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Täter von Halle soll „Manifest“ im Internet veröffentlicht haben – Synagoge gezielt ausgewählt

Foto: dts Nachrichtenagentur

Halle (Saale)  – Der Attentäter von Halle [1] hat nach derzeitigen Erkenntnissen die Synagoge in der Stadt gezielt für seinen Anschlag ausgewählt.

Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach habe sich der Mann nach seiner Festnahme bereits zum Tatgeschehen eingelassen. Dabei habe er den Ermittlern unter anderem erklärt, dass er in das Gotteshaus eindringen wollte.

Der 27-jährige Stephan B., soll wie schon vergleichbare Täter vor ihm, auch ein sogenanntes „Manifest“ im Internet hinterlassen haben. Ein entsprechendes PDF-Dokument zeigt die Waffen und die Munition, die auch in dem kursierenden Live-Video zu sehen sind, das der Mann von der Tat im Internet streamte.

Dort steht auch der Satz: „Der beste Tag zum Zuschlagen sollte Jom Kippur sein, da an diesem Datum selbst `nicht-religiöse` Juden oft die Synagoge besuchen.“

Zunächst hätte er einen Angriff auf eine Moschee oder ein Zentrum der Antifa vorgehabt, da diese weniger gesichert seien. Er habe sich dann aber umentschieden.

In dem PDF-Dokument wird angegeben, dass für den Anschlag eine Maschinenpistole vom Typ Luty SMG 9mm Parabellum benutzt werde. Im weiteren Text wird der Anschlagsplan auf die Synagoge von Halle (Saale) detailliert erläutert.

In dem englisch verfassten Text stellt der Verfasser fest, dass die Sicherheitsstandards erstaunlich hoch seien. Das PDF-Dokument scheint am 1. Oktober erstellt worden zu sein.

Unterdessen berichtete die „Mitteldeutsche Zeitung“ am Abend auf ihrer Internetseite, in der Gemeinde Benndorf bei der Kleinstadt Eisleben, etwa 45 Minuten Autofahrt von Halle (Saale) entfernt, habe es noch am Abend eine Hausdurchsuchung gegeben. Dort soll der mutmaßliche Attentäter wohnen. Andere Medien berichteten, er habe eine Wohnung in Halle (Saale).

Der Mann hatte am Mittag versucht, in die Synagoge in Halle (Saale) einzudringen, war dabei aber gescheitert. Stattdessen erschoss er vor der Synagoge eine zufällig vorbeilaufende Frau, die ihn angeschnauzt hatte, sowie später in einem nahe gelegenen Döner-Imbiss einen Mann. Danach flüchtete er und wurde schließlich von der Polizei festgenommen.  (dts Nachrichtenagentur/red)

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