Spahn rechnet mit Massenimpfungen „spätestens im Sommer“

5. Dezember 2020 | Kategorie: Nachrichten

Jens Spahn
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus spätestens im Sommer 2021.

Nach derzeitigem Wissensstand gehe er davon aus, dass „wir im Sommer auch flächendeckend in den Arztpraxen impfen können“, sagte Spahn dem Nachrichtenportal T-Online.

Insgesamt gebe es fünf Kandidaten, die „mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit“ bis zur Jahresmitte zugelassen würden: „Neben den Produkten von Biontech und Moderna auch die von Curevac, Astra Zeneca und Johnson & Johnson.“

Auf die Frage, ob Deutschland im nächsten Herbst mit dem Gröbsten durch sei, antwortete Spahn: „Wenn möglichst viele das Impfangebot wahrnehmen: ja.“ Millionen Menschen könnten allerdings bereits im Frühjahr durch Impfungen immunisiert sein: Bis Ende März seien „für Deutschland elf Millionen Dosen allein von Biontech realistisch“, so Spahn.

Dass Großbritannien bereits nächste Woche mit der Impfung beginnt, Deutschland aber noch nicht, ist für Spahn hinnehmbar, „wenn es einige Tage oder wenige Wochen länger dauert“. Er erwarte, dass der europäische Zulassungsprozess „in absehbarer Zeit abgeschlossen ist“.

Spahn weiter: „Die Zulassung eines Corona-Impfstoffs ist doch kein Wettrennen, sondern ein Prozess, der möglichst schnell, aber unter Achtung der notwendigen Standards, abgeschlossen werden muss.“

Gründlichkeit sei wichtig. „Die Menschen wollen sich auf die Sicherheit des Impfstoffes verlassen können.“ Auf die Frage, wer zuerst geimpft werde, antwortete Spahn: „Das klären wir in der kommenden Wochen auf Basis der Expertenempfehlungen.

Wir müssen die Balance zwischen ethischem Grundsatz und Praktikabilität finden.“ Dass es vor Weihnachten noch stärkere Beschränkungen der Kontakte gibt, will Spahn nicht ausschließen. „Wie sich die Pandemie entwickelt, wie viele Menschen mit Corona Weihnachten auf den Intensivstationen liegen, entscheidet sich kommende Woche.“

Der Minister signalisierte auch Offenheit, unter einem Kanzler Friedrich Merz zu arbeiten: „Ich habe bereits 2018 als Vorsitzender kandidiert. Wie Sie sehen, bin ich trotzdem Gesundheitsminister. Mir sind unser Land und unsere Partei zu wichtig, um mich beleidigt in eine Ecke zu stellen.“ Ihm scheine das aktuell aber eine „theoretische Frage“ zu sein. (dts Nachrichtenagentur)

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