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Mörder wollte keine Maske tragen: Tödliche Tankstellen-Attacke in Idar-Oberstein sorgt für Entsetzen

Das Foto zeigt den Täter um 21.20 Uhr.
Foto: Polizeipräsidium Trier

Idar-Oberstein  – Die tödliche Attacke auf einen Tankstellen-Kassierer im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein infolge eines Streits um das Tragen einer Maske hat bundesweit für Entsetzen gesorgt.

Ein 49 Jahre alter Mann hatte dem 20-jährigen Verkäufer am Samstagabend in den Kopf geschossen [1], nachdem dieser ihn beim Bierkauf zwei Mal auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte. Der Täter befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht sagte: „Es ist empörend und widerlich, wenn die furchtbare Bluttat von Idar-Oberstein nun im Netz für noch mehr Hass und noch mehr Menschenverachtung missbraucht wird. Der Radikalisierung von gewaltbereiten Corona-Leugnern muss sich unser Rechtsstaat mit allen Mitteln entgegenstellen.“

„Mich erschüttert der furchtbare Mord an einem jungen Mann, der nur darum bat, die geltenden Regeln zu befolgen, umsichtig und solidarisch zu sein“, schrieb Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am Dienstag bei Twitter. Die Radikalisierung des Querdenkermilieus bereite ihr große Sorgen. „Wir sind alle gefordert, uns gegen den zunehmenden Hass zu stellen.“

Der Präsident des thüringischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Stephan Kramer, sieht die Tat unterdessen als Konsequenz rechtsextremistischer Verschwörungsfantasien.

„Der kaltblütige Mord an dem Studenten, der als Tankstellen-Kassierer arbeitete, ist furchtbar, aber für mich keine Überraschung angesichts der steten Eskalation der letzten Wochen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Als Verfassungsschützer habe er mit seinen Kollegen vor der Eskalation und dem Aggressivitätspotential gewarnt. „Bedauerlich ist, dass es immer erst Tote geben muss, bevor die Gefahr ernst genommen wird.“  (dts Nachrichtenagentur)

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