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Kreisgeburtstag der Südlichen Weinstraße: Landrat Seefeldt: „Bestehendes ist genau so wichtig wie Veränderungen“

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Landrat Seefeldt mit den beiden Beigeordneten Bernd Lauerbach (l.) und Helmut Geißer (Mitte).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Der Kreisempfang der Südlichen Weinstraße ist immer ein schöner Anlass, sich zu treffen und den Geburtstag des Kreises zu begehen.

So auch in diesem Jahr: 49 Jahre besteht der Landkreis – im nächsten Jahr wird Jubiläum gefeiert.

Landrat Dietmar Seefeldt, die Beigeordneten Bernd Lauerbach und Helmut Geißer sowie die beiden SÜW-Prinzessinnen Sabeth Sedlatscheck und Gianna Gatto freuten sich über viele interessierte Gäste.

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Adrian Rinck, Leiter der Kreismusikschule und seine Musiker, traten beim Kreisempfang auf.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Für Dietmar Seefeldt war es der erste Kreisempfang als Landrat und so nahm er in seiner Rede ein Wort der anwesenden Vorgängerin Theresia Riedmaier auf, die letztes Jahr beim Empfang gesagt hatte: „Das Gespräch ist die Seele der Demokratie. So soll es sein. Heute Abend und immer.“

Auch in diesem Jahr suchten die Besucher das Gespräch miteinander, knüpften Kontakte bei Musik und Wein.

„Dass es sich in unserem Landkreis tatsächlich ausgezeichnet leben lässt, hat eine ZDF-Deutschland-Studie nachgewiesen“, so Seefeldt. Bundesweit liege man auf Platz 17 der lebenswertesten Regionen von immerhin 401 Landkreisen und kreisfreien Städten innerhalb der Bundesrepublik Deutschland.

„Bei der Bar-und Restaurantdichte liegen wir gar auf Platz 5“, so Seefeldt schmunzelnd, aber nicht überrascht, denn der Landkreis SÜW stehe ganz im Zeichen des Pfälzer Weins, der von den Winzern, Politikern und speziell dem Verein SÜW als eigenständige Marke zu großer Bekanntheit gebracht worden sei.

Erhaltenswerte Strukturen stärken, Weichen neu stellen, so könne man den Tourismus als wichtige Wirtschaftskraft stärken und Winzer in der Umstellung zu biologischem Anbau behilflich sein. Eine Herausforderung, bzw. unliebsame Überraschung waren die Unwetterereignisse bei Schweigen-Rechtenbach und Oberotterbach: „Das ist wirklich bitter für unsere Winzer!“

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Thomas Schleuning mit Sabeth (l.) und Gianna. Aus dem Hause Schleuning stammen die hübschen Kronen der beiden Prinzessinnen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Aus diesem Grund beteiligt sich der Landkreis am Projekt KlimawandelAnpassungs COACH RLP, einer Anlaufstelle des Landes Rheinland-Pfalz für Kommunen. Sie beschäftigt sich als „Kompetenzzentrum mit den Folgen des Klimawandels.“

Das „Sich-Besinnen“ auf Bestehendes sei genauso wichtig wie Veränderungen, ist Seefeldt überzeugt. „Es liegt an uns, ob und inwieweit wir bereit sind, Veränderungen aktiv mitzugestalten“.

Seefeldt ist der Überzeugung, dass noch nicht die ganze touristische Bandbreite benannt wurde: „45 Prozent der Fläche an der Südlichen Weinstraße besteht aus Wald. Wanderwege, Klettertouren, Radtouristik – das sind nur einige wenige Schlagworte, die wir künftig verstärkt in Verbindung mit unserer Weinwerbung mitschwingen lassen dürfen“.

So wurde am Tag zuvor die Entscheidung getroffen, den Sitz der neuen „Holzvermarktungsgesellschaft Pfalz-Rheinhessen“ nach Maikammer zu verlegen.

„Wegen eines Kartellstreits entschied das Land Rheinland-Pfalz, die Vermarktung des Holzes aus Gemeindewäldern ab 2019 neu zu strukturieren. Ab dann dürfen die Forstämter dies nicht mehr übernehmen. Deswegen sollen über das Land verteilt fünf kommunale Vermarktungsgesellschaften gegründet werden“, so Seefeldt..

Die Gesellschaft für den Bereich Pfalz-Rheinhessen soll zum 1. Januar starten und ihren Sitz im bisherigen Tourismusbüro von Maikammer haben, das umziehen wird. Das Gebäude kann die Gesellschaft von der Ortsgemeinde anmieten. „Dies ist mit Sicherheit keine Entscheidung zum Nachteil der Waldbesitzenden Gemeinden im Landkreis“, sagte der Kreischef.

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Das Wetter spielte mit und so fand der Kreisempfang wieder vor dem Kreishaus statt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Auch das ländliche „Arztsterben“ wurde vom Landrat aufgegriffen: „Wir müssen zeitnah über Anreize nachdenken.“ Die ZDF-Studie [5] hatte beim Thema „Arztdichte“ den Landkreis auf Nummer 376 verortet.

Auf allen Ebenen der Politik seien Diskussionen darüber bereits im Gange. Man stehe auch im engen Austausch mit dem parlamentarischen Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart.

Mit der Unterzeichnung der Verträge zu den „Mobilen Rettern“ griff Seefeldt ein weiteres wichtiges Thema auf. Mobile Retter [6] werden durch eine Smartphone-App von der Südpfalz-Leitstelle alarmiert.

Breitbandausbau [7], schnelles Internet – wichtig für Privatpersonen, aber auch vor allem für die Wirtschaft: „Wer erfolgreich sein möchte, ist auf schnelles Internet angewiesen. Wo das Internet schnarcht, möchte niemand wohnen, geschweige denn, investieren“.

In vielen Gemeinden spielt das Vereinsleben eine zentrale Rolle, was auch die ZDF-Studie ergab. Austausch und Gemeinschaft, offene Gespräche seien die Seele einer Demokratie, schloss Seefeldt wieder den Kreis zum eingangs Gesagten. (desa)

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Sein erster Kreisempfang als Landrat: Dietmar Seefeldt bei seiner Begrüßung.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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