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Entwicklungsminister Müller fordert Freilassung von Rackete – Klingbeil kritisiert Festnahme von „Sea Watch“-Kapitänin

Gerd Müller.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Im Fall der in Italien festgenommenen deutschen Kapitänin des Flüchtlings-Rettungsschiffes „Sea-Watch 3“, Carola Rackete [1], sieht der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) nun Brüssel in der Pflicht.

„Die „Sea-Watch“-Kapitänin hat in einer absoluten Notlage gehandelt. Deswegen erwarte ich, dass Brüssel hier ein deutliches Signal sendet und die sofortige Freilassung einfordert“, sagte Müller der „Passauer Neuen Presse“.

Zudem, so der CSU-Politiker, müsse die EU eine neue europäische Sofortregelung zur Seenotrettung im Mittelmeer beschließen. Müller: „Ausgerechnet jetzt überlässt die EU die Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ihrem Schicksal und beendet die Mission Sophia. Das ist ein unerträglicher Zustand angesichts von fast 600 Ertrunkenen im Mittelmeer allein dieses Jahr.“

Nach der Festnahme Racketes hat auch die SPD Unterstützung von anderen EU-Mitgliedstaaten gefordert. „Wenn mitten in Europa eine junge Frau verhaftet wird, weil sie Ertrinkende rettet, läuft gehörig etwas schief“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die europäischen Partner müssten jetzt Druck auf die italienische Regierung machen. „Seenotrettung ist kein Verbrechen und darf nicht kriminalisiert werden“, so der SPD-Politiker weiter. (dts Nachrichtenagentur)

Lars Klingbeil
Foto: dts Nachrichtenagentur

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