- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Tod von Syndia: AfD-Mahnwache und „Bündnis gegen Nazi-Aufmärsche“ in Worms – Trauergedenken im Dom

AfD-Landeschef Uwe Junge (Mitte) warnte in einem Fernsehinterview vor Ort vor kulturellen Unterschieden in bestimmten Bereichen.
Fotos: Pfalz-Express

Worms – Nach dem Tod der 21-jährigen Syndia A. hat es in Worms auf dem Lutherplatz eine Mahnwache der AfD gegeben. Das „Bündnis gegen Nazi-Aufmärsche“ zeigte sein Missfallen darüber auf einem Platz gegenüber. Beide Kundgebungen waren von der Stadtverwaltung genehmigt worden.

Der 22-jährige Freund der jungen Frau, ein bereits abgelehnter und jüngst zur Abschiebung ausgeschriebener tunesischer Asylbewerber, hatte gestanden, Syndia getötet zu haben. Die Tat geschah in der Wohnung von Syndias Eltern. Dort stellte die Polizei auch die mutmaßliche Tatwaffe, ein langes Küchenmesser, sicher.

Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) hatte nach der Tat zum Zusammenhalt aufgerufen – und erhielt prompt eine Morddrohung. Auf der Homepage der Stadt hatte der OB Syndias Familie seine Anteilnahme ausgedrückt [1] und auch geschrieben: „Nur gemeinsam kann die Stadt diese unfassbare Tat verarbeiten.“

Am Dienstag kamen dann auf dem Lutherplatz etwa 200 Personen den Aufruf der AfD nach. Mit dabei: AfD-Landes- und Fraktionschef Uwe Junge, der Parallelen zu ähnlich gelagerten Fällen zog. Auch der AfD-Landtagsabgeordnete und Germersheimer Kreisvorsitzende Matthias Joa war dort,  legte eine weiße Rose nieder und zündete eine Kerze an. Am Luther-Denkmal wurden Bilder von Susanna aus Wiesbaden [2] und Mia aus Kandel [3] hochgehalten.

AfD-Versammlung…

 

…und Gegenkundgebung

Das Bündnis gegen Nazi-Aufmärsche sprach im Vorfeld von einer Instrumentalisierung und hatte mit Rücksicht auf die Familie der Getöteten einen „Stillen Protest“ angemeldet, an den sich alle hielten. Rund 50 Personen nahmen daran teil. Im Wormser Dom fand am frühen Abend ein ökumenischer Trauer-Gedenkgottesdienst für Syndia statt.

Gegen 19 Uhr endeten die Versammlungen von AfD und „Bündnis gegen Nazi-Aufmärsche“, die nach Polizeiangaben störungsfrei verliefen. Straftaten seien nicht festgestellt worden. Die Polizei hatte dafür gesorgt, dass beide Gruppen voneinander getrennt bleiben. Insgesamt waren mehr als 100 Beamte im Einsatz. (mal/red)

 

 

 

Print Friendly, PDF & Email [4]