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Zu wenig Personal bei Stadtbahn Germersheim-Karlsruhe: Gebhart, Brandl, Landkreis, AGV und Arbeitsagentur wollen Abhilfe schaffen

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V.li.: Konrad Stephan (Agentur für Arbeit Landau), Steffen Dorst (Agentur für Arbeit Karlsruhe), Kai Kampermann (AVG Qualitätsmanagement), Dr. Alexander Pischon (AVG, Vorsitzender der Geschäftsführung), Christian Rupp (AVG Fachreferent Fahrbetrieb), Dr. Fritz Brechtel (Landrat Kreis Germersheim), Dr. Thomas Gebhart MdB, Martin Brandl MdL, Petra Gerstner-Seeber (Kreisverwaltung Germersheim, ÖPNV Regionalplanung).

Kreis Germersheim – Der südpfälzische Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart und der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (beide CDU) haben im Zusammenhang mit den Problemen beim Stadtbahnbetrieb zwischen Germersheim und Karlsruhe die Initiative zu einem Runden Tisch ergriffen.

Gebhart und Brandl hatten die Albtalverkehrsgesellschaft (AVG), die Kreisverwaltung und die Agentur für Arbeit in der vergangenen Woche eingeladen: „Wir wollen, dass die Stadtbahn zuverlässig und pünktlich fährt.“

Mehrfach hatte der Stadtbahnbetreiber einen Mangel an Fahrzeugführern als Hauptursache für Zugausfälle genannt. Es handele sich laut AVG um ein Problem, mit dem die gesamte Nahverkehrsbranche in Deutschland bereits seit Längerem zu kämpfen habe.

Da Verkehrsunternehmen bei der Suche nach geeigneten Fachkräften bundesweit miteinander konkurrieren, seien die Rahmenbedingungen insgesamt schwierig.

Nachdem die AVG aber immer wieder beteuerte, den Personalengpass beheben zu können, wurde nun in einem Brief zum ersten Mal davon gesprochen, dass es wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde, um die Anzahl der Triebfahrzeugführer deutlich zu erhöhen.

Wie Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der AVG-Geschäftsführung, erläuterte, ist es der AVG in den vergangenen Jahren trotz „umfangreicher Anstrengungen“ noch nicht gelungen, einen ausreichenden Bestand an Fahrzeugführern aufzubauen.

Da branchenweit ein struktureller Personalmangel herrsche, könnten die fehlenden Fahrzeugführer aber nicht ohne Weiteres akquiriert werden. Daher setze die AVG seit Jahren auf eine deutlich verstärkte eigene Ausbildung. Die Ausbildungskapazitäten seien vorhanden, dennoch sei es schwierig, ausreichend geeignete Bewerber zu gewinnen.

Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Landkreis Germersheim wurden bei dem Zusammentreffen verschiedene Maßnahmen erörtert, die helfen sollen, die Personalengpässe zu reduzieren und die Stadtbahn zuverlässiger zu machen.

Der Kreis will im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme einer Einsatzstelle der AVG in Germersheim (die für Sommer 2018 geplant ist), auf neue Jobangebote bei der AVG hinweisen.

Die Agentur für Arbeit hat zugesagt, künftig noch enger mit der AVG zu kooperieren. Unter anderem soll speziell im europäischen Ausland nach geeigneten Bewerbern gesucht und Flüchtlinge mit Bleibeperspektive und ausreichenden Deutschkenntnissen an die AVG vermittelt werden.

Landrat Dr. Fritz Brechtel sagte zu, im Eurodistrict Pamina, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, gezielt auf die Arbeitsmöglichkeiten bei der AVG hinzuweisen, um so Bewerber aus dem Elsass anzusprechen.

Vom Land Rheinland-Pfalz fordert Martin Brandl, dass es sich einer Kampagne zur Personalgewinnung für den Schienenpersonennahverkehr anschließt, die der baden-württembergische Verkehrsminister Hermann kürzlich initiiert hat. In Baden-Württemberg habe man das Problem fehlender Triebfahrzeugführer „offenkundig bereits erkannt“.

Gebhart und Brandl weisen aber auch darauf hin, dass angesichts der momentanen Situation keine einfache Lösung des Problems zu erwarten sei: „Es wird nötig sein, verschiedene Wege zu gehen, um das Ziel zu erreichen.“

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