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ZSPNV Süd fordert Elektrifizierung der Bahnstrecke Wörth-Neustadt – Bund und Bahn sollen für rasche Umsetzung sorgen

Foto: Pfalz-Express

Wörth/Neustadt – Mit allen Stimmen der anwesenden kommunalen Gebietskörperschaften des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) hat dessen Verbandsversammlung am 5. Dezember 2018 die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Neustadt – Wörth gefordert.

Mit Blick auf die gemeinsame Initiative der vier südpfälzischen Bundestagsabgeordneten von CDU (Dr. Thomas Gebhart), Grüne (Dr. Tobias Lindner), SPD (Thomas Hitschler) und FDP (Mario Brandenburg) zur Finanzierung der Elektrifizierungsplanungen fordert der ZSPNV Süd nun die rasche und verbindliche Bereitstellung der Mittel durch den Bund, den schnellen Start der Planungen sowie die Bereitstellung der weiteren erforderlichen Mittel für die zügige Umsetzung.

Brechtel: Brauchen Gesamtkonzept

„Auf diese Weise kann die Schließung einer Lücke im elektrisch betriebenen pfälzischen Eisenbahnnetz deutlich beschleunigt und die geplante Umstellung des Nahverkehrsangebots in der Pfalz auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge erleichtert werden“, erklärt Landrat Dr Fritz Brechtel als Verbandsvorsteher des ZSPNV Süd.

Die Elektrifizierung müsse eingebunden werden in ein Gesamtkonzept zum Infrastrukturausbau in der südlichen Pfalz. Brechtel weiter: „Wir wollen nicht nur elektrische Züge, sondern auch die Möglichkeit schaffen, mit mehr Zügen zwischen Landau und Karlsruhe den Nahverkehr auszubauen. Deshalb muss die Signaltechnik zwischen Landau und Karlsruhe umfassend modernisiert und der heute noch eingleisige Abschnitt zwischen Wörth und Winden auf künftig zwei Gleise erweitert werden“.

Ausschreibung wird vorbereitet

Der für den pfälzischen und rheinhessischen Nahverkehr auf der Schiene verantwortliche Zweckverband bereitet derzeit mit Baden-Württemberg und dem Saarland eine große Ausschreibung von Nahverkehrsleistungen in der Süd- und Westpfalz vor, welche Züge bis Karlsruhe und Saarbrücken einschließt.

„Brauchen verlässliche Aussagen“

Die Regional-Express- und Regionalbahnen zwischen Neustadt und Karlsruhe sind dabei ein tragendes Element: „Wir wollen den pfälzischen Nahverkehr modernisieren und dabei elektrisch angetriebene Fahrzeuge zum Einsatz bringen“ erklärt der Germersheimer Landrat. Das müsse aber wegen der ergänzenden Infrastruktur wie Ladestellen und Oberleitung rechtzeitig geplant werden.

„Wir benötigen deshalb vom Bund schnell verlässliche Aussagen darüber, wann mit der Elektrifizierung zu rechnen ist“, so Brechtel. „Wir müssen wissen, ob wir mit Fahrzeugen und normaler Oberleitung planen können oder Triebwagen mit Energiespeicher, wie Batterien oder Wasserstoff, benötigen. Diese Entscheidungen müssen spätestens im kommenden Jahr getroffen werden, sonst wird das Konzept und damit die Modernisierung des Nahverkehrs blockiert.“

Fördermittel wohl erst Ende 2019

Wie das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium bei der Sitzung des Landtagsauschusses am 6. Dezember mitteilte, kann mit einer Freigabe der Mittel für die Planung einer Elektrifizierung der Bahnstrecke Neustadt – Wörth (und bis Karlsruhe) erst nach einer Verabschiedung des entsprechenden Förderprogramms des Bundes vermutlich erst Ende 2019 gerechnet werden.

Im Übrigen sei das Projekt laut Auskunft des Bundes nicht gesetzt, sondern müsse wie andere Projekte auch für das neue Programm angemeldet werden. Ob es zum Zuge kommt, hänge von den Förderkriterien, dem konkreten Mittelbedarf sowie der finanziellen Dotierung des Gesamtprogramms ab.

Gemeinsame Kraftanstrengung

Damit ist aus Sicht von Landrat Brechtel klar, „dass es einer gemeinsamen Kraftanstrengung bedarf, das Projekt von der Idee in eine konkrete Umsetzung zu bringen“. Er betont, dass der ZSPNV Süd die Neuvergabe der Regionalverkehrsleistungen voranbringen müsse, weil der derzeitige Vertrag bald auslaufe und die eingesetzten Fahrzeuge an das Ende der kundengerechten Einsatzmöglichkeiten sowie ihrer wirtschaftlichen Nutzungszeit gelangen.

Er appelliert deshalb an die vier südpfälzischen Bundestagsabgeordneten von CDU, Grüne, SPD und FDP, weiterhin gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um auf Bundesebene für die Aufnahme in die Elektrifizierungsförderung zu werben. „Die Elektrifizierung wäre eine große Chance, den Nahverkehr in der südlichen Pfalz voranzubringen“, erklärt Landrat Dr. Brechtel. (red)

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