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Hitschler zu Diskussion um Wehrpflicht: „Hausgemachtes Problem der Union“

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SPD-Bundestagsabgeordneter Thomas Hitschler.
Foto: Pfalz-Express

Südpfalz – In der aktuellen Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht sieht der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler (SPD) ein „hausgemachtes Problem der Union“.

„Die Aussetzung wurde im Jahr 2011 durch den aufstrebenden Minister Guttenberg in einer Nacht- und Nebelaktion ohne ein belastbares Konzept für den Freiwilligendienst ausgesetzt“, so Hitschler.

Damalige Strukturen im Bereich der Ausbildungskapazitäten seien ersatzlos gestrichen worden. Die Ausbildungskapazitäten, die für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht [2] notwendig seien, „können nicht von heute auf morgen geschaffen werden“, betont Hitschler, der auch für den SPD-Parteivorstand Beauftragter für die Bundeswehr ist.

Die Bundeswehr brauche für die aktuellen Herausforderungen Spezialisten, eine gute Ausrüstung, moderne Infrastruktur und gute Führung. „Mit neuen Nebelkerzen ist ihr nicht geholfen“, sagt Hitschler. In der Summe sehe er in der Wiedereinführung der Wehrpflicht kaum einen sicherheitspolitischen Nutzen. Eine erneute Strukturreform würde die Bundeswehr für eine ganze Weile lahmlegen. „Und genau das können wir uns gerade überhaupt nicht leisten“, so Hitschler.

Auch im sozialen Bereich sieht Hitschler eine allgemeine Dienstpflicht kritisch: „Unsere Zivilgesellschaft ist äußerst engagiert und es gibt so viele Angebote wie nie zuvor. Hier müssen wir weiter Anreize schaffen und Menschen motivieren, diese Angebote anzunehmen.“

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