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Alles Gute kommt von „oben“: Jetzt doch Familienkarte für die Landesgartenschau erhältlich

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Die Landesgartenschau hat ihr Tarifsystem geändert. Auf Druck von oben?
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. „Trotz durchwachsenen Wetters wurde bereits am zweiten Wochenende die 50.000-Besucher-Marke auf der Landesgartenschau deutlich übertroffen. Um die Großveranstaltung noch familienfreundlicher zu gestalten, wird das Tarifsystem der Landesgartenschau ab dem ersten Mai um zwei Familientageskarten ergänzt“, so ist es in der offiziellen Pressemitteilung der Landesgartenschau zu lesen.

Landesgartenschau-Geschäftsführer Matthias Schmauder sei mit der bisherigen Besucherentwicklung sehr zufrieden, nach neun Tagen seien bereits mehr als 50.000 Besucher gezählt. „Wenn man bedenkt, dass das Wetter am letzten Wochenende relativ durchwachsen war, ist das ein Besucherzuspruch, der uns umso mehr freut“, so Schmauder.

Besonders erfreut sei das Team der Landesgartenschau über die hohe Zahl an jungen Besuchern und Familien mit Kindern.

Das Tarifsystem der Landesgartenschau wird nun um zwei Familienkarten ergänzt, wie Umweltministerin Ulrike Höfken, Landaus Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer und die Geschäftsleitung der Landesgartenschau bekannt gaben.

Für den Preis von 18 Euro erhält ein Erwachsener mit seinen Kindern der Jahrgänge 1997-2007 über die kleine Familientageskarte Zugang zum Gelände. Die große Familientageskarte ist für 33 Euro erhältlich und gilt für zwei Erwachsene und ihre Kinder der Jahrgänge 1997-2007.

Umweltministerin Ulrike Höfken über die Ergänzungen im Tarifsystem: „Mit der Tageskarte für Familien wird die Landesgartenschau noch attraktiver“, und verweist auf das vielfältige Angebot der Ausstellung für Kinder und Jugendliche. Die Einführung der Familientageskarten unterstütze die familienpolitischen Ziele des Landes.

Doch wie kam diese familienfreundliche Reduktion zustande?

Peter Lerch CDU Fraktionsführer im Stadtrat und CDU-Vertreter im Aufsichtsrat der Landesgartenschau, hat eine Erklärung parat.

Die CDU-Landtagsfraktion hatte diesen Punkt auf die Tagesordnung der  heutigen Sitzung setzen lassen.

„Jetzt, nachdem die CDU -Landtagsfraktion  auf Initiative von Christine  Schneider eine parlamentarische Anfrage zur Einführung einer Familienkarte auf der LGS angekündigt hat, kommt die Landesregierung auf Trab und OB Schlimmer sowie LGS Geschäftsführer Schmauder  laufen nur noch hinterher“ so Peter Lerch.

Ähnliche Vorstöße der CDU Vertreter im Aufsichtsrat seien von Geschäftsführer Schmauder unter Assistenz von OB Schlimmer im Beisein der Vertreterin der Landesregierung bisher immer abgelehnt. „Dies nun in einer Nacht-und-Nebel-Aktion unter Umgehung aller Gremien  zu beschließen und durch die Geschäftsstelle der Landes-Grünen zu verkünden, lässt jegliches Fingerspitzengefühl vermissen. Besonders pikant ist noch die Tatsache, dass LGS-Geschäftsführer Schmauder nur einen Tag vorher im Stadtrat dies wortreich abgelehnt hat. Hier wurde in einem bisher nicht gekannte Maße Vertrauen zerstört. Wir fordern deshalb von OB Schlimmer, welcher gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates ist, umgehend Aufklärung“ so Lerch verärgert.

Tatsächlich hatte Geschäftsführer Matthias Schmauder in der Stadtratssitzung am Tag zuvor noch unter dem Stichpunkt „Controlling“ sich über gute Besucherzahlen gefreut („wir liegen 15 Prozent über dem Soll“), er hatte aber auch betont, dass für ein Familienticket aufgrund der vorliegenden Rabatte kein Bedarf bestünde und hatte eine Familienkarte aus diesem Grund abgelehnt.

Siehe auch Stellungnahme Dr. Ingenthron http://www.pfalz-express.de/dr-ingenthron-familienfreundlichkeit-ist-ein-pradikat-auch-bei-den-eintrittspreisen-der-landesgartenschau-2015/ [2] (desa/red)

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