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SÜW/Landau: Gesundheitsamt bestätigt drei Masernfälle und einen Verdachtsfall

Impfung in den Arm mit einer Spritze

Wenn der Impfwille in der Bevölkerung nachlässt, können sich bereits eingedämmte Viruserkrankungen schnell wieder ausbreiten.
Foto: dts Nachrichtengentur

SÜW/Landau – Drei Verdachtsfälle von Masern haben sich bestätigt, für einen Verdachtsfall steht das Ergebnis der Diagnostik noch aus. Das teilte das Vinzentius-Krankenhaus und das Gesundheitsamt Landau-Südliche Weinstraße am Dienstag mit.

Inzwischen wird von einer unbekannten Infektionsquelle ausgegangen, die circa zweieinhalb Wochen zurückliegt. Wie bereits berichtet [1], sind in der vergangenen Woche ein gesicherter und zwei weitere Verdachtsfälle für Masern an das für die Stadt Landau und den Landkreis Südliche Weinstraße zuständige Gesundheitsamt gemeldet worden. Potentiell gefährdeten Personen wurden Impfungen angeboten und durchgeführt.

Masern sind nicht harmlos und können bei ungünstigem Verlauf bleibende Schäden hinterlassen. In manchen Fällen können lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- oder Hirnentzündungen auftreten. Besonders gefährlich sind Masern für Kleinkinder, chronisch Kranke oder Schwangere. Die Sterblichkeitsrate beträgt (je nach Erhebung) 1 bis 3 Personen von 1.000.

Hohe Ansteckungsgefahr

Die Leiterin des Gesundheitsamts Landau-Südliche Weinstraße, Anett Schall, und der Krankenhaushygieniker des Vinzentius-Krankenhauses Landau, Dr. Joachim Gilly, appellieren nochmas nachdrück, sofort zum Arzt zu gehen, wenn erste Sxmptome auftreten. Allerdings sollte man sich vorher telefonisch ankündigen, um nicht im Wartezimmer andere Patienten anzustecken. Außerdem sollte man den Impfass mitnehmen.

Die Übertragung des Masernvirus erfolgt durch direkten Kontakt oder durch Tröpfcheninfektion Masern sind ansteckend, bevor der typische Ausschlag zu sehen ist. Die Anzeichen der Erkrankung sind unspezifisch und können sich mit Fieber, Husten oder Konjunktivitis (Bindehautentzündung) zeigen. Typisch ist ein fleckförmiger Befall der Mundschleimhaut.

Bei hoher Impfrate fast ausgerottet

Das Gesundheitsamt empfiehlt, den Impfschutz regelmäßig beim Hausarzt überprüfen und fehlende Impfungen nachholen zu lassen.

Durch Impfungen konnte die Zahl der Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten stark reduziert werden, von 1980 bis 2013 um über 95 Prozent. In Regionen mit hoher Impfrate wie zum Beispiel Nord- und Südamerika oder Finnland (Impfpflicht) sind Masern bis auf wenige importierte Fälle de facto ausgerottet. (red)

Typisches Masern-Ekzem.
Foto: Pfalz-Express

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