Dienstag, 07. Mai 2024

Dokumentarfilm „Im Himmel, unter der Erde“

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Datum/Zeit
27.01.2015

Ort
Ehemalige Synagoge Deidesheim

Veranstaltungsart


Foto: red

Deidesheim. „Im Himmel, unter der Erde“ ist ein Kino-Dokumentarfilm, der am 27. Januar 2015, 19.30 Uhr  in der „Ehemaligen Deidesheimer Synagoge“ die zauberhafte und spannende Reise in eine fremde Welt inmitten der deutschen Hauptstadt Berlin zeigt.

Im Norden Berlins liegt versteckt in einem Wohngebiet, umgeben von Mauern, ein Urwald aus Bäumen, Rhododendron und Efeu. Zwischen dem wuchernden Grün stehen abertausende Steine – große und kleine, kunstvolle und schlichte, prächtige und verfallene, namenlose und solche mit unentzifferbaren Inschriften.
Weißensee ist der größte jüdische Friedhof in Europa, auf dem noch bestattet wird. Er wurde 1880 angelegt. Etwa 86 Fußballfelder hätten auf im Platz mit seinen derzeit 115.000 Grabstellen. Wenn man an ihnen entlang geht, spaziert man wie durch ein Geschichtsbuch. Schier unendlich ist die Liste berühmter Künstler, Philosophen, Juristen, Architekten, Ärzte, Religionslehrer und Verleger, die dort beerdigt liegen.

Nur wenige wissen, dass das unter Denkmalschutz stehende Areal in einigen Jahren offiziell zum Welterbe der UNESCO zählen soll. Der Friedhof gehörte zu den wenigen Institutionen in Deutschland, die auch während der Nazizeit in jüdischer Selbstverwaltung blieben. Weder der Friedhof noch sein Archiv sind je zerstört worden – ein Paradies für Geschehnisse-Sammler.

Der Film beleuchtet die Veränderungen des Friedhofs im Wandel der Zeit und im  Wandel der jüdischen Gemeinde. Er gibt Einblicke in Traditionen, die mit dem Friedhof verknüpft sind. Im Zentrum stehen Menschen, die auf der Suche nach ihrer Familiengeschichte den Friedhof besuchen und bei ihrer Spurensuche mit der Kamera begleitet werden.

Beispielsweise der Greifvogelexperte zählt den Nachwuchs der Habichte auf dem Gelände, ein 80-Jähriger berichtet, dass er sich hier in seine Mitschülerin verliebte – damals beim Sportunterricht im Feld A8, genau dort, wo heute die bunten Gräber der Russen liegen.

Aus Anlass des Tages des Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.Januar 2015. präsentiert der „Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V.“ diese mehrfach ausgezeichnete filmische Dokumentation der Filmemacherin Britta Wauer, die sich insbesondere als Dokumentarfilmerin eine Namen gemacht hat und bereits im Jahre 2001 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Sie suchte mit Hilfe der Zeitschrift aktuell – Zeitschrift für ehemalige Berlinerinnen und Berliner nach Personen, die Dokumente und Informationen über den Friedhof Weißensee besitzen. Sie erhielt Zuschriften aus aller Welt und trug so zahlreiche Geschichten über den Friedhof zusammen.

Zwei Mitglieder des Freundeskreises, Lehrende an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Birgit Franz und Georg Maybaum, Deidesheim werden zuvor im Gespräch mit der Regisseurin und Autorin Birgit Wauer, die persönlich anwesend sein wird, die Historie sowie die Intention und Hintergründe, diesen Film zu drehen, beleuchten.

Interessierte sind im Anschluss eingeladen, mit der Filmemacherin über das Gesehene zu diskutieren.

Infos:

Dienstag, 27.01.2015 | 19.30 Uhr
Der Eintritt ist kostenlos | Spenden willkommen
Ehemalige Synagoge Deidesheim,
Bahnhofstraße 18, 67146 Deidesheim ( j.k.)

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