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Demos in Kandel am 12. Januar – Überraschungsgast: Ex-Ministerpräsident Kurt Beck

Kurt Beck, Alexander Schweitzer und Vertreter von SPD und Grünen bei der „WIR sind Kandel“-Kundgebung.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Kandel – Die Versammlungen in Kandel am 11. Januar verliefen nach Polizeiangaben weitgehend friedlich und störungsfrei.

Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahlen bei den verschiedenen Kundgebungen wie folgt: „Frauenbündnis Kandel“ etwa 200 Teilnehmer („Innere Sicherheit – Verantwortung – EU-Politik“), „WIR sind Kandel“ mit dem Motto „Wir schützen unsere Demokratie vor rechten Parolen“ 60 Teilnehmer, die Kundgebungen von „Kandel gegen Rechts“ („Menschenrechte statt rechte Menschen“ und „Kein Recht auf Nazi-Propaganda“ insgesamt 115 Personen.

Schlagstock und Pfefferspray eingesetzt

An der Ecke Robert-Koch-Straße / Humboldtstraße habe eine Gruppe von etwa 20 Personen, versucht, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen, so die Behörde. „Um das zu verhindern, mussten die Polizeikräfte Schlagstock und Pfefferspray einsetzen. Verletzte sind der Polizei nicht bekannt“, heißt es in einer ersten Pressemeldung der Polizei.

Dem widerspricht die „Kurfürstlich Kurpfälzische Antifa“ (KKA).

Demnach wollte nach Augenzeugenberichten eine Gruppe zurück zum Kundgebungsplatz am Bahnhof. „Um rechtzeitig dort zu sein und den Protest gegen die Abschlusskundgebung der Nazis artikulieren zu können, wollten sie im Eilschritt dorthin. Polizeieinsatzkräfte verhinderten das mit dem Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray“, schreibt die KKA auf ihrer Facebookseite.

Das Pfefferspray sei „aus allernächster Nähe“ mit kaum 10 Zentimetern Abstand eingesetzt worden. Laut Aktivisten vor Ort wurden 12 Personen verletzt und mussten von Sanitätern versorgt werden. Beim Polizeipräsidium Rheinpfalz war auf PEX-Nachfrage telefonisch niemand zu erreichen.

Überraschungsgast Kurt Beck

Bei den Kundgebungen von „Kandel gegen Rechts“ (KgR) und „WIR sind Kandel“ (WsK) tauchte ein unangekündigter Überraschungsgast auf: Ex-Ministerpräsident Kurt Beck [1] (SPD) war zur Unterstützung gekommen und sprach auch einige Worte. Bei KgR hielt unter anderem die SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Kathrin Rehak-Nitsche eine Rede.

Bei der Versammlung von WsK hatten sich Bürgermeister Volker Poß (SPD) und WsK-Mitinitatorin Jutta Wegmann (Kreisbeigeordnete und Kandeler Stadträtin, Grüne) als Redner zur Verfügung gestellt.

Volker Poß und Jutta Wegmann

Eine weitere „WIR sind Kandel“-Aktive fasste die Geschehnisses des vergangenen Jahres zusammen. Auch mit dabei bei WsK: Der SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der Landtagsfraktion Alexander Schweitzer [2], Stadtbürgermeister Günther Tielebörger, Hellmuth Varnay, Vorsitzender der Kandeler SPD und Fraktionschef im Verbandsgemeinderat, weitere Vertreter von SPD und Grünen und wiederum das Ehepaar Nitsche aus Wörth. Einige CDU-Vertreter waren ebenfalls gekommen.

„Frauenbündnis“-Kundgebung durch Kandel

Das „Frauenbündnis Kandel“ begann seine Versammlung zeitgleich mit WsK auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs, begab sich dann aber gleich zu Beginn auf seine Route in Richtung Nansenstraße (bei „SBK“ Markt), wo sie von einer Gruppe Gegendemonstranten – hauptsächlich „Antifa“-Gruppen – , erwartet wurden. Danach ging es zurück zum Bahnhof. Besondere Vorkommnisse wurden bislang nicht bekannt.

„Frauenbündnis Kandel“

Mehr zum Demo-Tag in Kandel in den nächsten Tagen.

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