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Zertifikat für „Kuh-Abgase“ ?

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Industrieähnlichen Mastbetriebe sollen für den Emissionsausstoß bezahlen. Foto: adel/pixelio.de

Berlin – Der Präsident des Umweltbundesamts, Jochen Flasbarth, will künftig die Landwirtschaft beim Klimaschutz stärker in die Pflicht nehmen.

„Mittelfristig ist es denkbar, zumindest die großen, industrieähnlichen Mastbetriebe in den Emissionshandel einzubeziehen“, sagte Flasbarth. Bauern müssten dann für ihre Ställe je nach Größe entsprechende Verschmutzungszertifikate erwerben. „Gerade Rinder verursachen hohe Methan-Emissionen, die das Klima stark schädigen“, sagte Flasbarth. Würden die Tiere statt im Stall auf der Weide mit entsprechender Fütterung gehalten, könnten diese Emissionen reduziert werden. „Wir begehen aber den Fehler, dass wir Rinder im Stall mästen und das Futter auch noch aus Übersee importieren.“

2011 hatte die Landwirtschaft an den klimarelevanten Emissionen in Deutschland einen Anteil von acht Prozent. Würde auch die Energie für Düngerherstellung, den Betrieb von Traktoren und die Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Moorflächen gerechnet, seien es sogar rund 13 Prozent. Flasbarth fordert, mit Blick auf den Klimaschutz auch den Einsatz von Dünger drastisch zu reduzieren.

„In der Umwelt wird Stickstoff zu Lachgas, welches das Klima um die 300 Mal stärker schädigt als Kohlendioxid“, sagte Flasbarth. Allein in den Deutschland würden jedes Jahr 3,2 Millionen Tonnen Rein-Stickstoff in die Umwelt gelangen. (dts Nachrichtenagentur)

 

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