- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Mitarbeiter hatten es schwer: Aktionswoche „Respekt. Bitte!“ – Staatssekretär Denis Alt besucht Gesundheitsamt Germersheim

Staatssekretär Dr. Denis Alt (SPD).
Foto: (c) MWG/Piel

Kreis Germersheim – An der Aktionswoche „Respekt. Bitte!“ der Landesregierung gegen die zunehmende Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst beteiligt sich auch Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit.

Während der Pandemie waren die Gesundheitsämter im Land in besonderem Maße gefordert. Die Mitarbeiter arbeiteten über Monate am Limit oder sogar darüber hinaus und nicht selten waren sie haltlosen Beschimpfungen und massiven Anfeindungen ausgesetzt.

Um ihnen Dank für ihre Arbeit und ihr unermüdliches Engagement auszusprechen und das Thema der zunehmenden Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst weiter in die Öffentlichkeit zu tragen, besuchte Staatssekretär Alt am Donnerstag das Gesundheitsamt in Germersheim und führte Gespräche mit den Mitarbeitern.

„Wir wollen in Rheinland-Pfalz gut miteinander leben und dazu gehört auch ein freundlicher, respektvoller und toleranter Umgang, im direkten Kontakt, wie auch im Netz“, betonte Alt.

Die Zahl der Attacken vor allem in den Sozialen Medien sei spürbar gestiegen, virtuell verbreitete Falschinformationen und Hass könnten in echte Übergriffe im ganz realen Alltag münden.

„Uns ist es wichtig, dafür zu sensibilisieren, dass hinter jedem Post oder Bild, hinter jeder Botschaft und Information von behördlichen Stellen im Netz und anderswo reale Menschen stecken. Anonyme Anfeindungen treffen diese Menschen hart, und wer sie verbalen Attacken aussetzt, setzt sie der Gefahr aus, tatsächlich Opfer eines tätlichen Angriffs zu werden. Diese Eskalation muss aufhören“, so Alt bei seinem Besuch in Germersheim.

Die Menschen im öffentlichen Dienst des Landes arbeiteten für alle Menschen im Land. „Es ist auch ihr Verdienst, dass Rheinland-Pfalz ein sicheres, lebenswertes und bürgernahes Land ist und dieses gilt es zu bewahren.“

Gewalt angedroht und Brand gelegt

Auch Landrat Dr. Fritz Brechtel  stellt sich hinter die Gesundheitsamt-Mitarbeitet. Diese seien seit Beginn der Corona-Pandemie quasi rund um die Uhr im Dienst gewesen.

„Das Arbeitspensum, vorher schon hoch, wurde noch mehr, die Arbeitsinhalte sehr fordernd, die Belastung riesig. Dies alles haben sie klaglos auf sich genommen, um die Bevölkerung größtmöglich zu schützen und zu unterstützen“, sagte Brechtel. „Sie taten und tun es mit großer Überzeugung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger. Deshalb traf es uns alle völlig unerwartet, als die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes sogar direktes Ziel angedrohter Gewalt wurden. Ein absolutes Unding.“

Was war geschehen? Die Türe zum Gesundheitsamt wurde zuerst großflächig mit Schmierereien besprüht, später dann kam es zu einem Brandanschlag am Tor zum Gesundheitsamt [1]. I

In Zusammenhang mit den Impfungen gegen Corona waren die Mitarbeiter teilweise auch am Telefon persönlichen verbalen Beschimpfungen und Übergriffigkeiten ausgesetzt. „Das ist erschreckend und nicht hinnehmbar. Ich möchte mich erneut bei den Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes bedanken, die sich trotz der schwierigen Situation unermüdlich für die Gesundheit und die Bevölkerung eingesetzt haben“, so der Landrat.

Schon 2015 und 2019 hat sich die Landesregierung in einer Vereinbarung mit dem DGB und dem dbb positioniert und sich verpflichtet, weiter „gemeinsam an der Seite der Beschäftigten zu stehen und sie zu unterstützen.“

Seitdem hat die Landesregierung neben dem regulären Arbeitsschutz zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiter vor schwierigen Situationen zu schützen. Doch nicht auf jede Situation ist man vorbereitet oder kann ihr aus dem Weg gehen.

„So tragen wir als Landesregierung auch für die Beschäftigten Sorge, denen bereits Gewalt widerfahren ist. Sie haben direkte Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen, die ihnen zur Seite stehen und über mögliche und notwendige Maßnahmen, die rechtlichen und sonstigen Verfahrenswege und die zuständigen Stellen informieren. Das kann zum Beispiel Fragen der medizinischen oder psychologischen Betreuung betreffen oder grundsätzlich die Frage, wie es nach dem Angriff weitergeht“, hieß es vom Ministerium. 

Print Friendly, PDF & Email [2]