Platz innerhalb des Vatikans zugewiesen und behalte seinen Sekretär, der gleichzeitig Präfekt unter dem neuen Papst bleiben soll. „Das ist ein Nepotismus neuer Art, der auch im Vatikan nicht geschätzt wird“, so Küng. „Kein Pfarrer hat es schließlich gern, wenn der Vorgänger neben dem Pfarrhaus sitzt und alles beobachtet, was er macht.“ Als Nachfolger für Benedikt wünscht sich Küng „einen Papst, der geistig nicht im Mittelalter lebt“, sondern „offen ist für die Anliegen der Reformation und Moderne“.

„Ohne ein Ende des römischen Hofstaates, ohne eine Kurienreform“, so der Theologe weiter, „wird auch einem neuen Papst kein Durchbruch und Aufbruch gelingen“. (red/dts Nachrichtenagentur)

 

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