- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Wörther Tafel: Ergebnisse und Umsetzungen beim Thema „Hilfe für Flüchtlinge“

[1]

Thomas Stuhlik, Vorsitzender der Wörther Tafel.
Foto: red

Wörth – Beim zweiten Treffen zur Unterstützung der Flüchtlinge im südlichen Kreisgebiet waren die Tische im Mehrgenerationenhaus voll besetzt. Viele kleine Lösungen wurden seit dem letzten Treffen angestoßen.

„Manches fiele leichter und wäre effizienter, wenn eine übergeordnete Koordination in jeder Kommune die Hilfen bündeln würde’“, so Thomas Stuhlik, Leiter der Wörther Tafel. Es müsse eine Hotline in den einzelnen Ortschaften eingerichtet werden.

Die Tafel hatte unlängst Tafel Mandatsträger aus Kommunal- bis Bundespolitik, Vertreter von Kirchen und Wohlfahrtsverbänden sowie interessierte Privatleute eingeladen. „Die Aktion Fahrräder für alle hat voll eingeschlagen. 80 Fahrräder sind bereits repariert und ausgegeben“, berichtet Stuhlik.

„Nun wäre eine kleine Werkstatt wünschenswert“, so Peter Wolters von der Tafel. Stuhlik indes bevorzugt einwandfreie Fahrräder als Spende, denn die Tafel verfüge über keine Gelder zur Instandsetzung von Fahrrädern. Man könne jedoch auch zweckgebundene Spenden für die Instandhaltung für die Fahrräder tätigen.

Der Kandeler Verbandsbürgermeister Volker Poß stellte in Aussicht: „Wir sind ebenfalls auf der Suche nach Räumen. Sobald wir fündig werden, können wir über eine gemeinsame Nutzung dieser Werkstatt nachdenken“. Eine enge Zusammenarbeit mache Sinn.

Viele Ideen und Angebote

Die Runde überraschte immer wieder mit einzelnen Hilfsangeboten von kreativen Bürgern, Organisationen und Verwaltungen. In Kandel startete der Runde Tisch Asyl, initiiert von Verbandsbürgermeister Volker Poß [2].

Gudrun Barth aus Berg gibt schon seit Monaten Sprachunterricht. In der Verbandsgemeinde Hagenbach startete der erste Runde Tisch am 4. Februar.

Ursula Radwan, Beigeordnete der Stadt Wörth, plant eine Rubrik im Amtsblatt: „Wer bietet Gegenstände und Dienstleistungen an?“  Auch signalisierte Radwan, nun noch mit den Ortsbürgermeistern zu sprechen.

Stuhlik fragte in Neupotz bei Marlies Burger an, ob ein Fahrdienst zur Tafel möglich wäre. Inzwischen wurde das umgesetzt. Gleiches findet bereits in Jockgrim, Kandel und Neuburg statt. Es reiche dennoch nicht aus, sagt Stuhlik, es würden weitere Transportmöglichkeiten gesucht.

Sprachförderung, der Schlüssel zur Integration, kam zur Sprache. Es meldeten sich für Wörth freiwillige Frauen und Männer, die sich als „Lehrer“ zur Verfügung stellen.

Katharina Schepelmann von den Cross Borders (Initiative der Uni Germersheim) sagte kurzerhand zu, die Organisation für diese Schulung für die Interessenten in die Hand zu nehmen. Das umfasst die Ortschaften Büchelberg, Maximiliansau, Schaidt und Wörth. Der Sprachkurs soll dann in den Räumen der Tafel abgehalten werden und im Februar starten.

In Schaidt findet schon für einige Flüchtlinge ein Sprachkurs statt. Ebenso eine Betreuung, analog als Pate. Volker Poß möchte auch für Kandel einen Sprachkurs einrichten. Der Jockgrimer Verbandsbürgermeister Schwind erläuterte, dass Herr Kalker die Schaltstelle für Jockgrim sei – Kalker führt bereits Sprachkurse durch.

Zu einem Deutschkurs für Frauen in der Protestantischen Kirche, Konrad-Adenauer-Ring 1, in Hagenbach lud Bettina Eign (Ev. Kirche, Landau) ab 9. Februar ein. Der Kurs umfasst 25 Vormittage à vier Stunden.

Migrationsbeiratsvorsitzender Metin Istanbullu und SPD-Vorsitzender Dr. Dennis Nitsche informierten, dass der Verein INKU nun mit Patenschaften für Flüchtlinge startet und entsprechend einen Aufruf dazu tätigt.

Stuhlik betonte, dass der Fokus jedoch nicht nur auf Flüchtlinge gelegt werden dürfe, sondern auf alle Menschen, die in der Armutsfalle steckten. „Während die Tafel zuletzt um Möbel oder Winterkleidung geworben hat, werden derzeit Töpfe und Pfannen gebraucht“, so Stuhlik.

Der nächste runde Tisch findet am 25.02.2015 statt. (ts/red)

 

Print Friendly, PDF & Email [3]