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Merkel will nicht mehr für CDU-Vorsitz kandidieren

Angela Merkel
Foto: dts Nachrichtenagentur

Bundeskanzlerin Angela Merkel will als Konsequenz aus dem Abwärtstrend der CDU [1]  beim Parteitag im Dezember nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren.

Das kündigte sie offiziell auf einer Pressekonferenz [2] am Montagnachmittag an. Kanzlerin will sie bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 bleiben. Merkel ist seit April 2000 Bundesvorsitzende der CDU.

Merz zu Kandidatur für CDU-Vorsitz bereit

Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz ist laut eines Berichts der „Bild“ offenbar dazu bereit, auf dem CDU-Parteitag im Dezember für den Parteivorsitz zu kandidieren. Merz wolle sich der Verantwortung stellen, wenn die Partei das möchte, schreibt die Zeitung am Montag auf ihrer Internetseite unter Berufung auf das Umfeld von Merz.

Merz war von 2000 bis 2002 Vorsitzender der Unionsfraktion. Er musste den Fraktionsvorsitz aufgeben, nachdem Merkel nach der Bundestagswahl 2002 den Fraktionsvorsitz für sich selbst beansprucht hatte.

Aber auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer [3] gilt als mögliche Kandidatin für den Parteivorsitz. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn kandidiert für CDU-Parteivorsitz [4].

Nahles: CDU ist Merkel zu großem Dank verpflichtet

SPD-Chefin Andrea Nahles hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach deren angekündigtem Rückzug als Parteichefin gelobt.

Die CDU sei Merkel zu großem Dank verpflichtet, sagte Nahles am Montagnachmittag [5] in Berlin. „Angela Merkel hat die CDU 18 Jahre lang als Parteivorsitzende angeführt und ihre Partei 18 Jahre lang geprägt.“ Das sei eine „außerordentliche Leistung“.

Lindner fordert Ende der Kanzlerschaft von Merkel

FDP-Chef Christian Lindner findet, Merkel legt „das falsche Amt ab“. Er forderte, sie solle ihre Kanzlerschaft beenden. Lindner sprach von einem „Siechtum“ der Großen Koalition“.

„Es ist für die CDU vielleicht gut, eine neue Chefin zu bekommen. Für Deutschland wäre gut, das Land hätte eine neue Spitze an der Regierung“, sagte Lindner. Deutschland habe einen neuen Aufbruch verdient und die FDP sei immer bereit, Verantwortung zu übernehmen.

„Ich fordere die Union auf, für einen wirklichen Neuanfang in Deutschland bereit zu sein“, sagte der FDP-Chef. „Ein Teilrückzug auf Raten von Frau Merkel hilft weder der Union, noch der Regierung, noch dem Land.“

AfD-Chef Meuthen: „Gute Nachricht“

Es sei naheliegend, „dass Angela Merkel auch ihre Kanzlerschaft in Kürze abgibt“, sagte auch AfD-Chef Jörg Meuthen am Montag in Berlin. Der Verzicht Merkels auf den CDU-Vorsitz sei aber eine „gute Nachricht“.

Bartsch: Hängepartie beenden

Dietmar Bartsch‏ (Die Linke), twitterte: „ Nachdem Gerhard Schröder am 6. Februar 2004 bekannt gab, den SPD-Parteivorsitz abzugeben, war er noch 21 Monate Bundeskanzler. Eine so lange Hängepartie sollte Merkel unserem Land ersparen.“

(red/dts Nachrichtenagentur/aktualisiert)

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