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Ermittler: Vermisste Susanna ist tot

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Die Polizei fahndete nach dem Tatverdächtigen mit internationalem Haftbefehl. Kurdische Sicherheitskräfte haben Ali Bashar am Freitag im Irak gefasst [2].
Foto (bear.. PEX, Originalfoto unten): Polizeipräsidium Westhessen

Wiesbaden  – Bei der am Mittwoch in Wiesbaden gefundenen Leiche handelt es sich um die vermisste 14-jährige Susanna aus Mainz.

Eine DNA-Analyse habe eine hundertprozentige Übereinstimmung ergeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstagmittag in der hessischen Landeshauptstadt mit.

Todesursache war demnach eine „Gewalteinwirkung auf den Hals“. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Mädchen Opfer eines Sexual- und Gewaltdelikts wurde.

Ein 20-Jähriger aus dem Irak und ein 35-jähriger türkischer Staatsbürger seien dringend tatverdächtig, die 14-Jährige vergewaltigt und getötet zu haben. Nach dem 20-Jährigen wurde mit internationalem Haftbefehr gefahndet, der 35-Jährige wurde zwischenzeitlich wieder aus dem Polizeigewhrsam entlassen. Beide Männer sollen laut Behördenabgaben in einer Flüchtlingsunterkunft gewohnt haben.

Bei dem Iraker handelt es sich um Ali Bashar, der nach derzeitigem Stand der Ermittlungen am 2. Juni 2018 mit mehreren Familienmitgliedern abrupt aus Deutschland ausgereist ist, offenbar in die Stadt Erbil im Irak. Er wurde am Freitag von Kurdischen Sicherheitskräften im Irak gefasst [2].

Nach neusten Erkenntnissen konnte die achtköpfige Familie ausreisen, weil Papiere  – teils in arabischer Schrift – am Düsseldorfer Flughafen offenbar nicht korrekt abgeglichen wurden.

Die 14-Jährige war seit dem 22. Mai vermisst worden. An dem Tag war sie mit Freunden in der Wiesbadener Innenstadt gewesen, aber abends nicht nach Hause gekommen. Ihr Handy war ausgeschaltet.

Jüdische Gemeinde Mainz trauert um Susanna

„Ich bin schockiert und sprachlos“, sagte Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky von der Jüdischen Gemeinde Mainz, wo Susanna Mitglied war. Die gesamte Jüdische Gemeinde Mainz trauere um ihr junges Gemeindemitglied, so Vernikovsky in der Zeitung „Jüdische Allgemeine [3]„. „Wir werden für Susannas Familie da sein und ihr, so gut es geht, helfen und sie unterstützen.“

Bevölkerung zur Mithilfe aufgerufen

Für die Ermittler ist nun von Bedeutung zu erfahren, wo sich Ali Bashar, vielleicht auch in Begleitung von Susanna Maria Feldmann, seit dem 22.Mai 2018 – oder auch wenige Tage zuvor – aufgehalten hat.

Zur Hinweisaufnahme wurde ein Callcenter mit mehreren Polizeibeamten eingerichtet, das ab sofort besetzt ist.

Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich dort unter der Rufnummer (0611) 345-5555 zu melden.

(dts Nachrichtenagentur/red/aktualisiert)

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Foto: Polizeipräsidium Westhessen/Staatsanwaltschaft Wiesbaden

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