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Erster deutscher Coronavirus-Patient hatte Kontakt mit 40 Personen – Heidelberg und Ludwigshafen: Vorerst Entwarnung

Coronavirus
Foto: dts Nachrichtenagentur

München/Heidelberg – Der erste deutsche Coronavirus-Patient [1] hatte in den letzten Tagen Kontakt mit rund 40 Personen. Das teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Dienstag mit.

Der Mann wohne im Landkreis Landsberg und arbeite im Landkreis Starnberg, sagte Andreas Zapf, Präsident des Landesamts. Da der Patient wohl mindestens ein Kind in einem Kindergarten habe, sei auch dieser in die aktuellen Maßnahmen einbezogen, deutete er an. Eine Schließung von Einrichtungen stehe aber derzeit „nicht zur Debatte“.

Der Automobilzulieferer Webasto bestätigte unterdessen, dass der am Coronavirus Erkrankte ein Mitarbeiter der Unternehmenszentrale in Stockdorf sei. Offenbar hatte sich der Mann bei einer Schulung in einer Kleingruppe bei einer Frau aus China angesteckt, die von Sonntag bis Donnerstag letzter Woche in Deutschland war. Der Kontakt sei „schon enger“ gewesen, hieß es.

Die Frau habe erst auf dem Rückflug nach Shanghai erste Symptome bemerkt und sei später dann positiv auf das Virus getestet worden. „Den beiden Kollegen geht es den Umständen entsprechend gut. Sie sind beide stationär in ärztlicher Behandlung. Wir sind mit ihnen in Kontakt“, sagte Webasto-Chef Holger Engelmann am Dienstag.

Der Automobilzulieferer hat seinen Mitarbeitern alle Reisen nach und von China für mindestens die kommenden zwei Wochen abgesagt. Die Mitarbeiter am Standort Stockdorf können diese Woche „im Homeoffice“ arbeiten, so Webasto. Das Unternehmen gehört zu den weltweit 100 größten Zulieferern der Automobilindustrie. Die Gruppe hat 2018 einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro erwirtschaftet und beschäftigt mehr als 13.000 Mitarbeiter an 50 Standorten rund um den Globus.

Testergebnisse: Kein Coronavirus in Heidelberg und Ludwigshafen

Indessen haben sich Verdachtsfälle im Heidelberger Uniklinikum nicht bestätigt. Das teilte das Klinikum in einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag mit.

Mehrere Patienten waren mit Verdacht auf das Virus vorstellig geworden. Sie alle zeigten Grippesymptome und waren zuvor in China gewesen. Die Tests hätten aber allesamt negative Ergebnisse erbracht, sagte Prof. Hans-Georg Kräusslich von Heidelberger Zentrum für Infektiologie. Kräusslich warnte vor Hysterie und sagte, man sei im Fall von Erkrankungen mit dem Coronavirus gut vorbereitet.

Auch ein Verdachtsfall in Ludwigshafen hatte sich nicht bestätigt.

Nachtrag 28.1.2020, 23.35 Uhr: Das bayerische Gesundheitsministerium teilte am Dienstagabend mit, dass in derselben Firma – Webasto – drei weitere Mitarbeiter infiziert [2] sind. 

(red/dts Nachrichtenagentur)

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