
Foto: dts Nachrichtenagentur
Gaza – Die Hamas hat am Montagvormittag alle verbliebenen lebenden israelischen Geiseln im Gazastreifen freigelassen.
Das berichten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Zunächst waren sieben Geiseln im Norden des Küstengebiets an das Rote Kreuz übergeben worden, die übrigen 13 folgten kurz darauf im Süden. Der Zeitpunkt für die Übergabe der Leichen der getöteten Geiseln blieb zunächst unklar.
In Israel war die Freilassung mit großer Anspannung erwartet worden. Auf dem Geiselplatz in Tel Aviv versammelten sich Zehntausende Menschen. Der Geiseldeal ist Teil der ersten Phase des vor allem von US-Präsident Donald Trump ausgehandelten Abkommens zwischen Israel und der Hamas, welches für Frieden im Nahen Osten sorgen soll. Im Gegenzug hatte Israel die Freilassung von fast 2.000 inhaftierten Palästinensern aus israelischen Gefängnissen zugesagt.
Als kritisch gelten allerdings die späteren Phasen des Deals, vor allem die geplante Entwaffnung der Hamas. Die Gruppierung versuchte am Montag, die Vereinbarung als eigenen Erfolg zu verbuchen. „Die erzielte Vereinbarung ist das Ergebnis der Standhaftigkeit unseres Volkes und der Widerstandsfähigkeit seiner Widerstandskämpfer“, heißt es in einer Erklärung des militärischen Flügels der Hamas. Man bekräftige das Bekenntnis zu der erzielten Vereinbarung und den damit verbundenen Zeitplänen, „solange die Besatzungsmacht sich daran hält“.
Israel habe „es trotz seiner überlegenen Geheimdienstinformationen und seiner überlegenen Macht nicht geschafft, seine Gefangenen durch militärischen Druck zurückzuholen“, so die Hamas. „Nun hat es kapituliert und seine Gefangenen durch einen Austausch zurückerhalten, wie es der Widerstand von Anfang an versprochen hatte.“
Der Großteil der am Montag freigelassenen Geiseln war beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden. Bei dem Terrorangriff waren etwa 1.200 Menschen in Israel getötet worden. Im anschließenden Krieg zerstörte Israel große Teile des Gazastreifens – Zehntausende Palästinenser kamen dabei ums Leben. Seit Freitag gilt ein Waffenstillstand. (dts Nachrichtenagentur)

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