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„Mischung aus Originalität und Authentizität“: Eröffnung des Deutschen Schuhmuseums Hauenstein offiziell gefeiert

Deutsches Schuhmuseum Hauenstein in historischem Gebäude im neuen Glanz und mit neuem Konzept am Tag der Eröffnungsfeier.
Foto: W. G. Stähle

Hauenstein (Südwestpfalz). Mit einer offiziellen Eröffnungsfeier wurde am Freitagnachmittag (22. Juli 2022) der Abschluss umfangreicher Aus- und Umbaumaßnahmen und die völlig neu konzipierte Ausstellung des Deutschen Schuhmuseums Hauenstein begangen.

Zahlreiche der direkt oder indirekt am Erfolg Beteiligten waren der Einladung ins Schuhmuseum [1] gefolgt. Den festlichen Rahmen gestaltete der „Canta Nova Chor“ aus dem benachbarten Wilgartswiesen mit wiederholten künstlerisch hervorragenden a cappella vorgetragenen abwechslungsreichen Gesangseinlagen.

Die Ausstellung in dem 1929 errichteten Fabrikgebäude im modifizierten Bauhausstil ist bereits seit zwei Monaten wieder zugänglich. Zwar waren Restarbeiten noch nicht abgeschlossen, doch man hatte nach 18 Monaten Umbauzeit so früh als möglich die Türen geöffnet (wir berichteten [2]).

Viele Unwägbarkeiten hätten sich ergeben, seit man 2016 erste Überlegungen angestellt hätte, sagte Michael Zimmermann, Vorsitzender des Museum-Stiftungsrates und Bürgermeister der Ortsgemeinde Hauenstein, bei der Begrüßung der Gäste. Unter anderem seinen Denkmalschutz, Statik sowie Brandschutz zu beachten gewesen. Die Corona-Krise und Lieferverzögerungen und hätten voll getroffen. „Doch es hat sich gelohnt, resümierte er. „Das ist ein großer Tag für uns in Hauenstein“. Zu danken sei allen Beteiligten. Besonders die außerordentlichen Leistungen des ehrenamtlichen „Museumsteams“ hob Michael Zimmermann hervor sowie die Unterstützung von Seiten der Bauhofmitarbeiter.

Angelika Glöckner, örtliche Wahlkreisabgeordnete im Deutschen Bundestag, zeigte sich in ihrem Grußwort beeindruckt von der gelungenen Darstellung sowohl sowohl der handwerklichen als auch der fabrikmäßigen Schuhherstellung und der Transformationsprozesse, der diese immer wieder unterworfen sei. Sie betrachte sich als Botschafterin „dieser Region, die von Schuhen geprägt ist“.

Als Vertreter des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde (VG) Hauenstein hob Herbert Schwarzmüller die Bedeutung dieser Einrichtung als Bereicherung der Urlaubsregion hervor.

Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck (Landesministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration) gefällt die „Mischung aus Originalität und Authentizität“. Man habe eine tollte Museumslandschaft in Rheinland-Pfalz und dieses Haus rechne er zu deren Highlights.

Ja, es gebe noch Konkurrenz zwischen Pirmasens und Hauenstein, bestätigte Dr. Bernhard Matheis, der als Vorsitzender der Rheinberger-Stiftung (Pirmasens) gekommen war, die Frage der Moderatorin Dr. Claudia Schulz. „Es gibt noch Leute, die sagen dieses Museum hätte nach Pirmasens gehört.“ Tatsächlich sei es eine Bereicherung der Region. „Man ergänzt sich“, ist Bernhard Matheis überzeugt, 2003 bis 2019 Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens.

Theo Wider, Vorsitzender des Bezirkstags der Pfalz [3] (Kaiserslautern) plädierte daran anknüpfend für eine stärkere Kooperation der gleichartigen Einrichtungen. Gute Ansätze seien bereits vorhanden.

Museen seien auch Freizeiteinrichtungen, betonte Bettina Scheeder, Geschäftsführerin des Museumsverbands Rheinland-Pfalz e.V. [4] (Ludwigshafen). Interessant sei, hier den Wandel im Lauf der Zeit verfolgen zu können. Auch Hans Pieper, Vorstandsvorsitzender der Daniel-Theysohn-Stiftung [5] (Ludwigswinkel), die zu den Spendern zählt, ist vom erzielten Ergebnis angetan.

Bernhard Matheis verwies noch auf den historischen Wert des Gebäudes, das dank der heutigen Nutzung erhalten werden konnte. Dieses sei damals (1929) „nicht einfach als Zweckbau konzipiert worden und Dach drauf“. Das gelte auch für die ehemalige Schuhfabrik Rheinberger (Pirmasens, beherbergt heute u. a. „Dynamikum [6]“). Hier wie dort sei es gelungen Gebäude und Historie zu erhalten.

„Es war eine aufregende Zeit für uns alle“, schilderte das vielfach gelobte Damen-Quartett des Museumsteams. „Du warst dir nie zu schade mitzuwirken, auch an Wochenenden“, riefen sie Carl-August Seibel zu und dessen Stellvertreter Gerhard Seibel, der viele Stunden tags und nachts hier verbracht habe, „you’r simply the best“.

Information

Deutsches Schuhmuseum Hauenstein
Museum für Schuhproduktion und Schuhkultur
D-76846 Hauenstein, Turnstraße 5
Telefon +49/6392/923.334-0
Telefax +49/6392/923.334-2
E-Mail: Info@Museum-Hauenstein.de
Internet https://www.Museum-Hauenstein.de/
geöffnet täglich 9:30 bis 17 Uhr
Eintritt 8 Euro, ermäßigt 7 Euro

Das mit dem Schuhmuseum verbundene, im dritten Stock gelegene Deutsche Sportmuseum ist noch in Arbeit und soll im nächsten Jahr zugänglich werden.
(Werner G. Stähle)

 

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