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Herkulesstaude am Kanzgraben bei Hambach: Neustadter SPD fordert dringend deren Bekämpfung

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Die Herkulesstaude und deren Gefährlichkeit war schon einmal im Sommer Thema im Pfalz-Express (hier in Edesheim).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt. Die Herkulesstaude breitet sich immer weiter aus und entwickelt sich zum Problem (der Pfalz-Express berichtete im Juni 2015- siehe Link ganz unten). Nun wurde die Neustadter SPD auf die sich ausbreitende Existenz der Herkulesstaude am Kanzgraben bei Hambach aufmerksam gemacht. Bei der Pflanze handelt es sich um ein invasives Gewächs, dessen Berührung zu starken Verbrennungen der Haut führen kann.

Die Kindergärten Hambachs, Eltern, Hundebesitzer und Spaziergänger seien sehr besorgt über das Vorkommen der Pflanze an einer Stelle, die von ihnen allen häufig frequentiert wird, so Dr. Andreas Böhringer von der Neustadter SPD.

„Die EU und die Landwirtschaftskammern empfehlen dringend die Bekämpfung der Pflanze. Eine Anfrage beim Umweltamt hat ergeben, dass man auf verschiedene Wege, aber mit nur begrenztem Erfolg, versucht hat, der Pflanze Herr zu werden. Eine effektive und nachhaltige Bekämpfung, z.B. durch Ausgraben der Wurzelstöcke könne man aus finanziellen Gründen nicht leisten.“

Die SPD Neustadt gehe daher davon aus, dass eine politische Entscheidung fallen müsse, ob entsprechende Mittel zum Schutz der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden sollten. Aus diesem Grund stellt sie einen Antrag, der im nächsten Umweltausschuss behandelt werden soll.

„Wir sind etwas überrascht, dass die Vorsitzende des Ausschusses, Frau Blarr, den Antrag nicht öffentlich diskutieren will. Zum Einen besteht ein starkes Interesse der Öffentlichkeit, zum Zweiten gibt es nach der Geschäftsordnung des Stadtrats keinen Grund für eine nichtöffentliche Behandlung und zum Dritten hat Frau Blarr bis vor Kurzem bzw. bis zum Eintritt in die Jamaika-Koalition stets die öffentliche Diskussion im Stadtrat und in den Ausschüssen gefordert“, wundert sich Böhringer.

Die SPD fordert im Antrag die „nachhaltige Beseitigung der Herkulesstaude am Kanzgraben in Hambach“ und begründet dies damit, dass die Pflanze einheimische Pflanzen verdränge und darüberhinaus ein erhebliches Gesundheitsrisiko für naturliebende Menschen darstelle.

„Die Pflanze enthält Furocumarine. Dieser Giftstoff wirkt beigleichzeitiger Sonnenbestrahlung entzündlich auf die Haut. Diese Gefahr besteht insbesondere für Kinder, die mit den Pflanzen spielen und auf diese Weise Hautkontakt mit dem Pflanzensaft bekommen. Die Entzündungen jucken zunächst, bilden dann auch Blasen und führen zu Verbrennungen dritten Grades. Sie heilen oft erst nach Wochen ab und hinterlassen auch Narben.
Das sich weiter ausbreitende Vorkommen am Kanzgraben in Hambach bedroht damit nicht nur die Flora am Kanzgraben sondern auch die zahlreichen Kindergartengruppen, die dort spielen.“

Auch die an dieser Stelle häufig vorkommenden Kaninchen und die Hunde der Spaziergänger seien durch diese Wirkungen des Pflanzensafts bedroht.

Für den Standort Kanzgraben ist darüber hinaus erosionsunterstützende Wirkung der Pflanze gefährlich.

Thomas Baldermann vom Umweltamt habe bereits darauf hingewiesen, dass die Stadtverwaltung versucht habe, die Pflanze durch mehrfache Rodung zu entfernen. Dies sei bisher nicht gelungen.

Gleichzeitig werde deutlich, dass der Stadtverwaltung bewusst sei, welche Gefahr von der Pflanze ausgehe, so der Antrag.

„Auch die Europäische Union empfiehlt dringend die Bekämpfung der sich aggressiv ausbreitenden Pflanze. Da die Entfernung der Pflanze mit Kosten verbunden ist, fokussiert die aktuelle Strategie der Stadtverwaltung auf die Information der Gefährlichkeit der Pflanze an die Kindergärten und den Hinweis auf das allgemeine Lebensrisiko.

Wir halten diese Begründung für nicht zielführend und bitten die zuständigen Behörden, die nachhaltige Entfernung des Pflanzenbestandes nach Empfehlung der EU, der Landwirtschaftskammern und aller anderen öffentlicher Einrichtungen voranzutreiben und umzusetzen.

Sollten sich die Umweltdezernentin und die zuständigen Behörden der Stadtverwaltung nicht in der Lage sehen, diese Aufgabe zu übernehmen, bittet der Umweltausschuss die Stadtverwaltung in proaktiver Kooperation mit dem Gewässerzweckverband eine Initiative von Eltern und Mitgliedern des Umweltausschusses organisatorisch zu unterstützen, die Herkulesstaude am genannten Standort mechanisch (und händisch) oder thermisch zu bekämpfen“ (desa/red)

Siehe auch: http://www.pfalz-express.de/leser-entdeckt-gefahrliche-giftpflanze-keiner-fuhlt-sich-fur-riesen-barenklau-zustandig/ [2]

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