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Zweite Rheinbrücke: Links-rechtsrheinischer Schulterschluss – aus dem Internet zum realen Kontakt: Unterschriftenaktion gestartet

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Im letzten Jahr bei Knielingen: Kommt noch eine Baustelle dazu, geht gar nichts mehr.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Kreis Germersheim/Kreis Karlsruhe – Die Gruppe „Wir brauchen die 2. Rheinbrücke Wörth-Karlsruhe“ ist seit einigen Jahren auf Facebook aktiv. Entstanden ist sie im Frühjahr 2009 beim sozialen Netzwerk „wer-kennt-wen.de“, das mittlerweile eingestellt wurde. Gegründet hat sie seinerzeit der Germersheimer Landrat Dr. Fritz Brechtel.

Mit knapp 550 Mitgliedern in der [2]Facebook [2]-Welt keine der großen Gruppen, aber eine mit hohem regionalen Schwerpunkt und vielen aktiven Beiträgen.

Nicht nur Lamentieren über die untragbaren Zustände auf der überlasteten Straßenbrücke über den Rhein gehören zum Alltag und zum Inhalt. Gruppenmitglieder weisen sich beispielsweise auf aktuelle Verkehrslagen, angekündigten Behinderungen oder auch mal mobile Blitzanlagen hin.

Am wichtigsten jedoch für die Mitglieder: Der konstruktive Ansatz. Was kann man tun, um den Bau der Zweiten Rheinbrücke zu beschleunigen. Streiken? Demonstrieren? Auch ein Einkaufsboykott in Karlsruher Geschäften wurde schon thematisiert. Nicht alle Vorschläge stoßen dabei auf breite Zustimmung oder werden weiterverfolgt. Für viele ist es aber ein willkommenes Ventil, sich äußern zu können.
In der Gruppe finden sich mit hoher Aktualität auch alle Meldungen und Nachrichten um die Thematik „Rheinbrücke“.

Seit einigen Tagen läuft eine Umfrage unter den Gruppenmitgliedern (und damit den Experten in Sachen „Staustehen) auf, vor oder hinter der Brücke“, was der ideale Zeitpunkt für eine Demonstration auf dem die Fahrbahn flankierenden Fuß- und Radweg sei.

Umfrage: Wann am besten demonstrieren?

„Demo auf der Rheinbrücke? Flagge zeigen? Politischen Druck erhöhen?
Auf der Rheinbrücke, auf dem Fuß- und Radweg an der Richtungsfahrbahn Karlsruhe, mit Plakaten, Transparenten und vielen Menschen auf die Dringlichkeit der 2. Rheinbrücke hinweisen, Aufsehen erregen? Oder doch Frust und Verärgerung erzeugen bei den Staustehern?

Zur Wahl stehen:

  • Zum Beispiel Sonntags zwischen 17-20 Uhr, wenn die Karlsruher vom Pfalz-Ausflug zurückfahren. Oder Samstags, wenn die Karlsruher vom Marktkauf zurückfahren?
  • Am Montagmorgen, gleich zu Beginn der Woche, wenn alles still steht?
  • Oder doch besser am Freitagmorgen, an dem es in der Regel rollt – nach dem Motto „jetzt erst recht!“.
  • Dabei führt derzeit mit knapp zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen der Sonntagabend.

Auch Karlsruher wollen die zweite Brücke

In der Gruppe wurde aber auch deutlich, dass manche Südpfälzer durchaus das Vorurteil pflegen, „die Karlsruher seien gegen die 2. Brücke“. Die ebenfalls in der Gruppe vorhandenen Karlsruher halten dagegen, fühlen sich von der Politik und ihren Mandatsträgern nicht gehört oder nicht vertreten.

Um das zu ändern, gab es jetzt sozusagen ein Startsignal für eine verbesserte Bürgerkommunikation beim Vatertagsfest des Musikvereins Knielingen.

In Gesprächen mit Festbesuchern konnten der Administrator der Facebook-Gruppe Steffen Weiß und das Knielinger Gruppenmitglied Helmut Raih viel gegenseitiges Verständnis erkennen und erste Unterschriften sammeln. Knielingen ist auf rechtsrheinischer Seite ähnlich wie Maximiliansau und Wörth auf linksrheinischer Seite vom Durchgangsverkehr, der dem Stau ausweichen möchte, beeinträchtigt.

„Neben erkennbar deutlicher Zustimmung zur Notwendigkeit der 2. Brücke in Verbindung mit einer Nordumgehung für Knielingen gab es auch vereinzelt neutrale Reaktionen, aber Ablehnung habe ich keine erfahren – aber das kennen wir ja von anderen Projekten, dass „öffentliche Meinung“ und „veröffentlichte Meinung“ bisweilen deutlich voneinander abweichen“, so Steffen Weiß.

Helmut Raih: „Das kann nur der Auftakt gewesen sein für weitere Aktionen, gemeinsame Veranstaltungen sind schon ins Auge gefasst“. Eine Option sei dabei auch, beim Knielinger Wochenmarkt Präsenz zu zeigen.

Das vorbereite Formular für die Unterschriftenaktion zielt auf die Knielinger Verhältnisse ab, auf Südpfälzer Seite sind diese klar erkannt und umfangreich erfasst. (red)

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Vatertagsfest des Musikvereins Knielingen: Steffen Weiß und Helmuth Raih sprachen mit den Bürgern.
Foto: v. privat

 

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Gesammelte Unterschriften

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Fragebogen zur Verkehrsentlastung

 

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