Montag, 29. April 2024

19. – 21. Februar am Campus Landau öffentlich: Tagung „Klassikerinszenierungen im Gegenwartstheater“

29. Januar 2024 | Kategorie: Landau, Veranstaltungstipps

Foto aus: „Das neue Leben“, Jörg Brüggemann/Ostkreuz

Landau. Das Institut für Germanistik der Technischen Universität Kaiserslautern Landau (RPTU) veranstaltet von Montag 19. – bis Mittwoch 21. Februar 2024 am Campus Landau (Fortstr. 7) unter der Überschrift „Entstaubt – Klassikerinszenierungen im Gegenwartstheater“ eine Tagung.

Gäste sind willkommen (Gebühr 25 Euro, Parkmöglichkeit Uniparkplatz der Universität). Anmeldung wird erbeten unter Hayer@Uni-Landau.de.

Das zeitgenössische Theater sehe sich in letzter Zeit vermehrten Vorwürfen ausgesetzt, teilt PD Dr. Björn Hayer, Organisator und Leiter der Tagung, zur Motivation mit. Es sei zu „woke“, zu „selbstzirkulär“, zu „elitär“, schenke man zumindest manchen Kritikern der Feuilletons Glauben. Der Theaterwissenschaftler Manfred Brauneck betone hingegen in seiner Studie zur deutschen Bühnenlandschaft „Die Deutschen und ihr Theater. Kleine Geschichte der ‚moralischen Anstalt‘“: „Künstlerisch ist das Theater in Deutschland so heterogen wie nie zuvor“.

„Gerade auf dem Feld der Klassikerinszenierungen, die in ihrer zahlreichen Darbietung zumeist im Schatten der zahlreichen Uraufführungen stehen, lassen sich Erschließungen beobachten, die jenseits der aktuell wirksamen Diskurse Aussagen über die politische und soziale Gegenwart treffen und gleichzeitig an der künstlerischen Geschichtsarbeit teilhaben.

Sie erweisen sich als Erinnerungsaggregate, in denen Stoffe und Mythen der Vergangenheit gespeichert und transformiert werden“, ist Björn Hayer überzeugt. (Werner G. Stähle)

Programm

Tagungsleitung PD Dr. Björn Hayer
Anmeldung: E-Mail Hayer@Uni-Landau.de
Irrtum und Änderungen vorbehalten

Montag, 19. Februar 2024 – Konferenzraum

14 Uhr Begrüßung

14:15 Uhr Keynote: Prof. Dr. Friedemann-Kreuter (Mainz):
Deutsche Kunst und deutsche Politik – Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ in der Zeit einer riskanten Moderne.

15:20 Uhr Thalia Vollstedt (Tübingen):
Queering the classics. Heteronormativitätskritik zwischen Dramentext und Theaterinszenierung.

16:05 Uhr Pause

16:25 Uhr Hannes Mittermaier (München):
„Bakchen“ am Residenztheater in München.

17:15 Uhr Dr. Janin Aadam (Landau):
Fluchtdiskurse im Gegenwartstheater. Aischylos‘ „Die Schutzfliehenden“ und Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“, inszeniert von Enrico Lübbe.

19:15 Uhr Gemeinsames Abendessen

Dienstag 20. Februar 2024 – Konferenzraum

10 Uhr Keynote: Prof. Dr. Peter Marx (Köln):
Friedrich Schiller auf der Bühne: Spektakel „Sweet Memory oder Zitatenschatz? Überlegungen zum Verhältnis von Archiv und Theater“.

11:05 Uhr Fabienne Fecht (Freiburg i. Br.):
Rimini Protokolls „Wallenstein“ und She She Pops „Testament. Verspätete Vorbereitungen zum Generationswechsel nach Lear“ als politische Klassiker-Transformation nach Brecht.

11:50 Uhr PD Dr. Björn Hayer (Landau):
Verschwörung in der Dunkelheit: Friedrich Schillers „Wallenstein“ in der Inszenierung von Michael Thalheimer.

12:35 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr PD Dr. Walter Kühn (Landau):
Michael Thalheimers Inszenierung von Gotthold Ephraim Lessings „Emilia Galotti“.

14:50 Uhr Dr. Matthias Mansky (Salzburg):
Die Verkörperlichung der Sprache als groteske Entfesselung – Herbert Fritschs „Raimund“.

15:35 Uhr Pause

15:55 Uhr Navid Nail (Gießen):
„Das lässt sich dämmen!“ – Jüngere Bühnenadaptionen von Theodor Storms „Der Schimmelreiter“ (1888) als Klimawandellektüre.

16:40 Uhr Rasmus Cromme (München):
Zurschaustellung und Perspektivierung von Selbstreferenzität – Intermediale/-textuelle Zugriffe und metatheatrale Satzungen für performatives Klassikerspiel am Residenztheater München.

19:30 Uhr Gemeinsame Visionierung, Christopher Rüping (Hörsaal 1):
„Das neue Leben“.

Mittwoch 21. Februar 2024 – Konferenzraum

10 Uhr Keynote: Prof. Dr. Nikolaus Müller-Schöll (Frankfurt/Main):
De(kon)struktionen des Phallogozentrimus. Zu Satoko Ichiharas Musikdrama „Die Backen. Holstein-Milchkühe“.

10: 50 Uhr apl. Prof. Dr. Anna-Katharina Gisbertz (Dortmund):
Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ im Gegenwartstheater.

11:35 Uhr Stephanie Wollmann (Wuppertal):
Die „Wunde Woyzeck“ als Rattenbiss der ewigen Verlierer. Zur Dortmunder Inszenierung von Jessica Weisskirchen im animalischen Karussell.

12:20 Uhr Mittagspause

13:40 Uhr Dr. Kathrin Heintz (Landau):
Absolut „Woyzeck“. Robert Wilsons Woyzeck in der Inszenierung des Pfalztheaters Kaiserslautern.

14:25 Uhr Dr. Maike Jokisch (Landau):
Christopher Rüpings „Das neue Leben“.

15.10 Uhr: Abschluss der Veranstaltung.

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