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„Gerechtigkeit für Nikola“: Demo in Neustadt bleibt ruhig

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Demo vor dem Neustadter Saalbau: „Gerechtigkeit für Nikola“.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt. Nach einer Mahnwache am 11. Juli in Neustadt fand heute unter dem Motto „Gerechtigkeit für Nikola“ vor dem Neustadter Saalbau eine Demo statt.

Die 19-jährige Nikola H., Mutter eines kleinen Sohnes, war am Anfang Juli von ihrem Ex-Partner, einem 22-jährigen, in Deutschland geborenen Türken, erstochen [2] worden.

Geschätzt zirka 120 Personen aus zwei verschiedenen „Lagern“ hatten sich vor dem Saalbau versammelt. Auch die Polizei war vor Ort. Außer zwei, laut Polizei, „Ordnungswidrigkeiten“ sei die Demo bis jetzt ruhig verlaufen.

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Teilnehmer sammeln sich zum Lauf durch die Innenstadt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Die Kundgebung vor dem Saalbau war durch einen Spaziergang durch die Neustadter Innenstadt unterbrochen. Eine Schweigeminute für die tote Nikola war dem Spaziergang vorgeschaltet.

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Sympathisanten des Kandeler Frauenbündnisses bei der Demo.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Einige Redner, darunter Marco Kurz vom „Frauenbündnis Kandel“ forderten mehr Schutz für Frauen und Kinder. Man dulde keine Kuscheljustiz für Mörder und keine Ehrenmorde. Von den verantwortlichen Politikern und Richtern erwarte man harte Konsequenzen und die richtigen politischen Antworten. Man sehe sich als Vorreiter und Mutmacher. „Wir wollen, dass ein lebenswertes Miteinander wieder hergestellt wird“, so Kurz.

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Auch Marco Kurz war bei der Demo dabei.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Julia Juls sang zum Gedenken an die tote junge Frau einen selbst geschriebenen, sehr emotionalen Song.

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Sängerin Julia Juls.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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Das Kandeler Männerbündnis war vor Ort.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Auf der „Gegenseite“ wurde das „Männerbündnis Kandel gesichtet, welches sich, laut Polizei, wohl spontan nach Neustadt aufgemacht hatte, sowie eine Gruppe um Holger Heim, Sprecher der „Kurfürstlich Kurpfälzischen Antifa“.

Die antifaschistischen Gruppen demonstrieren immer wieder gegen die aus ihrer Sicht Instrumentalisierung von Verbrechen durch rechtspopulistische Gruppen.  Es sei schrecklich, dass „Ihr die Trauer für jemand, der erstochen worden ist, einfach so ummünzt in eine rechte Veranstaltung“, sagte eine junge Frau zu den Teilnehmern der Kundgebung „Gerechtigkeit für Nikola“.

Die Gegendemonstranten ließen keinen Zweifel, dass es „kein Recht auf Nazi-Propaganda“ gebe und skandierten dies lautstark. Mit Rufen wie „Hasta la vista – Antifaschista“ wurde seitens der Gegendemonstranten klar gemacht, was man von den „rechten Kundgebungen“ hält.

(desa)

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Kurfürstlich-Kurpfälzische Antifa (rechts Holger Heim).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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