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Tötungsdelikt in Kandel: Über 100.000 Euro Aufwendungen für Abdul D. bis zum Tattag

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Abdul D. ist wegen Mordes angeklagt.
Foto: über privat

Kandel – Für Abdul D., der mutmaßlich am 27. Dezember 2017 die 15-jährige Mia V. in Kandeler dm-Markt erstochen hat, sind bis zum Tag der Tat 100.677,91 Euro öffentliche Gelder aufgewendet worden.

Das geht aus einer Anfrage der AfD-Kreistagsfraktion an die Kreisverwaltung Germersheim hervor.

Wie der AfD-Landtagsabgeordnete für den Kreis Germersheim, Matthias Joa, weiter mitteilte, bezieht sich der Kostenaufwand auf den Zeitraum vom 24. Mai 2016 bis 27. Dezember 2017. Damit fielen monatlich durchschnittlich 5.298,84 Euro für die Betreuung des damals als minderjährigen unbegleiteten Flüchtling eingestuften Abdul D an. Angenommen wurde seinerzeit ein Alter von 15 Jahren.

Demnach beliefen sich die Kosten für die vollstationäre Hilfe in der Unterkunft für minderjährige Asylbewerber „Insel“ in Wörth auf 75.795,84 Euro Miete, an das DRK flossen 9.565,57 Euro.

Für einen Sprachkurs wurden 1663,07 Euro ausgegeben und auf die spätere Wohngruppe von Abdul.D. in Neustadt entfielen 13.248,64 spätere Wohngruppe. Dazu kam noch ein Beitrag für Krankenhilfe in Höhe von 404,79 Euro.

Mit einer letzten Zahlung vom 23. März diesen Jahres wurden die vom Landkreis aufgewandten Kosten zu 100 Prozent vom Land Rheinland-Pfalz erstattet.

Gegen Abdul. D läuft derzeit der Prozess am Landauer Landgericht [2]. Die Staatsanwaltschaft hat den wahrscheinlich aus Afghanistan stammenden abgelehnten Asylbewerber wegen Mordes angeklagt.

Da das genaue Alter D.s nicht exakt festzustellen ist – Gutachten [3] setzen einen möglichen Zeitrahmen von 17,5 bis 20 oder 21 Jahren zum Tatzeitpunkt – wird das Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit nach Jugendstrafrecht [4] geführt (in dubio pro reo/im Zweifel für den Angeklagten). Das Gericht will jedoch weiterhin versuchen, das genaue Alter des Angeklagten in Erfahrung zu bringen, wie Landgericht-Vizepräsident Schelp bei einer Pressekonferenz zu Prozessbeginn [5] am 18. Juni sagte.

Abdul D. wird vorgeworfen, seine Ex-Freundin Mia [6], die sich von ihm getrennt hatte, aus Rache und Eifersucht [7] getötet zu haben. Schon zuvor war er mehrmals wegen Drohungen gegen Mia und Gewalt gegen einen vermeintlichen Rivalen aufgefallen. Nach einer Gefährderansprache der Polizei am Morgen des 27. Dezember beging er am Nachmittag die Tat.

Nach einem Bericht der „Bild“ soll Abdul D. unlängst versucht haben, in der Haft mit einer Rasierklinge Suizid zu begehen. Es soll im Krankenhaus behandelt worden sein und sich nun wieder in seiner Zelle befinden.

(red)

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