Landau. Anfang 2021 läuft der Mietvertrag für das Kaufhaus-Gebäude in unmittelbarer Nähe des Landauer Hauptbahnhofs aus. Der Projektentwickler ehret+klein, der das Areal erworben hat, wird den maroden Bau abtragen und an gleicher Stelle einen Neubau errichten.
Bei den Planungen für das Großprojekt arbeitet das Starnberger Unternehmen eng mit der Stadt Landau und deren Gremien zusammen und setzt auch auf die Beteiligung der Bürger. Aktuell sind die Entwürfe des von ehret+klein ausgelobten Realisierungswettbewerbs in einer öffentlichen Ausstellung in den Räumlichkeiten der Sparkasse in der Ostbahnstraße zu sehen.
Wer sich für den Siegerentwurf des Münchner Architektenbüros Tilmann Probst sowie die übrigen Wettbewerbsbeiträge interessiert, kann diese noch bis zum 22. März immer montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr in Augenschein nehmen.
Für Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch ist klar, dass der nahende Abriss des Kaufhof-Gebäudes mit viel Wehmut verbunden sein wird – gleichzeitig sieht der Stadtchef aber auch eine einmalige Chance in der Neuordnung des Areals.
„Das Schlimmste, was hätte passieren können, wäre ein monate- oder gar jahrelanger Leerstand eines in den oberen Stockwerken bereits heute maroden Gebäudes an dieser exponierten Stelle unserer Innenstadt gewesen“, betont Hirsch. Die Entwicklung durch ehret+klein, die lange vor dem Auslaufen des Kaufhof-Mietvertrags auf den Weg gebracht werden konnte und in die auch die Ideen und Wünsche von Bürgern mit eingeflossen sind, sei die Gewähr dafür, dass dem Kaufhof-Areal ein solches Schicksal nicht drohe, so der OB.
Zudem teilt der Stadtchef mit, dass er kürzlich in Kontakt mit der neuen Spitze des Kaufhof-Konzerns getreten sei, um dieser mitzuteilen, dass die Stadt Landau an einem Verbleib des Warenhauses auch im Neubau grundsätzlich interessiert sei.
Am Realisierungswettbewerb für die Neugestaltung des Kaufhof-Areals hatten sich sechs Architekturbüros aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt.
Die Jury aus Fachpreisrichtern sowie Vertretern des Auslobers ehret+klein und der Stadt bewertete alle anonymisierten Einreichungen und gab schließlich Architekt Tilmann Probst den Zuschlag.
Der Entwurf seines Büros sieht einen zukunftsorientierten Mix aus Wohnen, Arbeiten und Einkaufen vor, der sich unter anderem durch einen hohen Eckturm, einen öffentlichen, von städtischen Fassaden gefassten Platz, eine flexible Einteilung von Wohn- und Büroeinheiten sowie eine öffentliche Nutzung des obersten Geschosses auszeichnet. Für das Neubauprojekt gilt die vom Stadtrat verabschiedete Sozialwohnungsquote.
Die Entwicklung soll mit Ende des Kaufhof-Mietvertrags beginnen; zur 750-Jahr-Feier im Jahr 2024 soll das Landauer „Stadttor“ in neuem Glanz erstrahlen.